[Einleitung]
Walter Hill ist mir vorrangig für eine Handvoll Titel im Kopf geblieben, die ich damals ziemlich komisch und witzig fand. Zum Beispiel „Zum Teufel mit den Kohlen“ mit Richard Pryor und John Candy, oder aber auch „Nur 48 Stunden“ oder aber „Red Heat“. Aber auch harte Titel wie „Last Man Standing“ mit Bruce Willis empfand ich als absolut sehenswert. Mit „Supernova“ ging es 2000 für den gebürtigen Kalifornier in das Science-Fiction Genre. In den führenden Figuren sehen wir Angela Bassett, James Spader, Robin Tunney, Peter Facinelli oder auch Robert Forster und Lou Diamond Phillips. Eine High Definition Blu-ray Disc Fassung des Films erscheint nun als Limited Steelbook Veröffentlichung aus dem Hause Koch Films und ich konnte genauer hinschauen.
[Kommentar]
Zwar kann ich mich nicht genau an das Jahr entsinnen, doch steht bei mir eine bereits durch Sonnenlicht und die liebe Zeit angegriffene DVD-Hülle (schwarzes Amaray-Case) von „Supernova“ im Regal. Besonders positive Erinnerungen habe ich jedoch nicht an den Film gehabt, bevor ich ihn zum Review dieser neuen HD-Veröffentlichung noch einmal einer Ansicht unterzog. Und nach dem erneuten Anschauen muss ich feststellen, dass sich diese Meinung auch im Grundsatz nicht nennenswert verändert hat. „Supernova“ ist mit Sicherheit nicht Walter Hill’s bester Film, dennoch ein gelungener Sci-Fi-Titel, den man sich anschauen kann, ohne das er lange im Kopf bleibt oder nachklingt.
An der Idee im Kern gibt es nichts auszusetzen, auch an der rein handwerklich betrachteten Umsetzung können, müssen wir aber nicht herummäkeln. Visuelle Effekte, Aufbau und Ablauf stehen gut dar, allerdings fehlt es dem gesamten Konstrukt spürbar an Biss und Pfiff. So hinterließen die Dialoge auf mich einen etwas demotivierten Eindruck, wenngleich die beteiligten Mimen alles dafür tun, um das Geschehen ordentlich zum Leben zu erwecken und glaubhaft erscheinen zu lassen. Viele Erwartungen eingefleischter Sci-Fi Fans bleiben bei Ablauf der Zeit unerfüllt. Etwas schade, dennoch für alle interessant, die James Spader nach „Stargate“ noch einmal in einem vergleichbaren Setting erleben möchten.
[Technik]
Sahen wir bei „Wedlock“ noch ein neues Bild durch Restaurationsarbeiten auf Basis eines 2K-Negativs, so ist dies bei „Supernova“ nicht der Fall. Dennoch macht das visuelle Geschehen in 2.35:1 von Beginn an eine ganz gute Figur, versteht es das Schwarz des unendlich erscheinenden Alls einzufangen und die visuellen Effekte durch nahtlose Einbindung zu überzeugen. Kontrast, Farbgebung, all das passt zum inhaltlichen Geschehen, befindet sich jedoch (sozusagen Lichtjahre) weit entfernt von Meilensteinen wie „Avatar“. Klar, der Vergleich mag im ersten Moment nicht angemessen erscheinen, doch stösst sich alles stets an der Referenz. Kompression sowie Kantenschärfe sind gut.
Neben dem 1080p-Transfer erleben wir hier DTS-HD Master Audio 5.1-Klang, der sich wirklich positiv vom mir bekannten DVD-Ton abhebt. Deutsch und Englisch stehen zur Auswahl und beide Tonspuren gefallen durch eine höhere Weite, mehr Spektrum und Tiefe im Klang. Höhen und Tiefen stellen keine nennenswerten Herausforderungen im dynamischen Verlauf des Films für die Blu-ray Disc dar. Auch bleiben die Gespräche verständlich und es gibt keine Störungen oder Mängel, welche direkt ins Auge fallen oder im Ohr nicht so ankommen, wie es beabsichtigt schien. Soweit, so gut. Untertitel können in Deutsch hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Wahrscheinlich ist auch „Supernova“ wie bereits „Wedlock“ Teil der großen Limited Steelbook-Offensive von Koch Films. Auch „Supernova“ kommt hier schick ausgestaltet und mit zusätzlichen Materialien daher, um die Gemeinde der Sammler- und Film-Fans zu adressieren. Was auch gelingt, denn Limitierungen oder verknappte Anzahlen von Produkten sind ein gern genutztes Marketinginstrument. Hier bietet das hübsch gestaltete Produkt eine Steelbook-Verpackung, darin enthalten eine einseitige und zwoschichtige Blu-ray Disc und darauf enthalten sind dann neben dem rund 91minutenlangen Hauptfilm noch die folgenden Extras.
- Making Of
- Geschnittene Szenen und alternatives Ende
- Alternative Kinofassung (SD)
- Vollbildfassung (SD)
- Trailer und Bildergalerie
Auch die Extras sind soweit eine gute Ergänzung, wenngleich sie – durchaus nachvollziehbar – technisch betrachtet nicht auf einem HD-Level abgefasst sind. Erhältlich für knapp 20,- Euro ab dem 27. Januar 2022 (FSK 16). Ich finde das alles sehr schön, und ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den Monat März, denn dann soll auch einer meiner liebsten Titel in dieser Art und Weise erneut veröffentlicht werden. Die Rede ist von „Der Tod kommt zweimal“ (Body Double) von Brian DePalma.
Andre Schnack, 26.01.2022
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