[Einleitung]
„Helgoland 513“ ist eine durch Sky produzierte TV-Serie (Sky Originals) aus Deutschland, die von Robert Schwentke als Regisseur abgedreht wurde und auf einem Drehbuch entstand, an dem eine Handvoll Menschen der schreibenden Kunst arbeiteten. 2024 veröffentlichte man die von Sky Studios abgeschlossene Serie dem Publikum. Nun ist es soweit und die 2 Blu-ray Disc umfassende High Definition Heimkino-Offerte folgt. In den führenden Rollen der dystopischen Serien-Dramas sehen wir Martina Gedeck, Alexander Fehling, Kathrin Angerer, Samuel Finzi, Antje Traute und viele weitere. Vertrieben von polyband.

[Kommentar]
Das Szenario ist jetzt nicht ganz so neu, wie man im ersten Moment denken mag. Eine globale Katastrophe, isolierte Menschen auf einem abgegrenzten Stückchen Erde, große Ungewissheit. Dazu kommt dann, dass diese Gesellschaft sich eben versorgen und selbst aufrecht erhalten muss. Darin liegen viele Probleme. Der Faktor Ungewissheit ist jener, dass die Inselbewohner eben nicht wissen, was auf dem Festland aktuell so passiert und ob die todbringende Gefahr überhaupt noch besteht.

Aus dieser Situation heraus ergeben sich besondere und tragische Bedingungen für die sozialen Strukturen der Siedlung. So zum Beispiel ein Ranking, dass aufgrund verschiedene Faktoren bestimmt, wer als Nächstes über die Klippe geht, wenn die Anzahl der Inselbewohner über die magische Schwelle von 513 Köpfen steigt. Und eine sehr eigensinnige Berichterstattung zu Ritualen und Bräuchen, welche die Integrität der Struktur aufrecht erhalten soll. Dazu gehört eben eine übergeordnete Gefahr – ohne diese bricht das System in sich zusammen.

Gestalterisch, erzählerisch, handwerklich und auch schauspielerisch kann man „Helgoland 513“ mit vielen guten Produktionen vergleichen und wird feststellen, dass wir es mit einer hochwertigen TV-Serie zu tun bekommen. Spannung gibt es in der Geschichte, sowie eine auf einzelne Charaktere und deren Entwicklung besondere Fokussierung, die auch gefällt. Mir fehlte schlussendlich das gewisse etwas, das sich irgendwie anzubahnen scheint und dann doch ausbleibt.

[Technik]
Wir erleben hier einen ausreichend farbenfrohen High Definition-Transfer im Format 2.39:1, der sich einer Wiedergabe verschrieben hat, die irgendwie immer nach gemischtem Wetter ausschaut. Ich lebe an der Küste, ich darf das schreiben, denn ich kenne es. Die Bilder von „Helgoland 513“ weisen eine hohe Authentizität auf und bereiten zu keinem Zeitpunkt spürbare Störungen oder andere Sorgen. Mit einer gewissen Ruhe und auch dem Stil einer dystopischen Szenerie wird mir das visuelle Aufgebot sehr gerecht und ich bin zufrieden. Kompressionsartefakte bleiben ebenfalls aus.

Erwartungsgemäß erleben wir hier die deutsche Sprache, und zwar im DTS-HD 5.1-Format mit wahlweise englischen Untertiteln oder aber eben mit Deutsch für Hörgeschädigte. „Helgoland 513“ ist wortstark, oftmals auch eher ruhig und lässt das Publikum die schönen Aufnahmen und Bilder genießen. Wenn es darauf ankommt, dann vermag der Mehrkanalton auch abzuleisten, was von ihm erwartet wird. Und das eben auch in einer adäquaten Güte sowie einem ausreichend räumlichen Umfang, ohne es dabei mit großen Filmproduktionen aufnehmen zu können.

[Fazit]
Ich denke auch, die sogenannte Tag-Line trifft es ganz gut: „Jedes Leben zählt. Manche zählen mehr.“ Denn wenn man sich dann an den Spruch ‚Alle Menschen sind gleich, einige sind gleicher.‘ erinnert, so ist man auch im Dilemma, in dem sich der allein geglaubte Insel-Staat der Überlebenden befindet. Auf rund 333 Minuten in 7 Episoden ab einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren gefiel mir das Thema und die Durchführung ganz gut. Veröffentlicht wird „Helgoland 513“ am 28. Juni 2024 mit zusätzlichen 18 Minuten Bonusmaterial, das sich aus diesen beiden Features speist.

Andre Schnack, 25.06.2024

Film/Inhalt:
Bild:
Ton:
Extras/Ausstattung:
Preis-Leistung