[Einleitung]
„24 Hours – Two Sides of Crime“ ist eine flämische TV-Serienproduktion, die sich eines besonderen Erzählkonzepts bedienen soll. Auf einem Dutzend Folgen wird ein Verbrechen zum Gegenstand einer TV-Serie, welche die Handlung abwechselnd aus Sicherheitspersonal- sowie Verbrecher-Perspektive erzählt. Gilles Coulier und Dries Vos führten Regie nach den Drehbüchern von Jonas Geirnaert und Julie Mahieu auf insgesamt 12 Episoden. In den führenden Rollen sehen wir neben Christin Marquitan, Frank Röth, Tim Knauer, Julien Haggége auch Ozan Ünal, Tim Sander, Rainer Gerlach, Torben Liebrecht und Julius Jellinek. Diese Standard Definition-Version erscheint aus dem Angebot von justbridge entertainment und umfasst 4 DVDs – ich ging mit auf diese zweigeteilte Reise.
[Kommentar]
„Kopfgeld“ oder wie sie alle heissen mögen, es gibt zahlreiche Titel über Entführungen. Und dann gibt es noch mehr über Rache, aber da sind wir schon einen Schritt weiter, einen Schritt zu weit. Zurück zur Entführung, oftmals Gegenstand zahlreicher erfolgreicher Thriller mit viel Bild-Präsenz, nicht selten hochkarätig besetzt. „24 Hours“ ist sozusagen auch eine Geschichte über eine Entführung, bzw. eine Geiselnahme, was ja technisch gesprochen irgendwie recht vergleichbar erscheinen mag.
Doch hier gibt es eine große Besonderheit. Denn „24 Hours – Two Sides of Crime“ widmet sich der oftmals als schwierig empfundenen Gratwanderung und zeigt zwei Seiten des gleichen Verbrechens. Hier eben einmal die Sicht der Geiselnehmer und eine weitere aus der Perspektive der Sicherheitskräfte. Dabei wird erstaunlich neutral geblieben, was die Art und Weise der Erzählung angeht. Das ist auch wichtig, denn sollten sich die Figuren und alles weitere daraus folgernde eher ergeben, als konstruiert wirken. Mir gefielen die handwerklichen Kniffe gut.
Erzählerisch bediente man sich unterschiedlicher Mittel, die allesamt in einem stimmungsvollen Gesamtbild münden. Dabei mag es hier und dort mal nicht glänzen, doch alles in allem wirkt auch die Geschichte auf die Laufzeit bedingt schlüssig und ausreichend glaubhaft und spannend erzählt. Wichtig, denn bei den Übergängen zwischen den Episoden liegen verdeckte Bruchstellen, welche es zu überwinden gilt, damit der Zuschauer auch bei der Stange bleibt. „24 Hours“ macht hier einen ganz guten Job und mir gefiel das gesamte Sujet und die Story…
[Technik]
Wir gehen hier mit einem Standard Definition-Transfer eine Liaison auf Zeit ein. „24 Hours“ ist mit Sicherheit kein Garant für lupenreiche visuelle Leistungen. Denn hierzu ist es schlussendlich auch notwendig, dass unter weniger guter Ausleuchtung noch gelungene Ergebnisse entstehen. Insgesamt war ich schon mit den Leistungen des Transfer hier über die Episoden hinweg sehr einverstanden, denn sie passen inhaltlich auch gut. „24 Hours“ bedient eher schattige Momente, künstliche Ausleuchtung und hier und dort Tempo durch Bewegung. Alles kein Thema für den offerierten Breitbild-Transfer im 16:9-Format 1.77:1.
Immer wieder liegen hier die Nerven blank. Also inhaltlich betrachtet, nicht beim Vernehmen des technisch durchaus gelungenen Mehrkanaltons im Format Dolby Digital 5.1, in deutscher Sprache. Die Sprachausgabe ist wahrscheinlich das tragende Element für die Story, die sich gut weiterspinnt und auch ohne nennenswerte Akustik-Eskapaden auskommt. Rauschen oder Verunreinigungen sowie Fehlerbilder bei der Aussteuerung erleben wir nicht, alles hinterlässt einen soliden Eindruck, wie schon beginnend festgestellt. Als Ergänzung gibt es noch einen deutschen DD 2.0-Ton vorzufinden.
[Fazit]
justbridge Entertainment bringt uns eine tolle Alternative zu all dem, was wir in den TV-Sendern der Privatfernsehen-Landschaft so vorfinden. Hier in Form von gleich vier einseitigen und mit jeweils einer Schicht ausgestatteten DVDs mit rund 546 Minuten Laufzeit (was rund 9 Stunden entspricht). Die Altersfreigabe von „24 Hours – Two Sides of Crime“ liegt bei ab 12 Jahren, entstanden ist der ganze Spaß im übrigen 2016. Knappe 3 Jahre später können wir nun die beiden Seiten dieses Verbrechens in Form dieses wunderbaren Sets genauer anschauen und seit dem 15. März auch im Handel erwerben. Eine gute TV-Serie!
Andre Schnack, 27.03.2019
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