[Einleitung]
In „The Good Shepherd“ (zu Beginn des Films erscheint der Titel „Tödliches Gelübte“) sehen wir Christian Slater, Molly Parker, Stephen Rea und Gordon Pinset. Beim 2004 in Kanada produzierten Werk handelt es sich um einen Lewin Webb-Film, der von Gary Howsam und Lewin Webb produziert wurde. Gedreht wurde nach einem Drehbuch von Brad Mirman. Diese Code2-DVD erscheint aus dem Programm der Sunfilm Entertainment und wurde uns zu einem DVD-Check zur Verfügung gestellt.
[Inhalt]
Der angesehene Priester Andrews (Von Flores) wird über der Leiche eines jungen Strichers gefunden – die Hände voller Blut. Für die Polizei ist der Fall klar, doch Andrews beteuert seine Unschuld. Er kann jedoch keine Aussage machen, da er durch das Beichtgeheimnis gebunden ist. Die Kirche beauftragt den eigensinnigen Pater Daniel Clemens (Christian Slater), den Vorfall aufzuklären. Als aber auch der Verdächtige ums Leben kommt, will man die ganze Sache vertuschen. Doch Pater Clemens stellt sich gegen seine Vorgesetzten, um den Namen des Toten reinzuwaschen – und macht sich selbst zur Zielscheibe des Killers…
(Quelle: Splendid Entertainment)
[Kommentar]
Ein Kirchen-Krimi? Ein Film über kriminelle Geschehnisse in der Kirche und ein tödliches Verbrechen, das es aufzuklären gilt? Das gab es schon einmal, und zwar vom französischen Meister-Regisseur Jean-Jacques Annaud mit dem Titel „Der Name der Rose“ – heute eine Bildungslücke als Film-Fan. „The Good Shepherd“ geht einen etwas anderen Weg, der Kern der Geschichte, ein aufzuklärendes Verbrechen, ist lediglich analog zum Klassiker. Beim Vorgehen der Protagonisten und der inhaltlichen Tiefe scheiden sich allerdings dann schon wieder Geister und es gibt große Unterschiede. Pluspunkte gibt es für den hier getesteten Film im Bereich der Stimmung der Geschichte und der filmerischen Umsetzung, welche in einer sehr dichten Atmosphäre mündet.
Christian Slater gefiel mir jüngst in „Mind Hunters“, kann dieses Bild hier weiterführen und begeistert mit einer ausreichend plastischen Darstellung. Der privat nicht gerade christlich lebende Schauspieler mimt sein Film-Ego, den gewitzten Paten, kompetent und glaubhaft und mit einem gewissen Stil. Betrachtet man Slater’s Karriere, soll stellt dieses B-Movie eigentlich einen Schritt zurück dar. Dennoch gefällt die Kombination aus Inhalt, Besetzung und Sets ganz gut. Auch der nicht ganz einer weißen Weste und göttlicher Fugung entsprechende Einblick ins Innere der Kirche und deren Vorgehensweise bereitete mir Spaß.
[Technik]
Schon viele Titel aus dem Programm der Sunfilm Entertainment genügten den Ansprüche der Betrachter nicht vollständig. „The Good Shepher“ befindet sich im anamorphen Breitbildgewand im Format 1.85:1 auf dem Datenträger und erstrahlt mit guten Farbwerten und einem stellenweise überstrahlenden Kontrast auf der Mattscheibe. Nicht nur im Untergrund und Hintergrund des Transfers bereitet sich ein großflächiges Rauschen aus. Aufgrund des Einsatzes von Reinigungs-Verfahren verträgt das Bild nur noch bedingt schnellere Kamera-Fahrten und Bewegungen. Davon ab jedoch wirkt das Bild mit einer ausreichenden Klarheit und einer Plastizität. Der Schwarzgrad zeichnet sich tief und satt ab und greift den Detailreichtum nicht an.
Der Sunfilm-Titel bietet uns einen mehrkanaligen Ton in den Sprachen Deutsch (DTS und Dolby Digital 5.1) und Englisch Dolby Digital 5.1. Optionale Untertitel können in deutscher Sprache hinzugeschaltet werden. Der Aufbau des Spannungsbogens bedient sich weniger der musikalischen Belange, konzentriert sich dafür jedoch auf Hintergrundgeräusche und die musikalische Unterstreichung des Geschehens. Zu den Stärken zählt auch die Ausgabe der Sprache in den erwähnten Ton-Formaten. Rausch und knisterfrei heißt noch nichts, denn kurz nach der 17. Minute sackt das Volumen plötzlich drastisch ab und fängt sich dann wieder – ein unschöner Fehler. Davon ab kann man mit der Akustik zufrieden sein.
[Fazit]
„The Good Shepherd“ gehört nicht gerade zu der oberen Riege der Filmkunst, auch zählt der Titel nicht zu den besten Werken von Christian Slater. Und dennoch bereitet der Thriller Spaß und sorgt bedingt für ganz gute Spannung auf rund 88 kurzweiligen Minuten. Das Menü wurde animiert und mit Musik unterlegt, haut aber nicht vom Hocker. Der Titel fühlt sich auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) wohl und bietet als Bonusmaterial folgende Features: ein 23minutenlanges Making Of, Original-Trailer und ein paar Texttafeln mit Bio- und Filmografien verbergen sich hinter dem Punkt Specials.
„The Good Shepherd“ gehört zu den Titeln, an denen man vom Verpackungs-Design her im Regal vorbeihuscht. Im Kino konnte der Film nicht gerade viele Lorbeeren einheimsen und erfreute sich nur beschränkter Zustimmung des Publikums. Nicht wirklich zu vergleichen mit Action-Werken wie „End Of Days“ oder aber „Der Name der Rose“, jedoch immer noch gute Unterhaltung für einen Freitag-Abend. Und Sunfilm liefert eine adäquate technische Umsetzung.
Andre Schnack, 07.06.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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