[Einleitung]
In der Tradition von „Unterwegs mit Jungs“ und „Besser geht’s nicht“ bringt uns Regisseur James L. Brooks „Spanglish“ mit Adam Sandler, Téa Leoni, Paz Vega, Cloris Leachman, Shelbie Bruce, Sarah Steele, Ian Hyland und James Lancaster in den wichtigsten Rollen. Sony Pictures Home Entertainment veröffentlicht nun den US-amerikanischen Titel als deutschsprachige Code2-DVD. Mr. Brooks führte bei seiner neuesten dramatischen Komödie nicht nur Regie, sondern schrieb ebenfalls das intelligente Drehbuch zu Titel. Angeheizt durch den Trailer konnten wir uns nun ein Bild vom Inhalt, der Ausstattung und den technischen Qualitäten dieser DVD machen und berichten.
[Inhalt]
Die schöne Flor und ihre 12-jährige Tochter immigrieren von Mexiko nach Los Angeles, um sich ein besseres Leben aufzubauen. Bei John und Deborah Clasky tritt sie einen Job als Haushälterin an. Doch nicht alles klappt gleich so, wie Flor es sich vorgestellt hat. Die Sprache ist fremd, die Kultur unterschiedlich und ihre neuen Arbeitgeber irgendwie anders. Denn das wohlhabende Ehepaar pflegt einen recht exzentrischen Lebensstil. Während John als Starkoch in Kalifornien hohe Anerkennung genießt und obendrein der perfekte Vater und Ehemann ist, hat seine neurotische Frau mit der typischen Unausgefülltheit einer reichen Hausfrau zu kämpfen. Gleichzeitig führt sie Flor ein ihr bislang unbekanntes, extravagantes Leben vor. Hinzu kommt, dass Flors Tochter gerade mächtig pubertiert und sie somit ständig auf Trab hält. So ist für turbulente Zeiten im Leben beider Familien gesorgt…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Die Beigaben sind viel versprechend: tolle Darsteller, eine unheimlich durchdachte und nicht konstruiert wirkende Story und ein emotionaler und dennoch subtil wirkender Music-Score von Hans Zimmer. Und das Ergebnis ist wirklich toll. Es handelt sich hier um einen dieser Filme, die von Lebens-Weisheiten geprägt ein detailliert ausgearbeitetes Ziel zu verfolgen, zu unterhalten! Es geht nicht um Belehrungen oder aber einen gewissen pädagogischen Stil, sondern vielmehr um eine Darstellung eines Abschnittes eines Lebens von Menschen, die etwas gemeinsames verbindet. „Spanglish“ lebt von der Geschichte und den involvierten Charakteren. Letztere werden durch das abgestimmte und harmonische Ensemble nahezu perfekt dargestellt. Als wahrhafte Überraschung entwickeln sich dabei Paz Vega und Adam Sandler positiv hervor.
„Spanglish“ gelingt eine schwierige Gradwanderung zwischen Dramatik und Komödie. Anders wie in recht ähnlichen Werken wie „Besser geht’s nicht“ oder aber „Was das Herz begehrt“ geht es hier um Annährung trotz einer sprachlichen Kommunikations-Barriere, um Integration und Privatssphäre, um Job und Leben und die Vereinbarkeit dieser beiden miteinander konkurrierenden Seiten. Also allen voran Themen, die uns allen nicht fremd sind, gerade dann, wenn man selbst in einem familiären Umfeld lebt. Der Witz der Situationen bleibt niemanden verkannt, die schauspielerischen Leistungen tragen hier einen Großteil zur Stimmung der Geschichte bei. Die Komplexität der verschiedenen Aspekte drängt sich nicht nach vorne und überlässt durchgängig der Unterhaltung den Vorrang.
