Sei lieb – Bete und gehorche

Dokumentation/Crime
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[Einleitung]
Auf Netflix konnte ich die Doku-Serie über ein True-Crime Thema sehen, das mich sogleich interessierte. „Sei lieb – Bete und gehorche“ lautet der Titel hierzulande, im Original ist es hingegen „Keep Sweet: Pray and Obey“ und die Produktion ist von 2022 aus den USA. Und von dort handelt auch der Inhalt, einer vermeintlichen Kirche, einer Sekte, Macht, Polygamie und fundamentalistische Einstellungen – der Stoff, aus dem manch ein Alptraum ist, wie der hier wohl über Warren Jeffs, dem selbsternannten Oberhaupt der Fundamentalistischen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (FLDS)…

Inhalt
Episode 01: Rulon Jeffs’ Familie und Ex-Frauen berichten vom Leben in der Fundamentalist Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints und diskutieren die Rolle der Polygamie. (46 Min.)

Episode 02: Warren Jeffs baut in allen Lebensbereichen der FLDS in Short Creek in Arizona seinen Einfluss aus. Ein Privatdetektiv und ein Journalist äußern Bedenken. (53 Min.)

Episode 03: Die Kirche verbannt bekannte Männer, weitet die Überwachung aus und errichtet einen riesigen Tempel auf einer Ranch in Texas. Eine Zeugenaussage stützt die Ermittlungen. (49 Min.)

Episode 04: Trotz seiner Verhaftung behält Warren Jeffs die Kontrolle über die Kirche. Als die Kinderschutzbehörde Kinder von der Ranch wegbringt, bricht ein Medienrummel aus. (47 Min.)
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Über vier Episoden im besten Stile eine wohl recherchiert wirkenden Dokumentation wird hier der Aufstieg und Fall der FLDS dargestellt. Und zwar dreht sich dabei alles um Warren Jeffs. Er ist praktisch das, was David Miscavige für Scientology ist: CEO und kirchliches Oberhaupt. Schlussendlich der Führer einer Sekte, mit krassen Kontrollgelüsten, dem Bedürfnis viele Frauen zu heiraten und alles in seiner Umgebung zu kontrollieren. Von einer kleinen Gruppe bis hin zu einer Bewegung mit wohl über 10.000 Anhängern schildern Zeugen, also Aussteiger, aber auch Ermittelnde, sowie Presse und andere Menschen ihre Erfahrungen und Ansichten zu dem, was bewiesen und gesagt wird.

[Technik]
Selbstverständlich ist die Qualität der hier gezeigten Fotos und die der Video-Aufnahmen entsprechend altersgerecht und abhängig vom Aufnahmegerät. Mithin gibt es viele Aufnahmen, die eben nicht den heutigen Standards entsprechen würden. Doch jene Interview-Ausschnitte sehen sehr gut, frisch und ‚neu‘ aus, was eben für eine grundsätzlich hohe Güte bei der Anfertigung spricht. Auch wurden die Aufnahmen dem hier gezeigten 16:9-Format entsprechend geschnitten, was zu keinem Zeitpunkt negativ auffällig ist. Kompressionsartefakte treten nicht auf, altersbedingte Unschärfen und Körnungen hingegen schon.

Beim Ton nahm ich mir den englischen Originalsound vor. Und dazu schaltete ich die ebenfalls englischen Untertitel (Closed Captions) ein. Alles in allem gibt es hier wenig zu meckern, und ebenfalls recht wenig zu loben. Es kommt zu keinen Tippfehlern, die Wiedergabe ist dementsprechend, was die Menschen vor der Kamera sagen – soweit so gut. Eine Handvoll Sprachen stehen gesprochen wie geschrieben zur Verfügung. Es kommt zu keinem Rauschen, Knacken, Aussetzern oder anderen Beeinträchtigungen.

[Fazit]
Schlussendlich erhalten wir mit „Sei lieb – Bete und gehorche“ eine Dokumentation in vier Episoden geboten, die sich mit dem Verlauf des Aufbaus und Niedergangs einer Sekte gleichtut. Auf der Laufzeit von rund 192 Minuten (>3h) wird der Inhalt gut transportiert und vor allem anhand der Interviews sehr glaubhaft, gar emotional ausgestaltet. Was nun genau richtig an all dem ist, kann niemand von uns sagen. Dennoch eine unterhaltsame Doku-Reihe mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren (von 2022).

Andre Schnack, 11.02.2025

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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