[Einleitung]
Ich mag Science-Fiction-Titel, keine Frage. Dabei ist erst einmal vom Ansatz her alles erlaubt und es gibt kaum ein Tabu für die Filmemacher. Warum sollte ich also angesichts eines Inhalts über durch Raum und Zeit springende Personen skeptisch werden? Regisseur Doug Liman bringt uns sein 2008 abgeschlossenes Projekt „Jumper“ nach einem Drehbuch von Simon Kinberg, David S. Goyer und Jim Uhls als Blu-ray Disc ins Heimkino. Es spielen auf Basis einer Romanvorlage von Steven Gould die folgenden Darsteller inmitten einer actiongeladenen Science-Fiction-Story: Hayden Christensen, Jamie Bell, Samuel L. Jackson und die wunderschöne Rachel Bilson. Diese Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von Kinowelt Home Entertainment. Wir waren gespannt und sprangen mit…
[Inhalt]
David Rice (Hayden Christensen) hatte sich immer für einen ganz normalen Typen gehalten, bis er mit 15 seine Fähigkeit zu springen entdeckt. Binnen Sekunden kann er sich an jeden beliebigen Ort der Welt teleportieren. Die perfekte Methode, seinem tristen Elternhaus zu entkommen und bei einem Zwischenstopp im Banktresor gleich noch das nötige Kleingeld für ein Luxusleben in New York einzusammeln.
David genießt seine neue Mobilität in vollen Zügen: Morgens zum Surfen nach Hawaii, mittags Lunch auf dem Kopf der Sphinx und abends ein Abstecher in die Londoner Clubszene. Als er den abgebrühten Griffin (Jamie Bell) kennenlernt, stellt sich heraus, dass er längst nicht der einzige Jumper ist. Doch sein Leben ist in höchster Gefahr. Die hochspezialisierte Geheimorganisation der Paladinen will Menschen wie David auslöschen – und ihr skrupelloser Anführer Cox (Samuel L. Jackson) ist ihm ganz dicht auf den Fersen…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[Kommentar]
Versuchen wir aus einer distanzierten Perspektive nach Ansicht des Films einmal in wenigen Worten klarzustellen, um was es eigentlich geht: es gibt Menschen, die sich durch ihre Willenskraft beliebig teleportieren können. Dabei können sie offenbar auch Dinge ihrer Umgebung mitnehmen, genauer wird allerdings auf die Hintergründe dieser wunderbaren Gabe nicht eingegangen. Dann gibt es noch eine andere Gruppe Menschen, und zwar jene, die erstgenannte jagen um ihnen den Garaus zu machen, da „Jumper“ ihrer Ansicht nach nicht ins Weltbild passen. Es scheint Krieg zwischen den „Jumpern“ und den „Paladinen“ zu geben. Und dann ist da noch die Jugendliebe unserer Hauptfigur,…
Damit hätten wir den Inhalt grob umrissen, ohne dabei auf die technische wirklich gelungenen Effekte oder aber die logischen Ungereimtheiten und kleineren Fehler im Ablauf der kurzweiligen Story einzugehen. Der Film hält von Beginn an ein hohes Tempo, was ihn zusammen mit der kurzen Laufzeit von knappen anderthalb Stunden letztlich rettet. Es bleiben nach dem Herunterlaufen des Abspanns zahlreiche Lücken und viele Fragen unbeantwortet. (Was zum Geier passiert mit Griffin?). Doch kann hier als eine Art „Kitt und Fugenschön“ die schicke Rachel Bilson einsetzen. Sie lenkt das männliche Publikum ein wenig ab und bringt zudem das Element der Romanze in Form einer Jugendliebe mit ins Spiel. Ok.
