[Einleitung]
Regisseur Marian Bushan arbeitete vor der Kamera mit Roman Semysal, Maryna Koshkina, Andrey Mostrenko, Aldoshyn Pavlo sowie Zachary Shadrin zusammen – das war 2022, in der Ukraine, als bereits Krieg herrschte. Die Namen der Beteiligten mögen zwar hierzulande weitgehend eher unbekannt sein, dennoch kann ja der Film in dem sie mitspielen großartig sein. Dies galt es herauszufinden. Der Originaltitel lautet „Sniper. The White Raven“ und das Drehbuch arbeitete Regisseur Marian Bushan mit dem realen Mykola Voronin aus. Diese High Definition Blu-ray Disc Fassung des Films kommt von der Busch Media Group im Vertrieb von AL!VE AG und ich konnte mir ein genaueres Bild machen.
[Kommentar]
Mich erinnerte das gesamte Setting an einen Film über den Zweiten Weltkrieg mit dem Titel „Duell: Enemy at the Gates“. Um nichts anderes als ein finales Duell zweier brillanter Scharfschützen, eines Deutschen sowie eines Sowjet-Soldaten, ist dort Gegenstand der Erzählung. Nur „Sniper – The White Raven“ könnte kaum aktueller sein, denn er spielt vor dem, was wir seit Februar 2022 in der Ukraine sehen: einen Krieg durch den russischen Aggressor. 2014 annektierte Russland die Krim, bis dahin ukrainisches Gebiet. Zwar weitgehend nicht anerkannt schuf Putin damit Fakten. Zu dieser Zeit spielt „Sniper“.
Ein Film könnte kaum aktueller sein, wie bizarr. Und auch so traurig. „Sniper – The White Raven“ ist ein packender ukrainischer Kriegsfilm nach wahren Begebenheiten. Die darstellerischen Leistungen gehen allesamt in Ordnung und wirken überzeugend, so auch das an den Tag gelegte Handwerk bei der Produktion des Films. Sei es die Maske, die Kostüme oder aber die Umgebungen – alles hat eine gewisse Wirkung und hinterlässt einen beklemmendes, ungutes Gefühl. Ein spannender Kriegsfilm, der irgendwie unfassbar nah wirkt.
[Technik]
Die visuelle Darbietung erfolgt in einem Seitenverhältnis mit dem Ratio 2.39:1 und in 1080p Bildern, wie wir es bei HD Blu-ray Discs gewohnt sind. Da macht auch diese Produktion keine Ausnahme. Alle Aufnahmen hinterliessen einen schnörkellosen, unverblümten und kühlen Eindruck von dem, was wir hierzulande nur aus dem TV-Programm kennen. Der stillere Krieg des Scharfschützen wirkt auch bei weniger gute Ausleuchtung hochwertig genug. Das Geschehen lässt qualitativ kaum zu wünschen übrig und reicht ebenfalls eine weitgehend saubere Kompression dar. „Sniper“ muss nicht aus Hollywood sein, um gut auszusehen.
Natürlich dürfte für die Vielzahl deutscher Zuschauer der deutschsprachige Synchronton des Films interessant sein. Dieser erfolgt in DTS-HD 5.1 und kann auch wahlweise untertitelt werden, in ebenfalls Deutsch. Für das realere Gefühl schaltet man vom deutschen auf den ukrainischen Ton, den Original-Sound. Mehr Atmosphäre und authentischere Sprache sind die Folge. Unverständlichkeit des gesprochenen Wortes eine Nebenwirkung, zumindest meinerseits. Die Akustik blieb ein wenig hinter meinen Erwartungen für einen Kriegsfilm zurück. Doch hier spielen eben die leisen Töne gewichtigere Rollen. Qualitativ soweit in Ordnung.
[Fazit]
111 Minuten Laufzeit beansprucht dieses Duell der Scharfschützen und kann ab dem 20. Januar 2023 zu einem Preis von rund 15,- Euro im Handel erworben werden. Die Video-on-Demand Fassung startet zeitgleich. „Sniper – The White Raven“ ist freigegeben ab einem Alters von 16 Jahren. Wer sich also mal einen inhaltlich etwas abweichenden Titel im Metier der Kriegsfilme, anschauen mag, der ist hier mit „Sniper“ gut beraten. Neben dem gelungen erzählten Inhalt gibt es auch noch Bonusmaterialien. Und zwar neben einer Behind the Scenes-Featurette können noch Trailer gefunden werden (neben einem Wendecover) – nicht viel, aber immerhin.
Andre Schnack, 05.01.2023
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