[Einleitung]
Mit der Netflix Doku-Serie „American Conspiracy: The Octopus Murders“ erschien dieses Jahr im Angebot des Streaming-Dienstes ein aus meiner Sicht vielversprechender Stoff, ein interessanter Stoff. Doch wie es immer so ist mit Verschwörungstheorien, es sind eben Theorien. Doch Filmemacher und Regisseur Zachary Treitz und Journalist Christian Hansen wagten einen Abstecher in die dunklen, diffusen und verwirrenden Bereiche des US-Politikapparates rund um die Zeit Ronal Reagans. Ich war recht gespannt und sah mir den Vierteiler an.
[Kommentar]
Was ist das hier eigentlich genau, wenn man von einer Dokumentation spricht, die wahrhaften Tatsachen jedoch weitgehend unbekannt sind. Oder besser, die liegen hinter einem ganzen Berg an Informationen, die zum Teil wahr sind, und eben zum großen Teil auch nicht. Aus heutiger Sicht natürlich schwierig bestimmte Dinge zu überprüfen, denn schließlich sprechen wir von einer Zeit, der die Digitalisierung in den Kinderschuhen steckte, kein Mobilfunk, kein Internet. Was natürlich nicht davon abhält Spionage und Geheimdienstarbeiten zu betreiben.
Also kommen hier auch gleich einige Verschwörungen und eben auch handfeste Skandale der Geschichte zur Geltung. Als Beispiel die Iran-Contra-Affäre, aus der klar hervorgeht, dass die Reagan Administration und die Geheimdienste an illegalen Handlungen beteiligt waren, oder diese zumindest billigten. Wir haben es bei „American Conspiracy: The Octopus Murders“ mit einer ganzen Reihe solcher Themen zu tun und eben dem Fakt, dass bestimmte Menschen irgendwie immer wieder in diesen politischen Gebilden auftauchen. Diese ist also eine eher hypothetische Dokumentation und eine Art investigativer Road-Trip. Teils konfus, teils verblüffend und irgendwie doch immer auch faszinierend.
[Technik]
Diese Dokumentationsreihe bedient sich aktueller Aufnahmen sowie historischer Materialien, die altersbedingt eben qualitativ schlechter ausfallen. Insgesamt ist der Eindruck ein authentischer und die gesamte Dokumentation wirkt zeitgemäß inszeniert. Das Bildformat ist dabei abhängig der Quelle und wurde hier homogenisiert im Fluss dargestellt. Viele weitere Worte benötigt es nicht, denn selbstverständlich kommen auch altersbedingte Verunreinigungen hier zu tage. Davon ab hingegen ist die Kompression in Ordnung und ich bin zufrieden mit dem dargebotenen 16:9-Transfer.
Deutsch, Englisch, Türkisch, Italienisch, Französisch – so lauten die unterschiedlichen Sprachen, in denen „American Conspiracy: The Octopus Murders“ hierzulande im Netflix-Programm abzurufen ist. Dazu gesellen sich Untertitel, wahlweise hinzugeschaltet bei Bedarf. Richtig spektakulär ist der Ton nachvollziehbarer Weise nicht. Recht einfach abgehandelt und durch die Berichterstattung dominiert kommen vorrangig Monologe und ein paar Dialoge zur Geltung. Zudem gibt es Ton aus den historischen Aufnahmen, etwas Musik und das war es dann aber auch schon. Soweit, so gut und fehlerfrei.
[Fazit]
Wenn auf politische Geschichte steht, und hier eben mit dem Fokus auf die USA, dann ist man hier schon gewissermaßen richtig. Auf über 221 Minuten (oder mehr als 3,5 Stunden) wird in Form der vier Episoden eine spannende „könnte wahr sein“-Story gesponnen. Wer hingegen weder mit politischem Geplänkel, noch mit der US-Außenpolitik der letzten 45 Jahre etwas anfangen kann, der sollte eher vorsichtig sein mit dem Konsum hier, denn vielleicht könnten allgemeingültig Zusammenhänge fehlen, die dann den Sehspaß hemmen. Freigegeben ab 16 Jahren.
Andre Schnack, 07.03.2024
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