[Technik]
Der Bildtransfer von „Spanglish“ kann sich mit einer Vielzahl an aktuellen Filmen vergleichen, zählt er letztlich mit seiner Entstehung in 2004 auch zu diesen. Der anamorphe Breitbild-Transfer bemisst sich auf ein Ratio von 1.85:1 und besticht durch eine enorme Farbvielfalt und einer sehr natürlichen Wirkung. Es entsteht eine authentische und sehr klare Wiedergabe der überwiegend ruhigen Bilder, unterstützt durch satte Farben, einer guten Kantenschärfe und ausreichend Details im Geschehen. Davon ab zählen wir praktisch keine Verunreinigungen oder andere Störungen, lediglich in seltenen Fällen treten einige Kompressions-Spuren auf, welche sich allerdings kaum auf den Sehspaß auswirken. Der Schwarz-Level geht ebenfalls in Ordnung und die Ausleuchtung steht im Verhältnis zu den Anforderungen der jeweiligen Sets. Doppelte Konturen oder lästige Rauschmuster finden wir nicht vor – so soll es sein.
Tontechnisch bietet der Film an sich nicht gerade ein Feuerwerk an Effekten und hält sich storybedingt vielmehr zurück. Zwar gibt es Dolby Digital 5.1-Ton in den Sprachen Deutsch und Englisch, doch können es beide Soundtracks nicht mit aktuellen Action-Blockbustern aufnehmen. Hierzu fehlt es an Dynamik und räumlicher Weite. Hin und wieder gibt es wunderbare Einlagen, getragen von Hans Zimmers musikalischer Untermalung, dekoriert von authentischen Hintergrundgeräuschen und fesselnd durch humorvolle und gewitzte Dialoge; doch gewinnen sie ihre Klasse durch den Inhalt und die Umsetzung, weniger durch die Eigenschaften des Mehrkanaltonformats. Letzteres weist klare und saubere Sprachausgabe auf und kann durch einen gesunden Mix aus verschiedenen Geräuschen aus der Lautsprecher-Front gefallen. Untertitel gibt es wahlweise in Deutsch, Englisch oder Türkisch hinzuzuschalten.
[Fazit]
Filme mit Tiefsinn und trotzender guter Unterhaltung durch intelligenten Witz sind nicht die Ware, die man beim wöchentlichen Kinogang antrifft. Aber wenn man sucht, die Spreu vom Weizen trennt, dann findet man Juwele wie „High Fidelity“, „Besser geht’s nicht“, „Was das Herz begehrt“, „You Can Count On Me“, „Adaption.“ oder eben „Spanglish“. Auf einer rasch verrinnenden Laufzeit von rund 126 Minuten wird allerhand Abwechslung geboten, die Unterhaltung gibt sich dabei konstant. Insgesamt ein wirklich guter Streich von Talent-Regisseur James L. Brooks. Abgelegt von Sony auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Über ein einfach gehaltenes Menü erhält der Betrachter Zugriff auf folgendes Bonusmaterial:
- Audiokommentare Regisseur & Crew
- 12 entfallene Szenen
- Filmdokumentation: Casting Sessions
- Filmdokumentation: Starkoch Thomas Keller
- „How To Make The World´s Greatest Sandwich“
- HBO Making Of
- DVD-ROM: Drehbuch
Die Extras bereiten noch einmal eine gute Laufzeit an Unterhaltung und vergessen dabei nicht auch interessante Dinge über die Entstehung, den Hintergrund und verschiedene Aspekte des Werks zu beleuchten. Obligatorisch gibt es natürlich auch viel Lob über alle Beteiligte und die Produktion an sich. Wer also Lust auf intelligente Unterhaltung hat, sich den Wahnsinn des Alltags antun möchte, der sollte ab dem 06. September zugreifen und sich von „Spanglish“ entführen lassen. Technisch betrachtet eine rundum solide DVD aus dem Programm der Sony Pictures Home Entertainment. Freigegeben ab einer Altersstufe von 6 Jahren.
Andre Schnack, 16.08.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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