Miami Vice

Action/Crime/Thriller
Action/Crime/Thriller

[Einleitung]
„Miami Vice“ – damals, 1984 bis 1989, in über 111 Episoden in fünf Staffel begeisterten die beiden Ermittler James „Sonny“ Crockett und Ricardo „Rico“ Tubbs Millionen Zuschauer weltweit. Eigentlich nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein Remake erscheint. Wir haben es hier mit einer Michael Mann Produktion zu tun. Mr. Mann schuf grandiose Action-Filme, darunter den brillanten „Heat“. Was wird nun aus der „Miami Vice“ Idee? Ich war gespannt, auch da die beiden Figuren mit Colin Farrell und Jamie Foxx besetzt worden sind. Spannend. Hier handelt es sich um den High Definition iTunes Download, den ich mir genauer ansah.

Inhalt
Die Sonne Floridas wirft dunkle Schatten: In der Unterwelt Miamis werden mit Drogen und Waffen tagtäglich Millionen von Dollar verdient. Um ein mächtiges Rauschgift-Kartell auffliegen zu lassen, schleusen sich die smarten Undercover-Cops Sonny Crockett (Colin Farrell) und Ricardo Tubbs (Jamie Foxx) mit schnellen Autos und modernsten Feuerwaffen als getarnte Drogenkuriere ein.

Aber so richtig heiß wird es in Miami erst, als Sonny eine Affäre mit Isabella (Gong Li) beginnt, der Ehefrau des Drogen-Bosses. Doch auch die Verlockungen der Unterwelt gefährden die geheime Mission der beiden Cops – Crockett und Tubbs gehen so sehr in ihren Rollen auf, dass sie plötzlich nicht mehr sicher sind, auf welcher Seite des Gesetzes sie eigentlich stehen…
(Quelle: iTunes)

[Kommentar]
Entgegen des 80er Jahre Pastellfeuerwerks interpretierte man hier „Miami Vice“ nicht nur visuell, optisch betrachtet etwas anders. Oder besser: die Fahrt geht sozusagen in die entgegengesetzte Richtung. Hier ist es eher „dreckig, düster und ohne Kompromisse“ – wie man seitens des Publishers schrieb, und das ist zutreffend. Auch hier – wie im Film „Collateral“ – kommt eine Mixtur aus herkömmlichen und digital Kameras beim Dreh zum Einsatz. Doch nicht nur die augenscheinliche Inszenierung, auch die Qualität des Inhalts ist ein wenig anders als die der TV-Serie.

Wurde bei den Hauptfiguren noch eine gewisse Ähnlichkeit mit der getroffenen Auswahl (Farrell & Foxx) getroffen, und dies bei den Handlungsorten (Florida, etc.) weitergeführt, so ist die inhaltliche Ausrichtung der Geschichte etwas intensiver und schmutziger als die TV-Vorlagen. Der Film beginnt praktisch inmitten der Handlung, eine Eröffnung, Vorbereitung gibt es nicht. Tempo wird hier groß geschrieben, die mobilen Kameras unterstützen dies. Auch inhaltlich wird in die Vollen gegangen und die Partnerschaft und das Gewissen der beiden Hauptfiguren vor harte Proben gestellt.

Wenn mir auch die beiden Hauptdarsteller in ihren Figuren gefielen, so empfand ich den Haupthandlungsstrang als ein wenig zu übertrieben, andere würden das Wort intensiv benutzen. Das nagt dann in der Folge an der Glaubhaftigkeit, wenngleich der aufgetane Gewissens-Konflikt und die Moralfrage eben grundsätzlich ein gutes Thema darstellen, das ansonsten auch hier gut umgesetzt wurde. Die Action wirkt sehr nah und ebenfalls authentisch. Hier und dort ist dann zu erkennen, das man es sehr genau mit der stilistischen Umsetzung nahm, dafür jedoch etwas den tragenden Inhalt vernachlässigte.

[Technik]
Der iTunes Titel lässt sich keinesfalls lumpen und zeigt uns, dass die weniger farbenfrohe und leicht bläulich, gräulich angehauchte Welt von „Miami Vice“ ihre eigene Wirkung entfalten kann und dabei von der technischen Abbildung förderlich unterstützt wird. Dazu gehört es eben auch, dass in einer eher dunklen Disco das Bild nicht immer ruhig ist und auch schon gar nicht rauschfrei. Das wirkt tatsächlich so, als würde man etwas näher dran sein. Ohnehin ist die sehr dynamische Kameraführung nicht immer ein Segen für die technische Abbildung, doch im Endergebnis sollten alle zufrieden sein. „Miami Vice“ erstrahlt in 1080p-Bildern, das genau Seitenverhältnis bedient sich der Abmessungen 2.35:1.

Widmen wir uns der akustischen Seite des Titels. Eine weniger positive Eigenheit ist, dass es ausschließlich den deutschen Ton hier vorzufinden gibt. Er befindet sich im Mehrkanalton-Format Dolby Digital 5.1 integriert in der Video-Datei. „Miami Vice“ hat akustisch vieles zu bieten und kommt auch von Beginn an mit einem Surround-Sound daher, der sich eines großen, breiten Spektrums bedient. Alles passt und es wird noch besser, denn irgendwie wirkten die Action-Szenen sehr gut und harmonisch abgemischt, Schüsse, Rufe, Autos – hört sich gut an. Ich war mit dem Ton, unabhängig davon, dass ich mir die englische Version dazu gewünscht habe, soweit zufrieden.

[Fazit]
„Miami Vice“ ist für mich aus heutiger Sicht ein gelungener Action-Film, der hinter den Erwartungen zurückbleibt. Diese sind entsprechend hoch, denn sie sind aufgeladen von den erfolgreichen TV-Episoden, die vor 35 Jahren starteten und sich fünf Jahren erfolgreiche hielten und einen ganzen Stil prägten. Hier finden wir in Michael Manns „Remake“ 132 Minuten auf 5,12 GB verteilt vor, die sich gut anschauen lassen, ohne dass dabei die große Begeisterung ausbricht. „Miami Vice“ ist freigeben ab 16 Jahren und bereits seit Jahren im iTunes Shop erhältlich. Am 1. Februar 2007 veröffentlichte ich meinen Review zur DVD-Version.

Andre Schnack, 13.06.2019

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 2

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...