[Einleitung]
Wenn ich nun Experte wäre in der Welt der Süßspeisen, Küchlein, feinen Happen oder Biscuits und Sahehappen, dann könnte ich wahrlich wohl etwas mit dem Namen Yotam Ottolenghi anfangen. So war es jedoch nicht. Mithin war ich ein wenig überrascht und gleichermaßen interessiert zugleich beim Anblick des Titels „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ auf DVD aus dem Hause von MFA+ Cinema. Handelt es sich doch um eine Dokumentation von Laura Gabbert, die uns eintauchen lassen soll in Die Welt des glitzernden High Society New York’s, abseits dessen, was normale Menschen zu Gesicht bekommen. Im Original „Ottolenghi and the Cakes of Versailles“; ich nahm mir Inhalt, Technik sowie Ausstattung vor.
[Kommentar]
Ha! Doch es geht noch weiter, sozusagen mit einer Art erweiterten Inhalts-Angabe, wenn man denn so will. Ich möchte dazu (noch) keine Worte verlieren, was jedoch nicht ausschließt, dass sie weiter unten noch folgen könnten. Nun jedoch zum Text:
„Zusammen mit fünf Spitzenkonditoren macht es sich Ottolenghi nicht nur zur Aufgabe, Kuchen und andere Süßspeisen inspiriert vom französischen Schloss Versailles zu zaubern, sondern auch durch die Kreationen ein Verständnis für die Geschichte und Kunst zu schaffen. Eine Orgie des Backens, ein Fest für die Augen!“
Ich muss schon sagen, was für eine Aufgabe, was für eine Art und Weise der Entscheidungsfindung und dann das Ergebnis. Klar, das hat schon etwas mit künstlerischen Aspekten zu tun. Kochen und Backen sind schon sehr unterschiedlich, aber das hier, Hut ab. Keine Frage. Alles ist sehr marketingwirksam, positiv und kaum wird auch nur im Ansatz irgendwie negativ berichtet. Wer damit leben kann, bitte sehr. Backen in Endform.
[Technik]
Wenngleich wir – positiv zu verstehen – hier das Backen in der Endstufe erleben dürfen, so ist dieses jedoch leider (hier nicht mehr positiv zu verstehen) nur bedingt prächtig. Immerhin sind die Aufnahmen weitgehend ruhig, wenig Bewegung hält Einzug und wir bekommen eine ganze Menge starre Einstellungen vorgesetzt, dessen Inhalt dann die visuelle Dynamik leitet. „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ befindet sich hier mittels 16:9-LB Bildern auf dem Datenträger, und zwar in 1.85:1. All das angebotene ist in Ordnung, wird der inhaltlichen Güte jedoch nicht ganz gerecht, wie ich denke.
Abgefasst ist der Original-Ton in Englisch in Dolby Digital 5.1 und wahlweise auch mit Untertiteln in deutscher Sprache. Eine merkwürdige Kombination und ich fragte mich praktisch zwangsläufig, warum ich den englischen Originalton nicht auch Untertitel in englisch sehen darf. Aufschluss gibt es dazu zumindest nicht in schnell. Wie dem auch sei, der musikalische Ansatz ist wie er ist und die Bilder sind somit in guter Gesellschaft mit einem Ton, der es versteht zu unterstreichen, was zu sehen ist. „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ gefällt.
[Fazit]
Die Regiearbeit von Laura Gabbert mit Yotam Ottolenghi, Dominique Ansel, Ghaya Oliveira, Dinara Kasko, Sam Bompas und weiteren vor der Kamera trägt Früchte in „Ottolenghi und die Versuchungen von Versailles“ von 2020. Die Dokumentation über den süßen Abschluss eines guten Menüs mit noch besseren Essen ist gut gelungen und zeigt einen Künstler bei der Arbeit. Food Artist? Ich kenne mich da zu wenig aus, fest stehen jedoch 72 Minuten angenehm gestalteter Doku-Unterhaltung auf einem Niveau, das Spaß bereitet. Etwas bedauerlich, dass es eben ausschließlich den Originalton mit Untertitel hier vorzufinden gibt. Seit dem 19. November 2021 erhältlich ohne eine Altersfreigabe, dafür mit Schuber und Postkarten, Trailer und Trailershow sowie einem Wendecover.
Andre Schnack, 14.12.2021
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