Schauspielerisch befinden wir uns im oberen Mittelfeld, zumindest was das Verhältnis von Rollentiefe und Darstellungskraft angeht. Denn so richtig viel Plastizität können die eher flachen Figuren nicht bieten, eine Charakterdarstellung findet nicht statt. Und so keimt beispielsweise der Eindruck empor, dass Samuel L. Jackson bestenfalls auf Sparflamme den Bösewicht mimt. Ja, er ist bös‘ und man nimmt ihm die Rolle des Roland Cos‘ ab, es ist dennoch ein wenig wie „Perlen vor die Säue“. „Jumper“ gefiel mir schlussendlich wirklich ganz gut. Es ist kein großes Kino, doch ein Vorsprung mit einer durchaus innovativen und frischen, unverbrauchten Idee. Dafür nehmen wir auch ein paar Mankos in Kauf.
[Technik]
Der „Jumper“ springt in vollem HD-Umfang. Es wird die komplette anamorphe Abtastung eines 1920×1080 Geschehens geboten, das Seitenverhältnis beläuft sich dabei auf ein Ratio von 2.35:1. Die Full HD-Bilder können sich allesamt sehen lassen und erfreuen den Betrachter mit plastischen und durchaus kontrastreichen Einstellungen. Dabei gelang die Trennung der Farben gut, eine ausreichend klare Konturenzeichnung tut ihren Teil zur guten Leistung bei. Neben der gelungenen Plastizität gibt es auch in dunklen Szenen noch ausreichend Details zu bekunden, ferner schwankt der Schärfegrad nur marginal und selbst in den temporeichen Bereichen gelingt eine gute Darstellungsqualität. Rauschen oder andere Verunreinigungen sind uns nicht aufgefallen, ebenso wenig Mängel in der Kompression.
Gesprungen wird mehrkanalig, klarer Fall. Zur Wahl stehen deutscher Ton mit 7.1 DTS-HD Master Audio oder aber englischer Originalsound in 7.1 DTS HD High Resolution Audio. Wahlweise sind Untertitel in deutscher Sprache hinzu zu schalten. „Jumper“ gehört die Leinwand ganz allein, und die Surround-Anlage beansprucht er ebenfalls. Ob es nun ein gesunder Bass als Basis ist, oder aber die zahllosen gelungen abgemischten Surround-Effekte, „Jumper“ weist ein großes Talent beim Ausspielen des Tons auf. Es geht dabei von ruhig bis hin zu brachialem Geplänkel bei den Auseinandersetzungen zwischen den Jumpern und den Paladinen. Referenzniveau ist noch nicht greifbar, dennoch eine gute Leistung.
[Fazit]
Der „Jumper“ hatte es insbesondere an der Kinokasse nicht leicht. Bis heute hat er etwas über 80 Mio. Dollar Einspielergebnis erreicht, allerdings lagen die Produktionskosten bei geschätzten 85 Mio. Dollar. Nicht so gut. Vielleicht hätte David „Jumper“ Rice ein wenig mehr Superheld-Charakter gut getan, denn das läuft bekanntlich gut. Die rund 88minutenlange Science-Fiction-Angelegenheit befindet sich auf einer einseitigen, einschichtigen Blu-ray Disc mit 25 GB Fassungsvermögen. Das Menü gestaltete man einfach und leicht futuristisch im Design, es offeriert folgende Extras:
- Audiokommentar von Regisseur Doug Liman, Drehbuchautor/Produzent Simon Kinberg und Produzent Lucas Foster
- Trailer
Gut, das ist jetzt nicht sonderlich viel, aber immerhin vermag der Audiokommentar ein wenig über die Entstehung von „Jumper“ zu berichten. Von der reinen Anzahl betrachtet stellen die Extras einen Reinfall dar. Abschließend möchten wir trotzdessen recht positive Worte verlieren. „Jumper“ gefällt als kurzweilige Sci-Fi-Unterhaltung und kann technisch ebenfalls auf dieser Blu-ray Disc von Kinowelt Home Entertainment entzücken. Die FSL liegt bei ab 12 Jahren und der Preis bei rund 25,- Euro. Erscheinungstermin der Verkaufsfassung ist der 22. August. Die Rentalversion steht bereits in der Videothek.
Andre Schnack, 20.08.2008
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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