[Einleitung]
David Hillenbrand, dass ist der Regisseur, welcher „Anaconda 2″ (Originaltitel: King Cobra) verzapft hat, fertigte 2003 die US-amerikanische Filmproduktion „College Animals“ (Originaltitel: National Lampoon Presents Dorm Daze). Wenn man sich das Cover anschaut, so weiß man sofort Bescheid, um was es in der Comedy vorrangig gehen wird: pubertierenden Humor rund ums Thema „Sex“. Dass solche Filme ausgesprochen komisch sein können, bewies unter anderen Walt Becker mit seinem „Party Animals“ von 2002, welcher sich durch Stimmung und Atmosphäre auszeichnete. Sunfilm Entertainment bringt uns „College Animals“ mit Tatyana Ali, Boti Bliss, Gable Carr, Patrick Cavanaugh und James DeBello in den Hauptrollen.
[Inhalt]
Abschlussprüfungen an der Billingsley Universität – aber im College dreht sich alles nur um das Eine… Da ist z. B. Booker (Chris Owen), der noch nie Sex hatte und damit auch warten will, bis sein Traum-Girl Rachel (Gable Carr) ihn erhört. Doch sein Bruder Styles (Patrick Renna) sieht das ganz anders: um etwas nachzuhelfen, hat er das Callgirl Dominique (Marie Noelle Marquis) engagiert. Bei ihrer Ankunft wird der heiße Feger jedoch für eine Austauschstudentin aus Frankreich gehalten und löst damit eine Kette von Missverständnissen aus. Als dann noch eine Tasche mit sehr viel Geld auftaucht, für die jeder bereit ist, alles zu tun, geht im College so richtig die Post ab…
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[Kommentar]
Was soll man von einer Geschichte halten, in der einem sein bester Freund zu Weihnachten eine Hure bestellt. Ein Film, in dem logische Abfolgen zugunsten des zu erzielenden Witzes geschlachtet werden? Halt! Es ist eine Comedy, und dort ist gern gesehen auch mal etwas mehr erlaubt, als eine Tatsachen-Berichterstattung zeitlicher Abfolgen und solchen Nebensächlichkeiten wie Logik. Und so kommt „College Animals“ auch tatsächlich leicht und locker lustig daher. Binnen der ersten sieben Minuten werden die verschiedenen Figuren vorgestellt, und schwups, dann kommt auch „schon“ der erste Lacher. Leider reichen die verwendeten Zutaten nicht aus, um eine gelungene Comedy zu brauen. Und so wurde dem Ganzen noch ein wenig Tuning bei der Story beigesteuert.
Jene setzt sich nämlich zusammen aus einer einfachen Abfolge an komischen Situationen, wie es mittlerweile gewohnter Standard ist und einem Verwechslungs-Plot, der aus einer französischen Studentin eine Hure macht. Frauen genießen in diesem Film eine eher zurückhaltende Darstellung. Sie sind zumeist schwatzende Dummbratzen, welche den gesamten Tag nur überflüssige Vermutungen anstellen und dazu stets einen Löffel mit Erdnussbutter zwischen den Lippen haben. Super. Die möglichst knappen Röcke können vorrangig das männliche Publikum aufheitern und retten über die inhaltlichen Defizite nur bedingt hinweg. Und damit der Wiedererkennungswert auch für jedermann erfassbar wird, hat dieser Film den Untertitel „- … wilder geht’s (n)immer!“. Mit dem Untertitel „- … wilder geht’s nicht!“ vom 2002 abgedrehten „Party Tieren“ ist dann der Bezug sonnenklar.
[Technik]
Das Bild rauscht von Beginn an spürbar im Untergrund und der anamorphe Breitbild-Transfer beläuft sich auf ein Seitenverhältnis von 1.85:1. Das 16:9-Geschehen versteht zu begeistern und kann aufgrund der angenehmen, wenngleich etwas farblosen Wiedergabe, einige Pluspunkte einheimsen. Ein relativ ausgewogener Kontrast und eine gerade noch durchschnittliche Kantenschärfe festigen die Güte des Transfers und gestalten eine Zuordnung zum gesunden Mittefeld einfach. Vielleicht mangelt es der Grundierung an schwarzer Sättigung, so dass stellenweise die Intensität der Farbgebung schwächelt. Neben dem erwähnten Rauschen treten keine nennenswerten Faktoren auf und die Kompression geht angenehm von der Hand.
Das Tonformat befindet sich im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Englisch und Deutsch auf der Disc. Zusätzlich gibt es noch einen deutschsprachigen DTS-Soundtrack auf der Disc vorzufinden. „College Animals“ bietet keinen sonderlich guten Nährboden für tonale Ausschweifungen und besinnt sich auf das Wesentliche. Und das setzt sich hier zusammen aus einem verständlichen Dialog, etwas musikalischer Begleitung, wenigen Hintergrundgeräuschen und noch wenigeren Surround-Effekten. Egal jedoch was wiedergegeben wird, die qualitative Seite stimmt und gibt keinen Anlass zur negativen Kritik. Untertitel sind in deutschen Lettern vorhanden.
[Fazit]
„College Animals“ wird all denen gefallen, die bisher auch ihren Spaß an den National Lampoon-Titeln hatten. Die Regie-Gebrüder Scott und David Hillenbrand schufen einen lockeren und leichten Comedy-Streifen, der keinen besonderen Erwähnung wert ist, jedoch seine Party-Berechtigung aufweisen kann. Neben dem rund 93minutenlangen Hauptfilm mit seiner Altersfreigabe ab 16 Jahren kann man über das einfach gehaltene Menü auf folgendes Bonusmaterial zugreifen:
- Behind the Scenes (6 Min.)
- Trailer zum Hauptfilm
- 6 Trailer weiterer DVDs
Alles in allem nicht gerade ein großer Wurf, dieses Bonusmaterial. Besser als gar nichts, jedoch inhaltlich substanzlos und schnell durchgeschaut. „College Animals“ erscheint am 27. Oktober zu einem Preis von rund 17,- Euro. Es handelt sich bei der getesteten Fassung um die „Special Uncut Version“, die schlussendlich als harmlos gilt. Von unserer Seite aus steht fest: eine technisch solide DVD mit leichten Schwächen in Bild und Ton. Über den weniger ernsthaften und ernst zu nehmenden Inhalt muss ein jeder selbst entscheiden.
Andre Schnack, 06.11.2006
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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