[Einleitung]
Unter dem Label Concorde Home Entertainment bringt die Tele München Gruppe den DVD-Titel „Paperhouse – Alpträume werden wahr“ hierzulande im Juli 2004 auf den Markt. Der Film erschien bereits 1988 als in Großbritannien abgedrehter Gruselstreifen (Originaltitel: Paperhouse). In den Hauptrollen sind Charlotte Burke, Jane Bertish, Samantha Cahill, Glenne Headly, Sarah Newbold, Gary Bleasdale und Elliott Spiers zu sehen. Die Regie übernahm Bernard Rose, das Drehbuch wurde von Matthew Jacobs nach einem Roman von Catherine Storr gefertigt. Wir konnten uns den Titel genauer ansehen und berichten über die Qualitäten.
[Inhalt]
Aus Langeweile zeichnet die elfjährige Anna während des Unterrichts in ihr Schulheft ein Haus. Als sie kurz darauf ohnmächtig wird, findet sie sich tatsächlich vor genau diesem Haus wieder, wacht aber schon nach wenigen Sekunden aus diesem seltsamen Traum auf. Am Nachmittag des selben Tages spielt Anna mit ihrer Freundin auf einem stillgelegten Bahnhof Verstecken, wieder bricht sie ohnmächtig zusammen. Auch dieses Mal findet sie sich in ihrem Traum vor dem Haus, das sie gezeichnet hat, wieder. Annas Mutter und die herbeigerufene Ärztin sind beunruhigt, das Kind hat hohes Fieber und phantasiert. In den folgenden Tagen besucht Anna in ihren unruhigen Fieberträumen immer wieder das Haus. Ganz offensichtlich hat sie mit ihrer Zeichnung Macht über ihre Träume. Doch Anna bringt sich damit in bedrohliche Situationen und ihr schwindet die Wahrnehmung von Traumwelt und Realität.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[Kommentar]
Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen. Mit ein paar Problemen in der Schule und den täglichen Wortgefechten mit ihrer Mutter gehört sie zu den normalen pubertierenden Teenagern. Als scheinbar eher introvertierter Mensch beschäftigt sie sich gerne mit ihr selbst und malt das in der Inhaltsangabe genannte Papierhaus. Und fortan geschehen geraten die Dinge aus dem Ruder. Es wird mit der Einfachheit des Gruselns in seiner reinen und wunderbar harmonisierenden Form gespielt. Auch für den Betrachter schwindet die Grenze zwischen den Träumen und den realen Situationen. Mit einfachen und bewährten Stilmitteln – die alle ohne Computereffekte auskommen – wird der Zuschauer in den Bann gezogen.
Viel des Charmes und der inneren Werte entstehen durch die Machart, die daraus resultierenden Schichten des Gruselfilms, der einfallsreichen Ideen und der gelungenen Story. Man muss jedoch einer unkonventionellen Erzählungsform gegenüber ausgeschlossen sein. Und wenn auch der eigentliche Horror nicht zwangsläufig auf der Realität beruhen muss, so entfaltet der Film seine volle Wirkung. Dabei wird offengelassen was so recht geschehen ist. Das Aufnahmen ganz normaler Lokalitäten mit der entsprechenden Kameraperspektive / Kameratechnik und der musikalischen Begleitung eine ganz andere Wirkung erzielen können, kann „Paperhouse“ eindrucksvoll beweisen.
[Technik]
Eigentlich wirkt der Film gar nicht wie über 15 Jahre alt, eher mehr einem bewusst und gut durchgestyltem Horror-Stück. Der Transfer geschieht im Format 1.78:1 und wurde anamorph auf der Disc abgelegt. Einige Aufnahmen kommen durch den etwas schwächeren Kontrast der Atmosphäre sogar zugute. Die Bilddetails langen in der Quantität aus und von Seiten der Farbsättigung kann ein angenehmes Ergebnis berichtet werden. Weitgehend kommen die recht ruhigen Aufnahmen plastisch und in einem bedrohlich authentischen Gewand daher. Störungen oder Verunreinigungen sind nicht auszumachen. Die Kompression gelang ebenfalls gut.
Ton gibt es im Dolby Digital 2.0-Format in den Sprachen Deutsch und Englisch. Untertitel können leider nicht vorgefunden werden. Wer sich auf einige nervenaufreibenden Augenblicke mit dem Hauch von Gänsehaut in der Luft wünscht, der wir vollends zufrieden sein. Die Stereo-Front wird gut genutzt, wobei man nicht wirklich von einer räumlichen Kulisse sprechen kann. Da sich das tonale Spektrum oftmals zwischen schrillen Aufschreien und einem satten, unheimlichen Grummeln nicht immer einigen kann wird auch Qualität vom Film von der Technik erwartet – und man leistete eine angenehme Arbeit. Die Musik hebt sich leicht von den restlichen Geräuschen und den Dialogen ab.
[Fazit]
„Paperhouse“ ist eine interessante DVD-Erscheinung am deutschen Markt. Concorde Home Entertainment bringt uns einen gelungenen Titel mit einigen surrealen Bildern. An der wirkungsvollen Musik wirkte übrigens intensiv Hans Zimmer (Gladiator, Fluch der Karibik, The Rock) mit. Die Laufzeit von „Paperhouse“ bemisst sich auf rasch verrinnende 88 Minuten. Die Altersfreigabe erfolgt ab einer Stufe von 16 Jahren. Beim eingesetzten Medium griff man auf den Typ 5 (einseitig, einschichtig) zurück. Erscheinungstermin war der 01. Juli. Die Disc kommt mit einem fairen Preis von rund 15,- Euro daher – das erhöht die Attraktivität für Fans der spannenderen Filme und des Grenes Horror.
Andre Schnack, 07.07.2004
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|