[Einleitung]
Dokumentationen über historische Ereignisse oder Situationen, Entwicklungen und Personen, die diese beeinflussten, sind bei mir gern genommene Kost. Über mein Netflix Abonnement konnte ich die Dokumentation „Mission Control: The Unsung Heroes of Apollo“ ausmachen und mir ansehen. Im wesentlichen eine Sendung über die Leute, die unmittelbar verbunden mit der Idee und der initialen Durchführung der Mission Control-Verantwortungen und Tätigkeiten zu tun hatten. Ich war gespannt, denn halte ich das für sehr interessant, da diese Leute etwas schufen, das es bis dato schlichtweg noch nicht gab.
[Inhalt]
Archivaufnahmen und aktuelle Interviews erörtern in dieser Doku die Frage, wie die Apollo-Weltraumflugkontrollstation den Verlauf der Geschichte ändern konnte.
(Quelle: Netflix)
[Kommentar]
„Mission Control: The Unsung Heroes of Apollo“ kann auch als eine sehr sinnvolle und keinesfalls zufällige Aneinanderreihung von Archivmaterialien aus verschiedensten Quellen rund um die Menschen hinter der Mission Control im NASA Apollo Raumfahrt-Programm. Das ist teilweise einfach beeindruckend, toll, faszinierend, beängstigend und dramatisch sowie tragisch zugleich oder aber in unterschiedlichen Intensitäten und im ständigen Wechsel untereinander. Wir können uns das nicht vorstellen. Jedoch schufen diese Menschen aus „Bordmitteln“ eine neue Technologie und einen ganzen Pfad der Weiterentwicklung.
Sie schufen Fahrzeuge, die sie zu betreiben lernen mussten, anzutreiben und zu steuern, aber auch Geräte, um diese Raumfahrzeuge zu warten. Und dann brauchte man für all reibungslose Zusammenspiel dieser Puzzle-Teile auch noch Abläufe und Prozesse, die auf alle erdenklichen Situationen eine Antwort parat haben. Das ist eine menschliche Leistung gewesen, wie wir sie bis dahin nicht erleben konnten. Es gipfelte in der Mondlandung und hatte immer wieder zwischendurch schockierende und erinnerungswürdige Momente gegeben.
Die Dokumentation setzt das alles mit Bravour und technisch recht ordentlich um. So haben wir es natürlich mit einer überwiegend hohen Anzahl an Aufnahmen zu tun, die in einer Zeit entstanden, in der an High Definition nicht zu denken war. Aufnahmen jüngerer Natur, wie die Interview-Ausschnitte aus der Gegenwart, sind wirklich sehr ordentlich, alles andere ist hingegen recht alt. Die Zusammenschnitte, die Musik, die Schilderungen und das Wissen über diese Dinge fasziniert rasch und unterhält mich ziemlich schnell ziemlich gut.
[Technik]
Natürlich hat das alles technisch betrachtet durchaus seine Grenzen. Und Materialien, die von 1960 stammen, sind nun einmal auch mehr als ein halbes Jahrhundert alt und wurden damals längst nicht so gut konserviert, wie es uns heute gegönnt ist. „Mission Control: The Unsung Heroes of Apollo“ weist eine Menge unterschiedlicher Bilder auf, alle haben jedoch einen gewissen Zusammenhang zueinander und untereinander. Die modernen Bilder sind breit, hochwertig, sauber und klar und zeigen uns die Greise der NASA, die Pioniere der Raumfahrttechnik. Toll. Rauschen? Ja, klar, ständig. Stört dies? Nein.
Tontechnisch ist es recht unspektakulär. Selbst dieses Wort ist hier an und für sich völlig fehl am Platze, denn es signiert, das etwas spektakulär sein könnte daran. Das ist gar nicht der Fall. Denn das Zittern des Hemds beim Start einer SATURN V Rakete wird nur denen nachvollziehbar erscheinen, die es selbst erleben durften. Wie dem auch sei, der Ton bietet eine saubere Sprachausgabe, etwas musikalische Begleitung, wenngleich auch nur wenig davon, und eben hier und dort ein Geräusch aus dem Hintergrund. Untertitel zum englischen Ton gibt es in mehreren Fassungen, so auch Deutsch und Englisch.
[Fazit]
Die Sendung läuft rund 100 Minuten und bereitete mir eine tolle Zeit. Die Herren der ersten Stunde, heute alles alte Männer, kommen hier zu Wort und erzählen und berichten über eine Zeit des Aufbruchs, der absoluten Innovation und des Muts einer Nation mit einem eindeutigen Ziel vor den Augen. Technisch ist das ganze eben etwas zeitgemäß und auch dabei wenig überraschend, dass wir es ausschließlich mit dem englischen Original-Ton zu tun bekommen, zu dem dann eben die Untertitel eingeblendet werden können. Weitere Materialien gibt es nicht, wie wir das von Netflix auch gewohnt sind. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Wer sich für Geschichte und vielleicht sogar für Raumfahrt interessiert, der ist hier mit Sicherheit goldrichtig.
Andre Schnack, 05.03.2018
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