Churchill im Krieg

Dokumentation/Serie
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[Einleitung]
So lange ich mich entsinnen kann, habe ich etwas für polarisierende Menschen übrig. Sie fangen meine Aufmerksamkeit und ich möchte dann mehr erfahren. Das Ergebnis kann dann sein, dass ich ablehnend oder begeisternd empfinde. Bei Sir Winston Churchill ist es Begeisterung. Der ehemalige Prime Minister des Vereinigten Königreichs ist eine der Hauptakteure des Zweiten Weltkriegs und Netflix berichtet in der vierteiligen Dokumentation „Churchill im Krieg“ über genau diese Rolle. Im Original lautet der Name der Dokumentation „Churchill at War“ und wir begeben und bei der Ansicht auf eine Reise in eine dunkle Zeit.

Inhalt
Diese Dokuserie beleuchtet die Schlüsselrolle Churchills im Zweiten Weltkrieg und die prägenden Ereignisse, die ihn zu einem idealen Anführer dieser Zeit gemacht haben.

Episode 1 – Der aufziehende Sturm: Winston Churchill, der seit der Kindheit davon überzeugt ist, er werde Großbritannien retten, wird inmitten der drohenden Gefahr durch die Nazis vom Soldaten zum Premierminster. (61 Min.)

Episode 2 – Als Premier- und Verteidigungsminister eint Churchill die Nation mit Reden, und will die Hilfe der USA gewinnen, als Hitler den Blitzkrieg auf London befiehlt. (57 Min.)

Episode 3 – Churchills beharrliche Bemühungen führen zum Eintritt der USA in den Krieg. Um die Nazis zu besiegen, muss er gemeinsam mit Stalin und Roosevelt eine zweite Front bilden. (60 Min.)

Episode 4 – Nach Ende des Krieges meistert Churchill eine neue Weltordnung, die vom Kalten Krieg, der Entkolonialisierung und dem aufkommenden Kernzeitalter geprägt ist. (59 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Diese Dokumentation in vier Episoden hat mich sehr überzeugt. Und das, obwohl ich sehr skeptisch jenen Sendungen gegenüber bin, in denen eine hohe Anzahl und somit Laufzeit durch nachgestelltes Szenen eingenommen wird. Denn allzu oft kommen hier Darsteller zur Geltung, die nicht ansatzweise das notwendige Format haben, um solche historische Personen adäquat abzubilden. Nachdem ich Sir Gary Oldman in „The Darkest Hour“ sah, wurde es in meinem Kopf schwierig für andere, die Sir Winston Churchill darstellen.

Doch hier ist es anders, denn die nachgestellten Szenen sind allesamt in Ordnung, oder sogar mehr als das. Das Einflechten der historischen Archivmaterialien gelang gut, der Wissensstand und die Perspektive auf das Wirken und die Person Churchills gefielen mir ebenfalls. Und die Bezüge zu anderen Geschehnissen und historischen Figuren unterhielt mich. Hier wird nicht zu wenig, doch auch nicht zu viel erzählt und berichtet von Historikern, Autoren, oder gar Familienmitgliedern. Gut gemacht – Punkt.

[Technik]
Vor allem haben es mir hier in diesen Dokumentations-Episoden die nachträglich kolorierten Szenen angetan. Es ist so unfassbar nah plötzlich, denn Schwarz-Weiß Aufnahmen hinterlassen naturbedingt ein gewisses Gefühl hohen Alters. Bei den nachgestellten Szenen hingegen kommt gutes, modernes Material zum Zug. Alles sieht ordentlich aus und gefällt auch qualitativ. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe müssten hier unter den Aspekten eines Dokumentarfilms bewertet werden. Kompressionsartefakte fielen mir nicht auf und das 16:9-Format bietet kaum Anlass zur Kritik.

Wichtige Elemente des Tons sind hier vorrangig die Monologe zum Publikum. Diese geschehen in Form von Interview-Ausschnitten, alt sowie auch jüngerer Herkunft, und durch die historischen Archivmaterialien: Radio-Mitschnitte und Aufzeichnungen von Sitzungen und Veranstaltungen wie Reden vor dem Unterhaus oder dem US-Kongress. Qualitativ ist das alles irgendwo zwischen verständlich und unsauber bis gut einzuordnen, je nach Alter eben. Sprachen gibt es eine ganze Menge, darunter auch die deutsche Synchronfassung sowie zahlreiche Untertitel.

[Fazit]
In dieser Dokumentation mit einer Laufzeit von rund viermal einer Stunde kommen zahlreiche nachgestellte (Schlüssel)Szenen zur Geltung, die meines Erachtens sehr gut besetzt worden sind mit Christian McKay (Churchill), Langley Kirkwood (Roosevelt) und Martin Kluge (Joseph Stalin). Außerdem empfehle ich dringend den Konsum der Dokumentation in ihrer Originalsprache (Englisch). Eine Altersfreigabe wurde bei ab 16 Jahren festgemacht und „Churchill im Krieg“ ist sehr frisch, denn 2024 produziert sowie veröffentlicht. Hat mir gut gefallen und ist ebenfalls dienlich, um historisches Wissen aufzubessern.

Andre Schnack, 09.12.2024

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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