[Einleitung]
Media Cooperation One GmbH bringt uns einen wahrlich feinen Film als deutschsprachige Code2-Variante zwischen die Finger: „Donnie Darko“ erschien 2001 in den US-Kinos vom Jungregisseur Richard Kelly, der mit 28 Jahren hiermit sein erstes Regie- und Drehbuchautorwerk ablieferte. In den Hauptrollen des Mystery-Streifens sind Jake Gyllenhaal, Holmes Osborne und Maggie Gyllenhaal zu sehen. Ein Blick in die Internet Movie Database (IMDb) verrät, dass sich der Titel bereits mit #89 unter den Top 250 Filmen befindet. Was leistet die DVD Fassung von mcone? Wir prüften.
[Inhalt]
Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) ist eigentlich ein ganz normaler junger Teenager. Eines Tages entgeht er nur knapp seinem sicheren Tod, als plötzlich ein Flugzeugtriebwerk auf das Haus der Familie stürzt – nur Donnie war glücklicherweise gerade nicht im Hause. Seit diesem Zeitpunkt ändert sich Donnies Verhalten, er beschäftigt sich mit der Theorie des Zeitreisens und kämpft gegen seine sonderbaren Träume an, in denen ein großes Wesen im Kaninchenkostüm sonderbare Dinge erzählt und ihm Aufträge gibt, welche meist über die des legalen Wegs hinweggehen. Seine Freundin Joanie James (Jazzie Mahannah) hält zu ihm, doch schließlich wird er aus der Schule geworfen und die Aufträge des Kaninchen werden immer brenzliger. Es ist etwas sonderbares, verstörtes an Donnie, doch niemand weiß so recht, was es ist…
[Kommentar]
„Donnie Darko“ – Ist es als übertriebene Darstellung von dem, was wir als „Jugend“ bezeichnen, komprimiert und mit etwas Mystik versehen, zu verstehen? Oder aber einfach eine Ansammlung der verwirrenden Gedanken, mit denen wir uns jeden Tag herumschlagen? Oder einfach nur eine sehr hippe und innovative und leicht gruselige Halloween-Story? Alles falsch: es handelt sich vielmehr um einen recht ernst umgesetzten Film über die Geschichte eines Jungen, an dem etwas „anders“ ist. Wir lernen aber nicht nur ihn und seine Neugierde und Ängste kennen, vielmehr auch Theorien über die Zeit und das Leben. Über Tragik und Schicksal, über Wege, dies zu ändern, auch wenn sie unergründlich bleiben. „Donnie Darko“ zeigt uns beeindruckend und zudem subtil, wie sein Leben viele Dinge und Menschen verändert hat, die dann, als er den Entschluss fasst die Zeit in der Vergangenheit zu verändern, sich ganz anders entwickeln. Ab und an werden die Zügel etwas locker gelassen und der Film verliert sich gen Ende in einer letzten, intelligent inszenierten „Wendung“, die mysteriös, tragisch und faszinierend zugleich ist, aber einen leicht wirren Eindruck hinterlässt.
[Technik]
mcone bringt „Donnie Darko“ in einem technisch ansehnlichen Gewand daher. Der anamorphe Breitbildtransfer bemisst sich auf das Format 2.35:1. Die Farbgebung bietet eine authentische Wirkung. Der Kontrast hingegen wirkt stellenweise ein wenig überzogen und steil, so dass gerade in den dunklen Bereichen nicht sehr viele Details auszumachen sind. Davon ab kann dem anamorphen Transfer noch ein leichtes Nachziehen in raschen Bewegungen angelastet werden. Ansonsten muss festgehalten werden, dass die visuelle Darbietung dem Inhalt gerecht wird und es kann eine gelungene Harmonie attestiert werden. Schärfe und Kompression gehen ebenfalls in Ordnung und sorgen letztlich für eine positive Bewertung.
Deutschen Ton gibt es in den Formaten DTS und Dolby Digital 5.1. Den englischen Originalton hingegen bekommen wir mittels Dolby Digital 5.1 näher gebracht. In beiden Sprachfassungen wurde auch noch jeweils eine headphone-surround-Tonspur abgelegt. Zur Qualität kann gutes berichtet werden. Doch eines vorweg: Nur selten bricht bei „Donnie Darko“ so richtig die Hölle los. Wenn, dann aber gut. So kommen wir in den Genuss sauberer deutscher Sprachausgabe, die in ein lebhaftes und dynamisches Klangfeld aus Hintergrundgeräuschen, Musik und Surround-Effekten zusammengesetzt wurde. Der Bass brummt zuweilen mächtig und liefert sich mit klaren und sehr ruhigen Momenten ein gelungenes Ensemble. Untertitel Deutsch für Hörgeschädigte, Deutsch, Englisch gibt es optional
[Fazit]
mcone hat hier einen echten Insider-Tipp mit guter Technik als DVD aus dem Ärmel geschüttelt. „Donnie Darko“ zählt zu den Filmen, die man gesehen haben sollte. Eher unbekannt fröhnte der rund 108minutenlange Titel bislang hierzulande sein Dasein. Er findet Platz auf einer Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und weist in dieser getesteten Rental-Fassung als Extras lediglich Trailer, Biografien und weitere Programmhinweise auf.
Die kommende Verkaufsversion wurde hingegen mit ganz anderen Extras ausgestattet. Es finden sich vor: ein Audiokommentar vom Regisseur und Hauptdarsteller, ein weiterer mit Regisseur, Produzenten und Darstellern, einige Trailer, Biografien und Programmhinweise. Verpackt wurde das ganze in einem wunderschönen Menü, welches fantastisch animiert wurde und sehr zum Inhalt des Films passt. Die bewegten Übergänge zwischen den Menüs können optional ausgeschaltet werden.
Richtig interessant hingegen kommt die Collector’s Edition in der TinBox daher: ein Audiokommentar vom Regisseur und Hauptdarsteller, ein weiterer mit Regisseur, Produzenten und Darstellern, 20 entfallene Szenen mit Audiokommentar, 15 Interviews mit Cast & Crew, weiteres Behind-the-Scenes Material, eine Feature mit dem Titel „The Philosophy of Time Travel“, ein weiteres namens „Cunning Visions“ mit Informationen und Fotos, ein Verweis zu einer Online-Galerie, ein Making Of, weitere Artwork Fotogalerien, ein isolierter Filmmusik-Track, Trailer, TV Spots und Biografien. Ferner liegt dem Amaray Case noch ein 16seitiges Booklet bei. Alle Extras gibt es mit deutschen Untertiteln.
Wie eingangs des Fazits erwähnt: technisch, inhaltlich und auch – betrachtet man die Verkaufs-Fassungen – in der Ausstattung ihr Geld wert. Wer Filme im Stil eines „Final Destination“ mit dunkler Stimmung mag, der erlebt hier etwas auf einem höheren Niveau, welches an Züge von David Lynch erinnert. Freigegeben ab 16 Jahren. Empfehlenswert!
Andre Schnack, 24.11.2003
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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