[Einleitung]
Es war das Jahr 1977, ein Jahr bevor ich geboren wurde, da scherzten und ulkten die britischen Komiker der Truppe Monty Python schon auf Hochtouren und drehten ihre Filme, die oftmals kontrovers diskutiert wurden. Und ja, man mag die englischen Komiker – oder eben nicht. „Jabberwocky“ von Regisseur Terry Gilliam entstand nach einem Drehbuch von Charles Alverson und eben auch Terry Gilliam. Vor der Kamera waren Michael Palin, Max Wall, Harry H. Corbett, John Le Mesurier sowie Warren Mitchell zu sehen. Im Original lautet der Titel „Monty Python’s Jabberwocky“. Diese Mediabook-Fassung erscheint im Vertrieb von AL!VE AG vom Studio Capelight Pictures. Das Mediabook bietet Blu-ray Disc sowie DVD-Medien.
[Kommentar]
„Jabberwocky“ ist ein Film, der nun schon glatte 43 Jahre auf dem Buckel hat. Am 12. Juni 2002 (also vor gut 18 Jahren) formulierte ich die folgenden Sätze und stehe auch heute noch zu ihnen. Natürlich kann man, wenn man denn mag, noch viele hinzu fügen. Muss aber auch nicht sein, außer einen vielleicht. Denn es ist bei diese Art an Humor immer daran zu denken, dass es nicht den eigenen Geschmack treffen könnte. Das ist nun einmal so bei Monty Python. Nun zum Text, der bereits seit 18 Jahren reifte, gewissermaßen:
„Unzählige Gags – ein echter Monty Python Klassiker!“ So steht es auf der Verpackung. „Jabberwocky“ von und mit Monty Python ist erneut ein sehr britischer Film mit dem landestypischen und bekannten Humor mit viel Albernheiten, aber auch sehr direkten und versteckten Kritiken und Persiflagen auf Gesellschaft, Medien und Politik. Dabei wird stets keine Rücksicht auf Verluste, Minderheiten oder Schmerzensgrenzen genommen – warum auch, so die Komiker. Viele sehr innovative Ideen finden ihre Geburt in diesem schon längst zum Kultfilm avancierten Klassiker.
An filmerische Mittel Methoden und Regieanweisung des Klassischen wird sich natürlich ebenso wenig gehalten. Aber das Ergebnis macht sehr viel Spaß und sorgt auf eine intelligente Art mit einem witzigen Mantel drumherum für gute Unterhaltung. Die schauspielerischen Leistungen gehen in Ordnung, ebenso der Verlauf und Aufbau des Films. Kurzweilig wird in Kapiteln bzw. Rückblenden eine Geschichte erzählt, die zwischendurch mit ein paar auffrischenden Comic-Einlagen versehen wurden, die auch so häufig bei „Monty Python’s Flying Cirus“ zu sehen waren.
[Technik]
„Jabberwocky“ ist in dieser Mediabook-Fassung natürlich besonders sehenswert in der High Definition Blu-ray Disc Version. Denn hier gibt es 1080p-Aufnahmen im Seitenverhältnis 1.85:1 mit rundum ordentlichen Bildern. Ordentlich? Jawohl, denn Angemessenheit muss hier auch walten, schließlich ist der Titel recht angestaubt (altersbedingt) und hatte dazumal auch keine Gelder wie ein „Star Wars“-Titel, der nur ein Jahr später veröffentlicht wurde. „Jabberwocky“ sieht ordentlich aus, auch wenn die Farben etwas fahl sind, die Kantenschärfe nicht auf der Höhe der Zeit und die Kompression und Sauberkeit hier und dort etwas unter verschiedenen Faktoren leiden. Dennoch rundum ordentlich.
Gründe gibt es immer, dennoch ist es etwas bedauerlich, dass wir eben den deutschen Synchronton ausschließlich in PCM 2.0-Formatierung erleben können, den englischen Originalton hingegen in frischerem DTS-HD Master Audio mit 5.1 Kanälen. Hut ab. Und die Mehrkanalton-Eigenschaften des letztgenannten Formates sind erwähnenswert ordentlich. Keine große (räumliche) Weite, auch nicht unbedingt Spektrum und Druck stecken hinter dem Sound, grundsätzlich. Rauschen oder Störungen sind nicht dabei, wie gut. Untertitel sind in den beiden vorgenannten Sprachen auf den Discs vorhanden.
[Fazit]
Die sogenannte „2-Disc Limited Collector’s Edition“ im Mediabook mit dem Film auf Blu-ray und DVD – das ist die Ausgangslage und die Plattform, auf der dann die folgenden Extras untergebracht worden sind. Neben den Software-seitigen Inhalten gibt es ebenfalls noch ein 24seitiges Booklet im Mediabook Mittelteil. Außerdem ist die Umverpackung sehr passend gestaltet und aus einem netten, griffigen, ausreichend starkem Karton. Nun jedoch zu den Extras, welche sich auf und nicht rund herum um die Disch(s) befinden.
- Audiokommentar von Regisseur Terry Gilliam und Schauspieler Michael Palin
- Audiokommentar von Kameramann Terry Bedford
- 40-minütiges Making-of [mit Terry Gilliam; Produzent Sanford Lieberson; Michael Palin und Annette Badland]
- „From Sketch to Screen“ – Storyboard und Skizzen von Terry Gilliam
- „Jabberwocky“ – Das berühmte Unsinn-Gedicht von Lewis Carroll
- „Making of a Monster“ – Featurette mit Valerie Charlton
- Originalopening
- Originaltrailer
- Deutscher Kinotrailer
Wenn ich ein richtig deutlich ausgeprägtes Verhältnis zur Komiker-Truppe Monty Python hätte, dann wäre ich vielleicht begeistert(er). So jedoch ist das alles für mich ganz schön zu sehen und es wertet den Film nochmal in seiner Nachwirkung ordentlich auf. Richtig vom Hocker bin ich jedoch nicht gehauen worden, vielleicht war das jedoch auch eine falsche Erwartungshaltung. „Jabberwocky“ erschien am 18. Dezember 2020 mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren und schlägt mit rund 22,- Euro zu Buche. Für Fans ist das mit Sicherheit eine interessante Veröffentlichung.
Andre Schnack, 25.12.2020
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