[Einleitung]
Erst dieses Jahr gestartet, die Rede ist von Regisseur Claudio Giovannesi’s Mafia-Drama „Paranza – Der Clan der Kinder“ (Originaltitel: La paranza dei bambini), abgedreht 2018. Der Film basiert auf einem Drehbuch von Roman-Autor Roberto Saviano und Maurizio Braucci sowie dem Regisseur Giovannesi. Für die relevanten Rollen konnten Darsteller Francesco Di Napoli, Viviana Aprea, Mattia Piano Del Balzo, Ciro Vecchione und Ciro Pellechia verpflichtet werden. Diese DVD-Fassung lag mir in Form eines Streaming-Videos zur Rezension vor und ich berichte.
[Kommentar]
Auf Ursachenforschung, oder aber den Pfad der Gründe entdecken, die dazu führen, welche nur bedingt eingegangen. Dies müsste man vorweg einmal erwähnt wissen, damit man keinen falschen Erwartungshaltung unterliegt. Doch dafür werden meines Erachtens zwei Dinge sehr gut im Film herausgearbeitet: der empfundene Verlust von Perspektive sowie das Abhandenkommen der Unschuld dieser jungen Menschen. Es mündet in weniger überlegter Gewalt und schlussendlich gerät – wie nicht selten der Fall – die Situation außer Kontrolle.
„Paranza“ ist ein anspruchsvoller Titel, der unheimlich glaubhaft, authentisch wirkend eine Geschichte erzählt, die mit Sicherheit so manches Mal im realen Leben einen solchen oder vergleichbaren Lauf nahm, bis sie vermutlich jäh endete, oder aber die Erfolgsserie noch anhält und wir deswegen nichts davon mitbekommen. Wie dem auch sei, anders als die renommierten, westlich orientierten Mafia-Titel wie „Casino“ oder „Scarface“ geht „Paranza“ in die Richtung „Gomorrha“ und zeichnet ein von Glaubhaftigkeit geprägtes und wenig Glamour. Handwerklich sicher und fest inszeniert fasste mich der Titel.
[Technik]
Ich denke es ist sehr wichtig hier eingangs festzuhalten, dass ich einen Stream zur Rezension vorliegen habe, auf dessen Basis ich diesen Review verfasse. Mithin wird die finale Wiedergabegüte des Produktes gegebenenfalls hochwertiger sein als es hier mit dem Screening-Link der Fall war. Dennoch möchte ich nicht den Eindruck erwecken, die Darbietung hier ist nicht Ordnung. Wir erhalten ein wirklich authentisch wirkenden Bild-Transfer vor die Augen. Dynamisch und oft unter totaler Bewegung gefilmt entspricht der 2.40:1-Transfer weitgehend meinen Erwartungen. Die Farbgebung ist gut, der Kontrast und auch die Kantenschärfe sind im Mittelfeld aufgehoben. Fehler oder nennenswerte Makel gibt es nicht.
Wenn wir uns mit dem Ton befassen, so kommt der Einschlag des vorliegenden Mediums deutlicher zutage. Der Streaming-Link übermittelte deutschsprachigen Ton, der über die gesamte Laufzeit hinweg gut zu verstehen war. Kommt es zur musikalischen Begleitung, so erfolgt diese ebenfalls hochwertig im Klang allerdings ohne dabei in einer nennenswerten räumlichen Weite zu münden. „Paranza“ ist ein Film, der durchaus zackig sein kann, zumeist sind Schlüsselszenen von einem eher alltäglichen Ton geprägt – Authentizität ist die Folge. Verunreinigungen oder Störungen beim Hören treten nicht auf.
[Fazit]
Das finale Produkt wird neben dem 16:9-Transfer in anamorphen 2.40:1 formatierten Bildern auch noch deutschen sowie italienischen Dolby Digital 5.1-Sound anbieten. Die Laufzeit des Films bemisst sich auf 108 Minuten und die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Erfreulich, dass der bewegende und so echt wirkende Titel auch noch einiges an Extras anbietet. Das wären:
- Interview mit dem Autor Roberto Saviano
- Interview mit dem Regisseur Claudio Giovannesi
- Promoreel Paranza
- Backstage: Hinter den Kulissen
- Italienischer und deutscher Trailer
Summa summarum sind das dann nochmal weitere 25 Minuten an Bonusmaterialien. Die Hintergrundinformationen waren interessant aufbereitet und ich möchte all jenen diesen Film zur Ansicht nahe legen, die auch schon „Gomorrha“ und andere Stücke über das organisierte Verbrechen (in Italien) anschauten und sich für das Thema interessieren. „Paranza“ steht auf DVD, Blu-ray und als Video on Demand ab dem 16. Januar 2020 im Handel zur Verfügung.
Andre Schnack, 02.12.2019
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