[Einleitung]
Weltfinanzkrise Voraussagen? Kann man das wirklich? Und nun den aktuellen Status der Erdölvorkommen und deren Verbrauch einschätzen? Geht denn das? Der Meinung von Mike Ruppert zu urteilen nach schon. Und sogleich gibt es hier auch eine Dokumentation dazu, die 2009 unter der Regie von Chris Smith nach dem Buch von Mike Ruppert entstand. Mit US-amerikanischen Geldern produziert will die Sendung aufzeigen, wie schlecht es um unser bisheriges Handeln im Hinblick auf nicht erneuerbare Energien ausschaut. Das ist eigentlich gar nichts neues, hat es doch auch in Doku-Form schon des Öfteren gegeben, oder? Trotzdem war ich recht gespannt auf die High Definition-Variante dieses iTunes Downloads.
[Inhalt]
Die Welt erholt sich nur langsam von der Finanzkrise, da steht der nächste Tiefschlag schon vor der Tür! Das Szenario, das Mike Ruppert zeichnet, ist extrem bedrohlich: Uns bleibt viel weniger Öl, als uns die Regierungen glauben machen wollen. Doch wir brauchen nichts dringender als Öl. Denn ohne Öl bricht unsere Weltwirtschaft in kürzester Zeit zusammen. Mike Ruppert ist „schockierend überzeugend!“ (New York Times) Und das nicht zum ersten Mal! Schon die Finanzkrise hat er detailliert vorausgesagt! Ruppert kombiniert CIA-Insiderwissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Heraus kommt ein hoch explosives Gemisch aufwühlender Fakten. „Collapse“ ist ein fesselnder Doku-Thriller über einen einsamen Kämpfer der Wahrheit. Nach diesem Film werden sie die Welt mit anderen Augen sehen.
(Quelle: iTunes)
[Kommentar]
Nun sei es so. Es gibt Menschen, die wissen viel, und viele andere, die wissen noch viel mehr. Meinen diese zumindest. Mr. Ruppert gehört mindestens zu einer der vorgenannten Gruppen.
Ob er sich dessen bewusst ist, steht auf einem anderen Blatt. Dieser Film besteht vor allem aus einem Element: Aufnahmen des vorgenannten Herren auf einem Stuhl sitzend, rauchend, philosophierend und erzählend über ein uns alle betreffendes, sehr ernstzunehmendes Thema. Dazu werden dann entsprechende Archiv-Aufnahmen eingespielt, die sich qualitativ stark unterscheiden, was kein Problem für den Verlauf darstellt. Allerdings hatte ich ein wenig mehr erwartet als Mr. Ruppert maßgeblich auf dem Stuhl sitzend.
So richtig neu ist das aber alles ja nicht, wenn es um dieses Thema geht. Wir wissen, dass uns das Öl ausgeht. Immerhin betrifft es uns auch tatsächlich alle. Wenngleich die Kern-Aussage nunmehr nicht grad innovativ ist, so ist es klar, dass die Zeit gegen uns arbeitet. Es geht hier vielmehr darum, wie Mr. Ruppert die Lage herleitet, aufzeigt und bewertet. Das ist durchaus interessant und auch unterhaltsam, jedoch hinterlässt es auch irgendwie einen leicht faden Beigeschmack, das da doch hätte mehr drin sein können. Eine weitere Dokumentation, die sich hervorragend mit dem Thema auseinandersetzt ist „The Oil Crash“ von Basil Gelpke und Ray McCormack von 2006.
[Technik]
Die technischen Leistung einer Downloadversion eines Films sind ebenso wichtig, wie die einer Verkaufsversion im Einzelhandel. „Collapse“ ist eine Video-Direkt Erscheinung und weist für eine Dokumentation einen zwiespältigen Eindruck auf. Denn Aufnahmen von modernerer Zeit sind sehr guter Qualität. Allerdings sieht man dann nur einen Mann auf einem Stuhl sitzend. Alles was hier an Archivaufnahmen vor die Kamera kommt hingegen weist eine mit unter unterdurchschnittliche Qualitätsgüte auf. Rauschen, nennenswerte Verunreinigung und Störungen haben wir nur innerhalb der Laufzeit wahrzunehmen, die von alten Archiv-Aufnahmen bestimmt werden. Davon ab ist alles soweit in Ordnung mit dem High Definition Transfer in 1080p aus dem iTunes Store.
Der Ton der Dokumentation beeindruckt nicht sonderlich. Immerhin kommt praktisch ausschließlich ein Monolog zu Tage, der viele Sachinformationen preisgibt. Das technische Format ist dabei praktisch egal, denn es wird einfach nicht viel geliefert. Rauschen oder Verunreinigungen sind nicht vorhanden, wenn der Monolog des Sprechers, der hier gleichzeitig eine Art Hauptperson mimt, einsetzt. Viele andere tontechnische Elemente sind einfach nicht mit von der Partie. Daher bleibt auch nur eine eingeschränkte Bewertung übrig. Qualitativ ist das, was er liefert, auch hochwertig. Untertitel sind nicht vorhanden.
[Fazit]
Kommen wir zum Ende dieses Tests. Der Abschluss soll durchaus ein positiver sein. „Collapse“ will nun nicht unbedingt Panik machen, doch geht es schon eher in die Richtung. Auf der recht kurz bemessenen Laufzeit von rund 78 Minuten gibt es einiges in der Faktenlage, was ich noch nicht so realisiert hatte. Die groben Zusammenhänge waren mir jedoch auch vor der Sendung bereits deutlich. High Definition kommt nur bedingt zur Geltung, nämlich immer in den jüngst aufgenommenen Momenten, also den Interview-Szenen. Vom Hauptfilm einmal abgesehen liegt dem Download – virtuell gesprochen – nichts weiter bei. Erhältlich im iTunes Store für aktuell 4,99 Euro. Die Altersfreigabe der Doku liegt bei ab 0 Jahren.
Andre Schnack, 13.10.2014
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