[Einführung]
Roger Kumble schuf 1999 einen wirklich intensiven, provokativen, unterhaltsamen und fesselnden Film mit dem Titel „Eiskalte Engel“ (Originaltitel: Cruel Intentions). 2000 entstand als TV-Produktion sein nächster Film mit nahezu identischer Thematik: „Eiskalte Engel 2″ (Originaltitel: Cruel Intentions 2) und damit sorgte er für nicht gerade positive Kritiken. In den Hauptrollen sind Robin Dunne, Sarah Thompson, Keri Lynn Pratt, Amy Adams, Barry Flatmann und Mimi Rogers zu sehen. Wir konnten einen prüfenden Blick auf die Erscheinung werfen und berichten.
[Inhalt]
Nachdem sein frühreifes Verhalten dazu geführt hat, dass er schon wieder aus einer teuren Privat-Schule hinausgeschmissen wurde, lebt der 16-jährige Sebastian (Robin Dunne) nun in New York bei seinem Vater und seiner Stiefmutter (Mimi Rogers). Sebastian gilt als umwerfend gutaussehender Meister der Intrige – seine nicht weniger umtriebige und attraktive Stiefschwester Kathryn (Amy Adams) steht ihm jedoch in nichts nach. Schon am ersten Tag an der Nobel-Schule, über die Kathryn als Schüler-Präsidentin herrscht, spürt Sebastian, dass er sein ganzes Geschick aufwenden muss, um in der intriganten Welt der jungen Superschnösel überleben zu können.
[Kommentar]
Nach ganzen 3 Minuten ist der weitere Weg bestimmt. Wo ist sie hin, die Innovation in diesem Film? Wo ist der Stil? Eventuell findet man ihn unter der simpel konstruierten Storyline, die nahezu exakt den gleichen Verlauf aufweist, über den schon der erste Film verfügte. Die Geschichte strotzt nur so vor Aufgesetztheit und Plagiatcharakter gegenüber dem ersten Teil, da nutzen Darsteller, Sets und Musik leider nur wenig – es fehlt einfach etwas die Seele. „Eiskalte Engel“ adaptierte die „Gefährlichen Liebschaften“ in die Moderne. „Eiskalte Engel 2″ kopiert den ersten Teil und weist dabei Defizite in verschiedenen Bereichen auf. Und das ist schade. Der Music-Score gefällt und sorgt für Stimmung, alles andere jedoch erreicht gerade das Niveau einer TV-Produktion. Die Erwartungen nach dem genialen ersten Film waren einfach nicht zu erreichen.
[Technik]
Das Geschehen beläuft sich auf das Format 1.78:1 und befindet sich anamorph codiert auf der DVD. Der Transfer gefällt mit seiner gelungenen Komposition aus Farbgebung, Kantenschärfe und Detailreichtum. Der Schwarzlevel der dunkleren Einstellungen gibt ebenfalls etwas zum Besten. Allerdings kann durchweg festgehalten werden, dass sich die verschiedenen Bereiche nicht auf einem Blockbuster Niveau befinden, sondern eher obere Mittelklasse abbilden. Insbesondere die Schärfe stellt hier das schwächere Glied der Kette dar, gefolgt von der Kompression.
Tonal wird etwas im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch geboten. Die Musik erklingt voluminös genug, die Sprachausgabe der beiden Tonspuren deutlich aus dem Center-Speaker. Surround-Effekte gibt es nicht so zahlreich, wie man es sich eventuell gewünscht hat, was aber auch am Sujet des Films liegt. Kein Ton der umhaut, dafür aber komplett ausreicht.
[Fazit]
„Eiskalte Engel 2″ befindet sich auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 9), weist eine Laufzeit von rund 83 Minuten auf und wurde mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren ausgestattet. Technisch gibt sich die DVD mittelprächtig, inhaltlich unterdurchschnittlich und nur für Fans interessant. Diese von uns getestete Kauf-Fassung des Titels besitzt als Bonusmaterial lediglich optionale Untertitel in den Sprachen Deutsch, Englisch und Türkisch, ein Trailer zum Hauptfilm und ein weiterer zu „I Spy“. Das ist mager. Menütechnisch wird nichts großes geboten: die Auswahlen und Einstellungen erfolgen in einem unbewegten Umfeld. Die Disc erschien am 22. Juli im Handel zu einem Preis, der in Anbetracht der globalen Leistungen der DVD nicht gerechtfertigt erscheint.
André Schnack, 31.07.2003
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|