[Einleitung]
Mittlerweile gibt es vom 1995 abgedrehten Science-Fiction Titel „12 Monkeys“ (Orginaltitel: Twelve Monkeys) sogar eine Netflix Serie (die ich allerdings bisher nicht gesehen habe). Ich werte das als ein Zeichen, dass bei vielen Menschen dieser Film von Regisseur Terry Gilliam einen bleibenden Eindruck hinterließ. So auch bei mir. Drum schaute ich mir die Download-Variante aus dem Apple iTunes Store in High Definition genauer an. Das ehemalige Mitglied der Monty Python Comedy-Truppe Gilliam drehte teils skurrile Werke, wie zB „Brazil“ (1985). „12 Monkeys“ scheint da nicht viel anders und bietet in den führenden Rollen Bruce Willis, Brad Pitt, Madeleine Stowe, Christopher Plummer sowie David Morse. Ich war gespannt auf die HD Leistungen.
[Inhalt]
Das Jahr 2035: In den verlassenen Städten haben die Tiere die Herrschaft übernommen. Die Erdoberfläche ist entvölkert, nachdem eine Virenkatastrophe im Jahr 1996 nahezu die gesamte Menschheit dahingerafft hat. Die wenigen Überlebenden vegetieren in einem klaustrophobischen Unterweltsystem dahin. Die einzige Hoffnung auf ein besseres Leben besteht darin, einen selbstmörderischen Boten durch die Zeit zurückzuschicken…
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Die Idee der Zeitreise, linear gedacht, um Geschehnisse im Jetzt durchs Eingreifen in der Vergangenheit zu beeinflussen, ist so alt wie das Kino und älter. Sie hat bis heute eine ungemeine Faszination auf Menschen, da wir alle gefangen sind in diesem System aus immer fortschreitender und unaufhaltsamer Zeit. Und genau darum geht es schlussendlich auch in dieser Art an Filmen, die wir mit „Dark City“ oder eben auch „12 Monkeys“ vor die Augen bekommen und uns nicht zuletzt dadurch auch begeistern und berühren.
Es ist schon einige Jahre her, so ca. 20, da sah ich Terry Gilliam‘s „Twelve Monkeys“ (oder auch „12 Monkeys) und war trotz anfänglicher Skepsis sehr begeistert. Das hier ist nach wie vor ein Film über den es sich nachzudenken lohnt. Wenngleich Mr. Gilliam dieses Mal nicht gleich multiple Rollen von der Produktionsseite verantwortete, so hatte er jedoch maßgeblichen Einfluss auf die visuellen Aspekte, die Spannung, den gesamten Stil eben, den er durch die Kamera zu beeinflussen versteht und vom Regisseur-Stuhl aus zu verantworten vermochte.
Am 29. März 2004 veröffentlichte ich einen Review zur damals brandaktuellen Remastered-Edition von „12 Monkeys“ – auf DVD versteht sich. Heute ist es nicht mehr der technische Rahmen einer Standard Definition Veröffentlichung, innerhalb der „remastered“ Filme wiederverwertet werden. Doch inhaltlich betrachtet ist es alles so geblieben und ich kann auch weitere 14 Jahre danach (erneut) festhalten, dass es sich bei diesem Titel um einen tollen, interessanten, optisch eigensinnigen und stilsicheren Film handelt, der mit prima Darstellern aufwartet.
Alles andere zum Inhalt, wie das Paradox der Zeitreise, der praktisch eigens durch die Menschheit herbei geschworene Untergang derselben und die vermittelten Werte und Gefühle, hat auch weiterhin Bestand seit dem 23. März 2004. Ich musste (Stand April 2018) schmunzeln über die Information, dass Mr. Terry Gilliam nun im Alter von 78 Jahren noch seinen lang geplanten Film „The Man Who Killed Don Quixote“ umgesetzt hat. Hut ab. Wer etwas auf gute Filme gibt, für den gilt eines: ansehen.
[Technik]
Technisch habe ich hier offen gestanden etwas mehr erwartet, als ich schlussendlich vor die Augen bekam. Und doch sieht das alles hier besser aus als in der bisherigen Standard Definition, die ich mir bislang angeschaut hatte. Natürlich gibt es den Titel mittlerweile auch in HD auf einem optischen Datenträger, was wohl der Leistung dieser Download-iTunes Version entsprechen wird. Hier haben wir es mit einer sehr eigensinnigen Farbgebung zu tun, welche die aus verschiedenen Stilen zusammengemischten Sets durch eine nennenswerte Plastizität zum Leben erwecken. Kameraschwenks, Schnitte oder die ziemlich häufigen Nahaufnahmen stellen keinerlei Herausforderungen für die Technik dar. Der Transfer erfolgt in 1080p im Format 1.85:1.
„12 Monkeys“ besticht vor allem dadurch, dass wir es mit einer intensiven und dichten Stimmung zu tun bekommen. Auch wenn sich einige Zuschauer nicht immer mit dem Stil der Optik anzufreunden vermögen, so gelingt es der akustischen Leistung im Format Dolby Digital 5.1 durchaus zu begeistern. Vor Allem aber unterstützt der gesamte Ton das optische und inhaltliche Geschehen adäquat. Musikalisch gibt es eine Menge Atmosphäre als „Output“, die Hintergrundgeräusche tun ihr übriges dazu bei, dass es bei „12 Monkeys“ insgesamt handwerklich sehr ordentlich und überzeugend zugeht. Untertitel sind dem Download-Titel nicht vergönnt.
[Fazit]
Egal wie lange es auch her ist, es gibt viele, die sind eben gewissermaßen zeitlos. Nicht nur vom Style, sondern vielmehr durch ihren Inhalt. Und so ist es auch bei diesem rund 125 Minuten langen Film der Fall. Erschienen 1996 bereitet der Film auch heute noch ein tolles Erlebnis und ist inhaltlich nach wie vor aktuell. Die Altersfreigabe erfolgte ab einer Stufe von 16 Jahren. Jüngere Menschen würden wahrscheinlich auch die Geschichte nicht unbedingt verstehen, da ggf. das notwendige Abstraktionsvermögen noch fehlt. Erhältlich ist der Streifen schon seit über 7 Jahren im iTunes Store. Mittlerweile eben auch (glücklicherweise) in HD und mit dem englischen Originalton. 4,92 GB Platz fordert er für sich auf dem Speichermedium.
Andre Schnack, 11.05.2018
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