[Einleitung]
Klassiker finden in der jüngeren Vergangenheit, das Blu-ray Medium hat sich etabliert, immer wieder ihren Weg auf ein mittlerweile reifes Medium. Dicht im Nacken sind mittlerweile schon diverse 4K-Veröffentlichungen. „Die Valachi Papiere“ (Originaltitel: The Valachi Pacers) ist ein Klassiker aus Italien und Frankreich von 1971. Das ist ganz schön lange her, da waren Charles Bronson sowie Lino Ventura noch Namen, die hoch gehandelt wurden. Das sieht heute anders aus, die Zeit vergeht. Unter der Regie von Terence Young entstand nach einem Drehbuch von Stephen Geller die Verfilmung eines Romans von Peter Maas. Diese neu aufgelegte High Definition Blu-ray Disc Interpretation kommt von Koch Media in den Handel und ich konnte mir ein genaueres Bild machen.
[Inhalt]
Ein Leben im Zeichen der Mafia: Kleinganove Joe Valachi (Charles Bronson) arbeitet sich innerhalb von drei Jahrzehnten vom einfachen Fahrer bis zum Auftragskiller des Clans von Vito Genovese (Lino Ventura) hoch. Als Genovese verhaftet wird, setzt er ein hohes Kopfgeld auf Joe aus, in dem er den Verräter vermutet. Nach mehreren vergeblichen Attentatsversuchen auf ihn will Joe sich dem FBI stellen, um als Kronzeuge auszusagen. Doch damit ist die Gefahr noch lange nicht gebannt…
(Quelle: Koch Media)
[Kommentar]
Wenn ich mir diesen Film anschaue, dann denke ich maßgeblich zwei Dinge. Erstens, ich habe lange keinen Mafia-Titel gesehen, von denen es zwar einige, aber nur wenige Gute gibt. Und zweitens, Charles Bronson muss nicht immer gleich rot sehen, aufstehen, herumlaufen und seine Feinde totschießen. Kann sein, muss man aber nicht. „Die Valachi Papiere“ sind natürlich viel ruhigerer Natur und ermöglichen einen klassischen, charmanten Aufbau an Atmosphäre mit ausreichend Stil und hin und wieder auch zeitgenössisch adäquaten Action-Einsatz. Das fiel damals, vor über 45 Jahren gar nicht weiter auf, aus heutiger Sicht bestehen drastische Unterschiede. Ein Film, den man sich gerne anschauen sollte.
[Technik]
Manchmal fordert das Alter natürlich seinen Tribut. Und dann sehen wir das mitunter auch an den Bildern und den Aufnahme-Qualitäten der damaligen, oftmals schon länger vergangenen Tagen. Bei „Die Valachi Papiere“ ist es ebenfalls ein wenig so, als müsste man den Transfer noch ordentlich waschen, mit Auffrischer für die Farben. Wie dem auch sei, der 1.85:1-Transfe erfolgt in High Definition 1080p-Daten und erfreut auch Technik Puristen mit einem sehr klaren Geschehen. Allerdings ist eben nicht immer alles auf dem Geschehen so klar, wie man sich das mitunter eben heutzutage gewohnt ist und somit auch vorstellt. „Die Valachi Papiere“ hat seinen Charme, überzeugt jedoch nicht auf ganzer Linie. Hier und dort sind zarte Verunreinigungen zu erkennen. Die Kompression ist in Ordnung.
Offen gestanden kann der PCM 2.0 Ton in den Sprachfassungen Deutsch oder aber Englisch nicht so richtig aufblühen. Es fehlt ihm schlichtweg an Volumen, Effekten, Potenzial, allem. Am Ende ist es ganz einfach: die Minimal-Anforderung, dass man den Film in der gewünschten Sprache ohne nennenswerte Störungen verkonsumieren kann, wird Folge geleistet. Eine tonale Kür erhalten wir hier hingegen wirklich nicht an die Ohren. Diese Erwartungen wären auch fehl am Platze. Zentral, wenig Substanz und Weite, dafür ein spürbarer Fokus auf das Zentrum. Untertitel haben es leider nicht mit auf die Disc geschafft.
[Fazit]
Früher hätte man den Film als ein Kriminal-Film bezeichnet. Heute ist es eher ein Thriller oder Mafia-Stück. Egal, auf jeden Fall sind die rund 125 Minuten Laufzeit keinerlei Zeitverschwendung, sondern ein Zuwenden an einen charmant und irgendwie auch schön erzählten Kriminal-Film der 70er Jahre mit den Größen Charles Bronson sowie Lino Ventura. Neben dem ab 16 Jahren freigegebenen Film befinden sich auch noch Trailer, eine Featurette sowie eine Bildergalerie auf der Blu-ray Disc. Das ist nicht viel, aber immerhin etwas. Mit etwas Glück gelingt es einem diese rote Blu-ray Umverpackung zu rund 16,- Euro online zu erwerben (seit 14.12.). Für Charles Bronson-Fans mit Sicherheit keine Frage.
Andre Schnack, 22.12.2017
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