Die Ahnen der Saurier – Im Reich der Urzeitmonster

Dokumentation
Dokumentation

[Einleitung]
Mit „Die Ahnen der Saurier – Im Reich der Urzeitmonster“ ergänzt polyband das BBC-Programm des eigenen Hauses um einen weiteren, vermeintlich inhaltlich hochwertigen Dokumentation-Titel. Dokumentation? Wenn man denn davon reden kann, schließlich fällt es schwer, Aufnahmen von vor über 600 Millionen Jahren zu rekonstruieren und zu visualisieren. BBC steht für nahezu ausnahmslos gutes Programm. Um so gespannter stürzten wir uns auf diese DVD im schicken Pappschuber und berichten im folgenden über den Nachfolger-Titel „Die Ahnen der Saurier – Im Reich der Urzeitmonster“ nach „Dinosaurier – Im Reich der Giganten“ (1999) und „Die Erben der Saurier – Im Reich der Urzeit“ (2001).

[Inhalt]
Tim Haines‘ fantastische Reise zu den Ursprüngen des Lebens. Durch „Jurassic Park“ kam es Mitte der 90er Jahre zu einem wahren Dinosaurier-„Hype“. Dabei wird schnell übersehen, dass vor den Dinos bereits ein ganzes Erdzeitalter mit einer völlig andersartigen Fauna existierte. Und diese Periode hält mehr als eine lehrreiche Überraschung bereit: Im Paläozoikum, beginnend vor ca. 550 bis 600 Millionen Jahren, wurde die Erde u. a. von Gliederfüßlern bevölkert, von denen nur einige Arten bereits ein einzelnes Auge besaßen. Im Wasser lauerten vier Meter lange Skorpione auf ihre Beute und zwei Tonnen schwere Fische, die auch auf dem Land jagen konnten. In der Luft surrten Zwei-Meter-Libellen. Auf dem Boden krabbelten drei Meter lange Tausendfüßler und sogar säugetierähnliche Tiere mit Säbelzähnen. Schließlich taucht am Ende der Periode ein unscheinbares Reptil auf, dessen Nachkommen eines Tages als Dinosaurier die Welt beherrschen werden…
(Quelle: polyband)

[Kommentar]
Der britische Produzent Tim Haines zeichnet sich für die in der Einleitung bereits benannten BBC-Produktionen verantwortlich und stößt mit dieser Produktion in noch weiter entfernte Zeiten hervor. Eine Reise in die Zeit vor den Dinosauriern. Praktisch unvorstellbar. Denn wenn man bedenkt, dass wir es mit zeitlichen Distanzen von rund 600 Millionen Jahren (!) zu tun haben, könnte schon das zeitliche Vorstellungsvermögen sprengen. Stellen wir uns vor, dass ein Mensch im Durchschnitt rund 75 Jahre lebt, so hätten wir es mit einer Zeitspanne zu tun, die aneinandergereiht 8 Millionen Menschenleben entspräche. Heutzutage haben Menschen kaum Vorstellungen davon, was in den weiten Meeren in unvorstellbaren Tiefen von 11 Kilometern an Leben vorzufinden ist. Abstrakter könnte die Vorstellung kaum sein, wenn es um 600 Millionen Jahre alte Tiere auf der Erde geht.

Um so interessanter, was Forscher und Experten auf diesem Wissensgebiet an Fakten erarbeiten und belegen können. Aufgrund der forensischen Arbeiten und einer fortschreitenden Entwicklung in der Forschung gelang es bereits die bislang abstrakten Vorstellungen gegen abgeleitete Annahmen zu ersetzen. Und genau so formt sich dann letztlich ein Bild, welches unter Beimengung von etwas Fantasie in einer Dokumentation wie dieser hier münden kann. Es präsentieren sich zahlreiche Interview-Ausschnitte mit einer Sprecher-Stimme aus dem Off. Computergenerierte Bilder helfen bei der Vorstellung der damaligen Fauna und geben einen Eindruck von Größe und Kraft der Herrscher von einst. Interessant und gleichermaßen unterhaltsam umgesetzt fasziniert diese Doku auf besondere Art und Weise, sie erzählt eine der spannendsten Geschichten überhaupt: die des Lebens.

[Technik]
Es handelt sich bei „Die Ahnen der Saurier“ um eine TV-Produktion, keinen Spielfilm oder aber einen Kino-Blockbuster. Dennoch bezeugen wir einen anamorphen Breitbild-Transfer im Ratio 1.78:1. Der 16:9-Transfer bietet eine insgesamt gelungene Wiedergabe-Qualität, hält sich dabei weitgehend an das etablierte TV-Niveau und sorgt – Dank Fehlerfreiheit – für einen guten Eindruck. Immer wieder befinden sich knackige Farben auf der Mattscheibe und der Kontrast gibt kaum Anlass zur Kritik. Wie die Wesen von vor rund 600 Millionen Jahren auch immer ausgesehen haben, sie hätten Gefallen an diesem polyband-Bild gefunden. Kompressionsartefakte gibt es nicht zu vernehmen, allerdings schleicht sich hin und wieder ein leichter Rauschschleier über das Geschehen.

Tontechnisch gibt es nichts Besonderes zu vermelden. Die Dokumentation kommt erwartungsgemäß im Stereo-Format Dolby Digital 2.0 zur Geltung, in deutscher Sprache. Es erklingt ein sauberer Monolog aus dem Sound-System, die Ansprüche an Surround-Eigenschaften werden hingegen enttäuscht, sind in Anbetracht der Dokumentations-Richtung der Produktion jedoch auch nicht gerechtfertigt. So gibt es neben den erwähnten Wissensspendern, der Sprachausgabe, noch weitere Elemente wie zurückhaltende Geräuschkulisse und eine musikalische Begleitung, die im Untergrund ihr Werk vollbringt. Untertitel gibt es keine zusätzlichen einzuschalten.

[Fazit]
Irgendwie gefielen mir die beiden ersten Expeditionen in längst vergangene Tage besser als „Die Ahnen der Saurier – Im Reich der Urzeitmonster“. Doch findet die Trilogie hiermit einen würdigen Abschluss und erneut entführen uns BBC und polyband in vergessene Reiche voll Fauna und Flora, die wir uns mit bloßer Fantasie kaum erträumen können. Auf der Laufzeit von rund 90 Minuten spendet die Produktion viel Information- und Wissensgehalt. Die einseitige, einschichtige Disc (DVD Typ 5) befindet sich in einem ansehnlichen Pappschuber und wartet sogar mit einigen Extras auf. Mit „Trilogy Of Life“ bietet die Erscheinung ein rund 30minutenlanges Making Of zur Trilogie. Veröffentlichungstermin war der 6. Februar 2006. Die DVD kostet im Handel um die 20,- Euro. Wir sprechen all denjenigen unsere Empfehlung aus, die sich für wissenswerte Dokumentationen interessieren.

Andre Schnack, 14.02.2006

  Film/Inhalt
:
  Bild
:
  Ton
:
  Extras/Ausstattung
:
  Preis-Leistung
:

Hat der Review gefallen?

(Sehr schlecht, Schlecht, Mittel, Gut, Sehr gut)

Durchschnittsbewertung: 5 / 5. Anzahl Wertungen: 1

Keine Bewertung bislang, sei der erste!

Auch interessant ...