[Einleitung]
Filmmusik ist so wichtig, nicht nur für die Filme, sondern für das gesamte Erlebnis des Kinos. Nur wenige Komponisten, sind weltbekannt und berühmt für ihre Werke und ihr Wirken für das Kino. Ennio Morricone gehört zu den ganz Großen und diese Dokumentation widmet sich seines Lebenswerks und dem Menschen dahinter, wie es scheint. „Ennio Morricone – Der Maestro“ wurde 92 Jahre alt und ich war sehr gespannt auf diese Doku aus dem Hause Plaion Pictures die mir als High Definition Blu-ray Version zum Review zur Verfügung stand. Gespannt war ich darauf mehr über den Mann zu lernen, der uns unvergessene Musik bescherte.
[Kommentar]
Giuseppe Tornatore leistete eine tolle Arbeit mit dieser Dokumentation über den Mann, den wahrscheinlich jeder Filmfan mit „Spiel mir das Lieb vom Tod“, oder besser, dessen Soundtrack, verbindet. Ennio Morricone erhielt 2007 den Oscar für sein Lebenswerk sowie 2016 einen für seine Musik in „The Hateful Eight“ von Filmemacher Quentin Tarantino. Großartige Hymnen, fantastische Music-Scores für Spagetti-Western, andere Werke und das Orchester. Ennio Morricone ist natürlich nicht nur durch Meilensteine wie seinen Einsatz für Sergio Leones Werke („Spiel mir das Lied vom Tod“) bekannt.
Dieser Film ist eine Hommage an sein Lebenswerk. Es ist gewissermaßen auch ein Vergleich zu den damaligen Werken und dem heutigen Kino. Wenngleich es sich verändert hat, das Kino, und ein unfassbar höheres Tempo aufweist, so sind die musikalischen Einsätze, die Relevanz der Musik nach wie vor ungebrochen gegeben. Morricone machte wohl die Filmmusik zu einer autonomen Kategorie der Musik im Allgemeinen und hievte sich auf einen Level, der ebenbürtig zu großen Meistern von einst erscheint.
Die Dokumentation nutzt viele Interview-Ausschnitte und kombiniert diese geschickt durch den Einsatz der passenden Film-Momente, in denen eben genau diese Musik eine große, tragende Rolle spielte. Das lässt sich prima anschauen und natürlich sind es vor allem die Momente, die uns begeistern, die eben zusätzliche Informationen, Wissen spenden, das uns als Publikum bislang nicht bekannt war. Viele Größen der Musik- und Kino-Welt kommen zu Wort, darunter Hans Zimmer, John Williams und weitere, unzählige Menschen, die eine Ahnung von dem haben, über das sie da sprechen und eine Meinung dazu äußern können.
[Technik]
Vor der Kamera kommen unter anderen neben Ennio Morricone auch Clint Eastwood, Quentin Tarantino, John Williams, Hans Zimmer, Bernardo Bertolucci, Familienmitglieder und Kritiker sowie bekannte Komponisten zu Wort. All das ist visuell entweder recht frischer Natur oder höheren Alters in Form von Archivmaterialien. Das hat natürlich einen Einfluss auf die technische Wiedergabegüte. Doch das visuelle Geschehen in Form dieses 2.40:1-Transfers ist trotzdem sehr gut gelungen. Sämtliche High Definition-Aufnahmen befinden sich in ordentlicher Güte auf der Disc, der Kontrast und die Farbgebung der jungen Schnitte ist gelungen, Kompressionsartefakte treten nicht zu Augenschein.
Vieles von heutiger Musik in Filmen, sogar in Pop-Musik ist von ihm, wird rezitiert oder verwendet. Sein Stil, seine Standards sind einmalig und werden unvergessen bleiben. Wenngleich Musik und das Komponieren mir fern liegen, so empfand ich es bislang eben auch als eine Art Handwerk im Kopf, das Morricone perfekt einzusetzen versteht. Doch es ist eine Kunst, er ist ein Künstler. Tontechnisch kann die Darbietung dieser HD Disc nicht das erreichen, was die gesamten Film mit seiner Musik im Stande sind zu leisten. Doch gibt es einen prägnanten, komprimierten Auszug seines Wirkens, hier in DTS-HD MA 5.1, wahlweise in Deutsch (Overlay) oder Italienisch (mit dt. Untertiteln).
[Fazit]
Bei Dokumentationen über Menschen muss man schlussendlich mit zwei Dingen klarkommen, dem Dokumentationsfilms an sich und eben auch dem Menschen dahinter. Bei diesem Werk über das musikalische, künstlerische Schaffen Ennio Morricones ist beides durch und durch gegeben. Es ist ein toller Dokumentationsfilm, der sich wenig überraschend den positiven Entwicklungen seines Lebens widmet und dabei das Bild über einen allem Anschein nach guten Menschen und fantastischen Künstler aufzeigt. Auf rund 150 Minuten Laufzeit und einem Alter von ab 12 Jahren lässt man sich hier ein. Bonusmaterial gibt es auch:
- Ennio: Die Demokratie der Töne
- Ennio laut Tornatore
- Backstage
- Kinotrailer und Trailer
Erschienen am 27. April 2023 zu einem Preis von rund 17,- Euro im Online-Handel. Für mich war und ist die Musik eines Films sehr wichtig. Oft erinnere ich mich genau an die Szene, eben mit ihrer Musik. Eine gut gemachte Dokumentation über ein ausgesprochen talentiertes Komponisten-Genie. Empfehlenswert.
Andre Schnack, 10.05.2023
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