[Einleitung]
Nun sind auch seit Entstehung dieses Films wieder 15 Jahre vergangenen. Es war 1990 als ich „Der Skipper“ mit Jürgen Prochnow, Elizabeth Hurley und Patsy Kensit ansah. Damals war ich recht begeistert von der Stimmung und Spannung der Geschichte. Der Titel von Regisseur und Drehbuchautor Peter Keglevic entstand als deutsche Filmproduktion und war auch unter den Titeln „Kill Cruise“ und „The Storm“ bekannt. Die DVD Fassung des Films entstammt dem Programm der universumfilm. Wir konnten den Thriller genauer unter die Lupe nehmen und fragten uns, ob es sich hier nur um Seemannsgarn handelt oder aber „Der Skipper“ wirklich seefest ist.
[Inhalt]
Su und Lou ziehen Männer magisch an: die eine blond, die andere brünett, beide äußerst attraktiv – und sie spielen gern mit ihren weiblichen Reizen. Seit einiger Zeit sitzen sie nun in Gibraltar fest. Da die gestrandeten Schönheiten um jeden Preis nach Barbados wollen, schließen sie Bekanntschaft mit dem „Skipper“: Sie überreden den gutaussehenden Kapitän „Skipper“ zu einer abenteuerlichen Überfahrt nach Barbados. Dem betörenden Charme der beiden Freundinnen erliegend, willigt der Skipper schließlich ein. Doch der anfänglich reizvolle Segeltörn – allein mit zwei Traumfrauen – entwickelt sich bald zum Horrortrip: Als sich der Skipper mit Lou einlässt, wird Su eifersüchtig und beginnt einen Psychokrieg: Sie versteckt die lebenswichtigen Insulinampullen des Skippers…
(Quelle: universumfilm)
[Kommentar]
„Der Skipper“ zeigt auf eine eindrucksvolle Art und Weise, wie man auf hoher See mit nur drei Charakteren einen spannenden und intelligenten Thriller inszenieren kann, ohne dabei auf das übliche Hollywood-Drumherum zurückzugreifen. „Der Skipper“ erinnert an die grundsätzlichen Züge eines Thrillers und zahlt mit jeder Minute in die Zufriedenheit des Zuschauers ein. Dabei gilt es so einigen Überraschungen im Verlauf der Story zu begegnen. Letztlich endet die tödliche Fahrt über’s Meer – und das nicht nur unter stürmischen Wetter und Getose. Immerhin verstanden die Filmemacher ihr Handwerk und sorgten aufgrund der spärlich eingesetzten Musik und einigen guten Bildern für Atmosphäre.
Im Grundsatz ist „Der Skipper“ eine Geschichte über Isolation. Eine Geschichte über Menschen auf engstem Raum in einer recht ungewöhnlichen Situation. Über die Folgen des „ein Mann zu zwei Frauen“-Verhältnisses auf einem kleinen Segelboot. Drehbuchautor und Regisseur Peter Keglevic war sich seiner Vision klar. Und er vermochte seine Vorstellungen tatsächlich so wirkungsvoll umzusetzen, dass man den Film mag. Richtig viel zu bieten hat die Story jedoch nicht. Letztlich sind die Möglichkeiten auf einem kleinen Boot mit drei Insassen etwas beschränkt. Und das versalzt letztlich den ansonsten ausreichenden Gesamteindruck vom Titel.
[Technik]
„Der Skipper“ manövriert im anamorphen Breitbildgewand 1.85:1 auf der Mattscheibe umher. Wasser genießt bei der visuellen Abbildung auf DVDs einen hohen Anspruch und nicht jeder 16:9-Widescreen-Transfer versteht es die verschiedenen Aspekte sich ständig in Bewegung befindlicher Wasserlandschaften adäquat darzustellen. „Der Skipper“ befindet sich technisch betrachtet nicht gerade auf der Höhe der Zeit, wird jedoch seinem Thema und den damit verbundenen Ansprüchen gerecht. So erhält der Betrachter ein überwiegend ruhiges und kontrastreiches Geschehen vor die Kamera. Auch haben wir es mit einer ausreichenden Kantenschärfe zu tun, die nur durch das wahrnehmbare Rauschen und einige kleinere Verunreinigungen negativ beeinträchtigt wird. Die Farbgebung gibt sich authentisch und Kompressionsartefakte bleiben weitgehend aus.
Leider kommen bei „Der Skipper“ gleich zwei Faktoren zusammen, die einem guten Surround-Sound nicht sonderlich zuträglich sind. Zum einen haben wir es mit dem nicht mehr zeitgemäßen Dolby Digital 2.0-Stereo Ton zu tun, wahlweise gibt es auch noch eine monaurale Tonspur. Beides wahlweise in den Sprachen Deutsch oder aber Englisch. Zum anderen spielt das Thema der Geschichte eine große Rolle beim Sound. Denn auf einsamer, weiter See passiert mit drei Personen an Bord eines kleinen Boots nicht so viel, was sich akustisch in Finessen abbilden lässt. Auf der anderen Seite wird Qualität geboten. Die Stille gibt sich rauschfrei, die Dialoge verständlich. Wenn es draußen stürmt, nimmt die räumliche Weite zu. Generell spielt sich mehr auf der Lautsprecher-Front ab.
[Fazit]
Mit der DVD „Der Skipper“ ist das so eine Sache. Ich persönlich empfinde den Film nach wie vor unterhaltsam, spannend und ausreichend abwechslungsreich. Auf der anderen Seite gibt die rund 98minutenlange Story auch nicht wirklich viel her. Zugute halte ich die latent erotische Stimmung, die oftmals eskaliert – und zu den Zeiten ist dem Betrachter unklar, was als nächstes von einer der drei Figuren angestellt wird. „Der Skipper“ ist freigegeben ab einer Altersstufe von 16 Jahren. Der Titel befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und erscheint am 27. März zu einem Preis um die 15,- Euro.
Chronologisch fällt die deutsche Filmproduktion in eine nahe Zeit, in der große Blockbuster wie „Terminator 2″ oder aber „Jurassic Park“ entstanden. Man würde dem Film nicht gerecht werden, wenn man nun einen direkten Vergleich zieht. Etwas mehr Bonusmaterial hätte jedoch auf dem Skipper gut getan, denn es gibt praktisch keine nennenswerten Extras auf der Disc vorzufinden. Wer den Film aus nostalgischen Gründen mag, oder aber die Hauptdarsteller/Innen schätzt, der kann auch bedenkenlos zu dieser DVD greifen.
Andre Schnack, 27.03.2006
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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