[Einleitung]
Ich erinnere mich angesichts des Covers an den Titel „Lake Placid“ von 1999. Damals heizte ein gigantisches, prähistorisches Krokodil einer Gruppe junger Menschen einen ordentlichen Schrecken und eine Prise Tod ein. Sogar mit einer heiteren Note von Humor. Wie kann sich nun also der hier vorliegende Titel „Black Water: Abyss“ schlagen? Doch nicht nur im Vergleich mit den Kosorten, sondern auch im Kampf um die Gunst des Publikums. 2020 entstand der Streifen unter der Regiearbeit von Andrew Traucki nach einem Drehbuch von John Ridley und Sarah Smith. Vor der Kamera: Amali Golden, Luke Mitchell, Jessica McNamee, Anthony J. Sharpe, Benjamin Hoetjes. Diese Blu-ray Disc kommt von LEONINE.
[Kommentar]
Wenn es um Wasser und monströse Tiere geht, dann denkt man vielleicht an „Der weiße Hai“, eher noch an den jungen „47 Meters Down“, der in Sachen Enge, Raumangst und andere unangenehme Gefühle auftrumpfen konnte. Sollte es eher auf reine Action und Superlativen herauslaufen, so bietet sich „Meg“ an. Und nun gibt es wieder geballte Kroko-Action mit „Black Water: Abyss“. Hauptdarsteller ist wohl dann hier das Krokodil auf Nahrungssuche.
Vor der Kamera eine junge Besetzung, die uns sympathisch genug daher kommt und identifikationsreife Figuren mit sich bringt. Darunter Jessica McNamee, die sich bereits in „Meg“ an der Seite von Action-Super Star Jason Statham versuchte und leider ein wenig verblasste, was zu erwarten war. Weitere Figuren sind ebenfalls in Ordnung, hier jedoch nicht weiter erwähnenswert. Ohnehin ist die gesamte Geschichte, ihr Aufbau und auch der Ablauf nicht sonderlich innovativ, dennoch oftmals solide gedreht.
Wie schon in „Octalus“ mit der schönen Famke Janssen und dem gewitzten Treat Williams, sollte man sich doch immer auf seine Akzente, die Stärken konzentrieren, fokussieren und so auch gute Arbeit abliefern. Das gelang hier nur bedingt aus verschiedenen Gründen. Leider wollte man mit der ganzen Beziehungsdramatik am Ende des Inhalts noch einen oben drauf setzen, und übertrieb damit. Den letzten fressen die Alligatooooren. Guten Nacht.
[Technik]
LEONINE veröffentlicht „Black Water: Abyss“ im Format 2.40:1, 1080p Aufnahmen stellen dafür die Grundlage. Fangen wir beim Setting des Films an. Es vergeht eine ganze Zeit unter freiem Himmel mit guter Ausleuchtung, bis schlussendlich die vermeintlich Schutz bringende Höhle erkundet wird. Fortan gibt es praktisch kein Licht aus der Umgebung, was zum Teil natürlich ein Stilmittel darstellt, um die Spannung zu erhöhen. Die computergenerierten Effekte sind mittelmäßig, fügen sich ausreichend ins restliche Geschehen ein und treten auch nicht allzu häufig auf. Die Farben hinterlassen einen gesunden Eindruck, sind nicht zu poppig und sie sind gerahmt von soliden Konturen. Die Kompression ist unauffällig.
„Black Water: Abyss“ hat zwar einen ‚cool-sounding‘ Name, allerdings erreicht der gebotene Surround Sound nicht an das heran, was wir gewohnt sind. Behalten wir im Hinterkopf, dass kein Geldregen bei der Produktion herrschte, sondern das Wort klamm hier vielleicht besser passt, so ist das Ergebnis der Nachvertonung in Ordnung. „Black Water“ hat etwas Musik, hier und dort gezielte Akzente aus dem Hintergrund sowie die Sprache der Opfer, nein, Protagonisten. Technisch betrachtet liest sich das dann so: Deutsch und Englisch in DTS-HD Master Audio 5.1 mit Untertiteln in der Sprache Deutsch für Hörgeschädigte.
[Fazit]
„Black Water: Abyss“ hat ein paar gute Momente, eine solide Grundstimmung und etwas Spannung mit Krokodilen und einer immer aussichtsloser erscheinenden Lage auf der Laufzeit von rund 99 Minuten zu bieten. Keine Frage. Mir nahm sich der Titel schlussendlich ein wenig zu ernst, es fehlte eine vielleicht erleichternd wirkende Brise Humor. Extras sind leider bis auf Trailer nicht auf der Disc vorzufinden. Selbige findet Platz in einer passend gestalteten Verpackung und kann seit dem 11. Dezember im Online-Handel zu um 13,- Euro herum erstanden werden. Für Genre-Fanatiker einen genaueren Blick wert.
Andre Schnack, 16.12.2020
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