[Einleitung]
„Arcane“ lautet der Titel der Fantasy-Science-Fiction geprägten Animations-Serie, die auf Netflix zu sehen ist. Sie entstand nach einer Idee von Christian Linke und Alex Yee 2021 und wurde mit US-Mitteln finanziert. „Arcane – Staffel 1“ erscheint nun hierzulande im Rahmen des Plaion Pictures Home Entertainment Angebots, unter anderen als diese High Definition Blu-ray Veröffentlichung (neben weiteren Darreichungsformen). In den führenden Figuren hören wir die Stimmen von Hailee Steinfeld, Patrick Keller, Asad Schwarz, Giovanna Winterfeldt, Florian Clyde und weiteren hören. Ich war gespannt auf der nächsten Serie, die auf einem Video Game-Phänomen basiert.
[Kommentar]
Inhaltsangabe sowie Kommentar des Veröffentlichers lesen sich gut, sogar sehr gut. Das Animations-Ereignis der 2020er – markige Worte und mithin eine Aussage, die ich mit der Ansicht einer Episode keinesfalls bejahen oder aber ablehnen kann. Somit muss man schon alle 9 Episoden angesehen haben und verdauen, bis man sich ein tatsächliches Bild von dem machen kann, was man dort gesehen hat. Denn es ist mehr als nur Fantasy und Animation, das sollte klar sein. Wenn es um die ‚klassischen‘ Anime geht, so ziehe ich nach wie vor Meilensteine wie „Ghost in the Shell“ von 1995 heran, der damals beeindruckte mit seiner Technik, und dem Inhalt. Somit ist meine Frage: schafft „Arcane“ etwas vergleichbares?
Ziemlich sicher beantworten viele Menschen das unterschiedlich. In Belangen der Machart gelang hingegen objektiviert betrachtet etwas Frisches und Neues. Vergleichbar mit dem, was „The Spine of Night“ zeigte, in dem der Film die mittlerweile sehr alte Rotoskopie-Technik wieder zum Leben erweckte. Eine weitere Analogie: die teils sehr deutliche Darstellung von Gewalt, denn sie ist auch Bestandteil der gesamten League of Legends-Erzählung. Der Film hier tut Gutes für mich, der sich bislang nicht mit dem Video-Game befasst hat. Denn so betrachte ich es ohne voreingenommen zu sein, als eine Serie, mehr nicht.
Und vor diesem, also meinem, Hintergrund kann ich das Urteil fälle, dass „Arcane – Staffel 1“ sehr gut unterhält, denn die Story ist interessant genug, um ihr weiter folgen zu wollen. Sie ist spannend erzählt und verzichtet auf rosarote Weltanschauungen und zieht die Energie aus den Charakteren, deren Entwicklung und aus dem Hintergrund und dem Stoff, aus dem die Geschichte gesponnen wurde. Besondere Erzähltechniken kommen dabei nicht vor, wir erleben – wie bei den meisten Serien – eine chronologische Abfolge. Manchmal mit Humor, mit viel Ernst und eine Attitüde, die sich eher an ein reifes Publikum richtet.
[Technik]
Top-modern, frisch aus dem Computer zeigt uns „Arcane“, wie gut vollanimierte Bilder doch ausschauen können. Butterweiche Bewegungen und eine hohe Bilddynamik, die sich von Figuren über Gegenstände bis hin zu Bewegungen der Kamera erstrecken. Alles ist Hollywood-like inszeniert und die spannend zusammengeschnittenen Szenen haben einen hohen Kontrast, sind überwiegend gestochen scharf und offerieren viele Details. Auch die künstliche Ausleuchtung gelang gut und alles hinterlässt den Eindruck, als wäre es „aus einem Guss“. Kompressionsartefakte gibt es nicht. 16:9, 2.35:1, 1080p.
„Arcane“ klingt gut, praktisch wie ein Action-Titel, der sich in keiner nennenswerten Art und Weise von ordentlich angelegten Real-Filmen unterscheidet. Eine Abgrenzung ist natürlich der Fakt, das wir hier – auch im Originalton – eben keine sprechenden Darsteller auf einem Set zu sehen bekommen. Alle Dialoge sind (wie bei allen Anime-Titeln) entsprechend nachvertont und ins akustische Geschehen, dass ebenfalls komplett künstlich erzeugt wurde, eingebunden. Das gelang alles sehr gut, klingt gut und kann in Deutsch und Englisch vernommen werden. Weitere Tonspuren sowie Untertitel stehen parat.
[Fazit]
Wenn man etwas für Fantasy übrig hat, dann wird man auch „Arcane“ rasch mögen und nach den 9 Episoden missen. Knapp 353 Minuten – oder auch 6 Stunden Gesamtspielzeit erleben wir hier, freigegeben ab einem Alter von 16 Jahren. Angesichts der inhaltlich sowie darstellerisch oftmals an ein reifes Publikum gerichteten Momente, schränkt die FSK die Zielgruppe nicht sonderlich ein. Auf den drei Blu-rays sind alle 9 Folgen sowie folgende Featurettes enthalten.
- Bridging the Rift: The Making of Arcane
- „Making Mel“ Featurette
- „Happy Progress Day!“ Szenenanalyse
- „When These Walls Come Tumbling Down“ Szenenanalyse
- Ekko vs Jinx: Szenenanalyse
- „The Monster You Created“ Szenenanalyse
Auch die Extras sind gut, lassen ein wenig mehr von der Serie sehen, als eben in den finalen Schnitt geraten konnte und lässt hinter den Vorhang der Entstehung blicken. Soweit, alles prima. „Arcane – Season 1“ wird in unterschiedlichen Formen auf den Markt gebracht. Hier handelt es sich um die 3-Disc Blu-ray Fassung ohne gesonderte Ausstattungsmerkmale (kein Steelbook, etc.).
Andre Schnack, 11.11.2024
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