Die Nacht der lebenden Loser

Comedy/Horror
Comedy/Horror

[Einleitung]
Was würde sein, wenn Du aufwachst und tot bist? Aber irgendwie auch doch nicht… denn Du bist ein Zombie! Im Prinzip ist dies die Grundidee, welche sich auf einem Nährboden eines Teenie-Horror-Films, angereichert um zahlreiche Beigaben, prächtig entwickeln soll. Regisseur und Drehbuchautor Mathias Dinter ging das Wagnis ein und fertigte 2004 eine deutsche Comedy, die ihren Weg ins Kino fand und die Genres Comedy und Horror bestückte. In den Hauptrollen des Titels sind zu sehen: Tino Mewes, Manuel Cortez, Thomas Schmieder, Collien Fernandes, Hendrik Borgmann, Nadine Germann, Simon Gosejohann und weitere. Die DVD erscheint durch Highlight Communications.

[Inhalt]
Philip (Tino Mewes), Wurst (Manuel Cortez) und Konrad (Thomas Schmieder) sind die „Natural born Loser“ der Schule. Doch als sie nach einem missglückten Voodoo-Ritual einen tödlichen Autounfall haben und plötzlich als lebende Tote im Leichenschauhaus aufwachen, ändert sich alles. Sie sind unerschöpflich, schmerzunempfindlich und mit höchster Potenz ausgestattet. Eigentlich gar nicht mal schlecht, so ein Leben als Toter, wäre da nicht der langsame körperliche Zerfall. Die drei müssen sich beeilen, wenn sie den Fluch wieder rückgängig machen wollen. Denn schließlich bleiben ihnen nur 36 Stunden, um den Bann zu brechen. Gut, dass Philips Nachbarin Rebecca (Collien Fernandes) über einen guten Draht zur dunklen Seite verfügt…
(Quelle: Highlight Communications)

[Kommentar]
Vorerst war ich ganz überrascht darüber, dass der Film in deutschen Landen abgedreht wurde. Der Titel lässt eher auf eine Comedy amerikanischen Ursprungs schließen. Aber dem ist nicht so und der junge Filmemacher Mathias Dinter zeigt ganz im Stil erfolgreicher deutscher Comedys wie „Schule“ einen gelungenen Titel mit einem angenehmen Ensemble und einem passenden und überzeugenden Cast. Natürlich stellen weder Geschichte noch Charaktere Anforderungen an hohe Schauspielkunst, dennoch muss sich der Betrachter mit den Figuren identifizieren können und die Chemie muss eben stimmen. All das passt bei „Die Nacht der lebenden Loser“ ganz gut. In Kombination mit einem detaillierten Humor und lustigen Kleinigkeiten entsteht eine witzige Stimmung.

Story muss ein Film haben, und wenn sie auch recht dünn und flach ausfällt, so bietet sie den roten Faden, der sich durch den Film und seine Laufzeit ziehen soll. Alleine die Grundidee hier ist schon komisch genug, um damit einen Film adäquat zu füllen. Die Macher spickten die Geschichte zusätzlich mit unzähligen Anspielungen aufs Genre und den Mythos der Zombies und Untoten. Ab und an folgt einer Lachattacke die nächste und der Zuschauer hat mächtig Spaß an dem Verlauf ohne logische Basis. Umsetzungstechnisch kann sich ebenfalls Zufriedenheit breit machen. Sets, Kostüme und vor allem die Maske sorgen für gute Stimmung und glaubhafte Kamerafänge.

[Technik]
Der Film wurde im Breitbild-Format 1.85:1 abgedreht und anamorph auf der DVD abgelegt. Der Farbumfang gefällt, leidet ein wenig unter dem Aspekt, dass die Handlung zu einem gewichtigen Teil nachts abläuft. Dem Kontrast und der Harmonie des Bildes tut dies jedoch kein Abbruch. Der Detailreichtum hält nicht mit aktuellen Hollywood-Filmen auf DVD mit, kann aber entzücken. Die Kantenschärfe hingegen fällt ein bisschen zu gering in der Qualität aus, pendelt sich bei einem angenehmen Niveau ein. Hin und wieder gibt es hier und dort zartes Rauschen im Untergrund, darüber kann jedoch in Anbetracht der sonst sauberen und klaren Wirkung des Bildes hinweggesehen werden. Blockbildung oder aber Artefakten seitens der Kompression treten nicht auf den Plan.

Der Ton einer Comedy hat nicht die Rolle, wie er sie bei einem Action-Kracher einnimmt, logisch. „Die Nacht der lebenden Loser“ besticht durch einen kompetent aufgenommenen und abgemischten Soundtrack im Dolby Digital 5.1-Format. Es erklingt klare Sprachausgabe aus dem Center-Speaker des einzigen, deutschsprachigen Tons auf der Disc. Daneben befinden sich in der akustischen Landschaft auch noch Hintergrundgeräusche und die musikalische Untermalung, in der auch einige gute deutsche Songs untergekommen sind. Der Ton wirkt ausreichend dynamisch und verfügt über ein gesundes und nicht gerade prominentes Bassfundament. Untertitel gibt es nicht auf der DVD.

[Fazit]
„Die Nacht der lebenden Loser“ besitzt eine Laufzeit von rund 91 Minuten und findet Platz auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Einigen mögen die Special-Effects als nicht ausreichend erscheinen, anderen hilft der einfach gestaltete Spaß ungemein über die etwaigen Fertigungsmängel hinweg. Mathias Dinter deutete mit dem Film „Feuer, Eis und Dosenbier“ seinen Hang zur Comedy bereits an und vollführt mit „Die Nacht der lebenden Loser“ eine gute Leistung, die nicht nur Genre-Fans begeistern wird. Etwas verwunderlich hingegen empfanden wir die FSK ab 12 Jahren, denn wenn Gliedmaßen – wenn auch lustig gemacht – mit einem Tacker wieder mit ihren Ursprungsort verbunden werden. Starttermin der DVD war der 2. Juni, der Preis liegt bei etwa 20,- Euro. Das Bonusmaterial setzt sich aus einem „Blick hinter die Kulissen“, „Deleted Scenes“, einem „alternativem Ende“, „Interviews“ und einigen „Darsteller-Infos“ zusammen.

Andre Schnack, 16.06.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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