[Einleitung]
Columbia TriStar Home Entertainment bringt uns „Der Boxer“ (Originaltitel: The Boxer) von Jim Sheridan (Im Namen des Vaters) von 1997 im Oktober als DVD in die Heimkinos. Und das ist schön, denn die DVD-Fassung bietet auf den ersten Blick einiges für den Fan. Ein drittes Mal beschäftigt Sheridan sich mit de IRA-Thematik bei seinen Projekten, in diesem Film dreht es sich jedoch mehr um die Frauen der Männer, die für ihre Sache in den Bau gingen. Der Film wurde mit Daniel Day-Lewis (Zeit der Unschuld) und Emily Watson (Breaking the Waves) in den Hauptrollen besetzt. Wir nahmen uns der Disc an und überzeugten uns von der Qualität derselben.
[Inhalt]
Die Liebe zwischen Danny (Daniel Day-Lewis) und Maggie (Emily Watson) steht unter keinem guten Stern: Beide sind hin- und hergerissen zwischen ihrer Religion und ihren leidenschaftlichen Gefühlen füreinander. Doch Danny ist in der IRA und auch verantwortlich für den einen oder anderen kriminellen Akt. Als Danny Flynn nach 14 Jahren Gefängnis in seine Heimat Belfast zurückkehrt, möchte er nichts anderes, als Frieden finden, seine Karriere wieder aufnehmen und die Liebe der Frau zurück gewinnen, die er nicht vergessen kann. Auch mit der IRA will er nichts mehr am Hut haben. Doch gerade, als sie langsam ihre zärtliche Romanze wieder entdecken, müssen sie erkennen, dass kulturelle Tabus nicht zu brechen sind und der Kampf um die Liebe ihr Leben kosten kann.
[Kommentar]
„Der Boxer“ erzählt auf eine ernste und trotzdem unterhaltsame Art und Weise die dramatische Geschichte des Lebens eines jungen Mannes, der im Dienste der IRA stand und dadurch letztlich auch sein eigenes Leben etwas verpfuschte: Von einer vielversprechenden Karriere als Boxer bleibt nicht viel übrig, als er durch seine Taten für die IRA zum Terroristen und anschließend Gefängnisinsassen wird. Regisseur Jim Sheridan schuf allerdings nicht gerade eine Innovation mit der einfach gehaltenen und nach einem bekannten Muster ablaufenden Story.
Große Wendungen oder Überraschungen bleiben hier aus, dafür wird beständige Performance in Umsetzung und Besetzung geboten. Die darstellerischen Leistungen gefallen gut, ebenso die leicht melancholisch, tragische Musikuntermalung, die der Stimmung des Films gerecht wird und die Atmosphäre noch schürt. Die inhaltlichen Elemente des Films orientieren sich rund herum um das Thema IRA: Unterschiede, verschiedene Ansichten, Freundschaften und scheinbar unlösbare Probleme. Ein Boxfilm sollte in „Der Boxer“ nicht gesucht werden, denn von einem Sportfilm steckt nur wenig in ihm, trotz der drei abwechslungsreichen und nett anzusehenden Fights.
[Technik]
Columbia TriStar bringt stets hochwertige DVDs auf den Markt, und auch die Leistung dieser DVD geht in diese Richtung. Die Collector’s Edition von „Der Boxer“ erstrahlt in einem hochwertigen Breitbildtransfer im Originalformat 1.85:1 und wurde anamorph auf dem Silberling abgelegt. Soweit es scheint wird ein sauberes Bild geboten, erst beim genauen Betrachten jedoch fällt ein leichtes Rauschmuster und eine Art „leichtes Nachziehen“ der Konturen bei raschen Bewegungen auf. Die Farbgebung, der Kontrast und die Sättigung der Bildflächen gelang bei der Umsetzung der Vorlage auf die DVD gut. Eine ausreichend hohe Kantenschärfe sorgt für Gefallen beim Betrachter.
Sound gibt es im Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton in den Sprachen Englisch und Französisch, oder aber im Dolby Stereo-Format auf deutsch, italienisch und spanisch. Der englische Originalton ist den anderen Tonspuren wegen seiner etwas höheren Dynamik und differenzierteren Klagdarstellung vorzuziehen. Die beiden hinteren Kanäle sind dabei vom Volumen her sehr zurückhaltend, schade. Lediglich bei Lautstärkenjustierungen nach oben hin werden Musik und einige Hintergrundgeräusche hörbar. Die Dialoge erklingen bei allen Tonspuren deutlich aus dem Center. Insgesamt 14 Untertitel sind optional dem Ton hinzuzuschalten.
[Fazit]
„Einer der gefeiertsten Filme des Jahres 1997 von Star-Regisseur Jim Sheridan.“ – So steht es in den Pressetexten zur DVD. Und in der Tat kommt mit „Der Boxer“ ein gelungener Film auf einer technisch ebenfalls gelungenen DVD von Columbia auf den Markt. Neben der rund 113minutenlangen Geschichte wird über ein einfach gehaltenes Menü der Zugriff auf folgende Extras gewährt: eine Filmdokumentation, ein alternatives Ende, Audiokommentar mit Regisseur und Produzent, entfallene Szenen, Produktionsnotizen, Filmografien zu den Schauspielern und der Trailer zum Film. Insgesamt wird also auch eine ansehnliche Ausstattung geboten. Der Preis der Scheibe liegt bei rund 50,- DM – wie es eigentlich immer der Falls bei Columbia DVDs ist. Wer „Im Namen des Vaters“ mochte, der wird auch „Der Boxer“ mögen. Ein gutes Drama aus einem etwas anderen Betrachtungswinkel erzählt als in ähnlichen Streifen. Daniel Day-Lewis-Fans können bedenkenlos zugreifen. Freigegeben wurde „Der Boxer“ ab einem Alter von 12 Jahren, die DVD erscheint am 9. Oktober.
Andre Schnack, 11.09.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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