[Einleitung]
Doris Dörrie führte Regie nach einem Drehbuch von Warren D. Leight, und zwar war das 1988 und an der Produktion waren Unternehmungen der Länder West-Deutschland, den USA sowie dem Vereinigten Königreich beteiligt. Der Film erschien in deutscher sowie englischer Sprache für die internationale Vermarktung. Die Rede ist von „Ich und er“ oder auch „Me and him“, einer Komödie, deren Inhalt sehr rasch erklärt ist. Vor der Kamera standen dazumal Griffin Dunne, Heiner Lauterbach, Ellen Greene, Craig T. Nelson, Kelly Bishop, Carey Lowell, Kara Glover, Kim Flowers, Bill Raymond sowie David Alan Grier. Diese Veröffentlichung des Nischentitels geschieht im Rahmen des Constantin Film Heimkino-Programms.
[Kommentar]
Dieses Thema des inneren Zwistes ist mit Sicherheit zeitlos. Doch was uns hier „Ich und er“ beschert, ist gar nicht das, nach was es im ersten Moment ausschaut. So potent ist der Stoff dann doch wieder nicht, denke ich aus heutiger Perspektive. Damals, die Mauer stand noch, das TV-Programm entwickelte sich zwischen Hitparade und Der Fahnder weiter und es war schon gewagt einen Film ins Kino zu bringen, bei dessen Hauptfigur es sich um einen Mann mit einem sprechenden Penis handelt. Immerhin.
Die Stimme seines besten Stücks hört jedoch „nur“ Bert, die arme Sau (um es auf Norddeutsch zu sagen). Anders als bei „Kuck’ mal wer der spricht!“. Wie dem auch sei. Das ist zum einen witzig an „Ich und er“, denn wer bringt schon eine solche Idee ins Kino. Und auf der anderen Seite hat man leider aus dem Stoff nicht so richtig viel rausholen können. Oftmals gelingt es nicht sich über die Dinge zu stellen, sondern der Film wird Opfer seiner selbst und offenbart, dass er gar nicht so ruchlos, gewagt und frisch daherkommt. Vielleicht war es einfach noch nicht an der Zeit. Hier und dort ist das alles schon lustig, aber für 90 Minuten Programm langt es leider doch nicht.
[Technik]
1988 gab es 16:9 nur im Kino. Das waren noch Zeiten. Hier erleben wir „Ich und er“ in anamorpher Codierung im 1.78:1-Format. Der Breitbild-Transfer kann von Beginn an erst einmal einen gelungenen Eindruck hinlegen. Allerdings passiert dann auch nicht mehr sonderlich viel. Die Wiedergabe der Sets und die Aussenaufnahmen unter freiem Himmel sind allesamt sehr ordentlich gelungen. Technisch leistet sich hier kein Element nennenswerte Ausfälle. Auch gibt es nur wenig Körnung und praktisch kaum Verunreinigungen oder Störungen sowie Rauschen. Mit der Leistung der Kompression kann man zufrieden sein, vom Hocker haut sie niemanden.
Vor 33 Jahren war noch nicht daran zu denken, was heute technisch möglich ist. Also waren wir auch alle mit dem dargebotenen Dolby Digital 2.0-Ton zufrieden. Dieser erklingt hier wahlweise in den Sprachen Deutsch oder Englisch und weist – wenn gewünscht – deutsche Untertitel für Hörgeschädigte aus. „Ich und er“ ist ein Film, der mehr auf den Dialog zwischen Menschen gibt, als das es aufwendigen Sound aus der Umgebung abzubilden gilt. Entsprechend lau ist der Ton hier auch aus der heutigen Sicht. Thema und Alter spielen hier nicht positiv zu. Immerhin sauber, rauschfrei und keine weiteren Mängel dabei.
[Fazit]
„Ich und er“ ist eine Komödie, die mit Sicherheit nicht beim gesamten Publikum gleich gut ankommt. Dafür traute man sich etwas mit dem Film und Doris Dörrie zeigte gewissen Mut zu neuem. Auf rund 90 Minuten gibt es hier die bereits oben kommentierte Darbietung mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Eine solide technische Abbildung rückt diesen 80er Jahre Titel ins rechte Licht und bietet ihm für schmales Geld den Einzug ins Heimkino an. Keine 10,- Euro fallen für diese DVD zu Buche. Der Film wurde hierzulande übrigens mit der Goldenen Leinwand ausgezeichnet.
Andre Schnack, 17.09.2021
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