[Einleitung]
Was ist das hier für ein Film? Ein „Braveheart“ zu Maya-Zeiten? Ein halbnackter „Patriot“ mit Speer im Dschungel? Nein, „Apocalypto“. Und hier ist der Name Programm! Ohne Mel Gibson als Hauptdarsteller. Hektisch, mitten drin, voll dabei im Tumult einer untergehenden Hochkultur. Der zweimalige Oscar-prämierte, gebürte New Yorker schuf 2006 mit dem Titel „Apocalypto“ seinen vierten Kinofilm als Regisseur und mithin sein zweite Drehbuch zu einem Hollywood-Blockbuster. In den Hauptrollen des Maya-Streifens sind unbekannte Gesichter zu sehen, darunter: Rudy Youngblood, Dalia Hernández, Jonathan Brewer, Morris Birdyellowhead und Carlos Emilio Báez. Die DVD-Fassung des Titels erscheint aus dem Programm der Highlight Video.
[Inhalt]
Ein Volk, dem Untergang geweiht! Es ist die Zeit in der der Niedergang der Maya, einer der ältesten und geheimnisvollsten Hochkulturen der Geschichte, bevorsteht. Hollywoodstar und Regisseur Mel Gibson erzählt mit „Apocalypto“ die dramatische Geschichte eines Mannes, der in dieser Zeit um sein Leben und das seiner Familie kämpft und dem nur die Liebe zu seiner Familie die Kraft und den Mut gibt, zu bestehen. Wie bei seinen letzten großen Regierfolgen „Braveheart“ und „Die Passion Christi“ legte Mel Gibson auch hier größten Wert auf Authentizität und inszenierte mit „Apocalypto“ ein mystisches und tief bewegendes Kinoabenteuer der besonderen Art. Ein eindringlicher und opulenter Film, der den Zuschauer in die gleichermaßen geheimnisvolle wie auch brutale Welt der Maya entführt und in diesem Jahr 3 Oscar-Nominierungen erhielt.
(Quelle: Highlight Video)
[Kommentar]
Dieser Film kommt in einer mir nicht verständlichen Sprache. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei jedem gesprochenen Wort um Maya handelt, bin ich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch nicht allein damit. Untertitel in deutscher Sprache lassen den Betrachter an den Dialogen der Protagonisten und somit an der Story teilhaben. Und dies ist nur eine der Besonderheiten von „Apocalypto“. Um einem ständigen Blick auf die notwendigen Untertitel abzuschwächen, sagte sich Mr. Gibson scheinbar, lasst uns tolle Bilder mit der Kamera festhalten. Was ihm auch wirklich gut gelang. „Apocalypto“ ist visuell und ausgesprochen bildgewaltig und das ohne wertend auf den gezeigten Inhalt einzugehen.
Nach dem Motto „Wo gehobelt wird, fällt Späne“ lässt Regisseur Gibson in „Apocalypto“ wieder mächtig die rohe Gewalt – meist körperlicher Natur – zum Zuge kommen. Blutig und schonungslos inszenierte er à la „Die Passion Christi“ Schlüsselmomente im Film und wird dabei nicht jedermanns Augen erfreuen. Zarte Gemüter schauen weg, Hartgesottene schauen zu. Die Geschichte in der alten Kultur der Maja, welche weitgehend bestimmt durch mystische Zauber, Götter und Einflüsse war, kannte Menschenopfer, Todesurteile und andere Grausamkeiten, so dass Gibsons Inszenierungsstil hier durchaus passt. Emotionale Momente gibt es jedoch auch intensiv in die andere Richtung und es keimt Drama auf.
Insgesamt kann diese Mixtur bestehen und über die recht üppige Laufzeit von rund 133 Minuten überzeugen. „Apocalypto“ ist irgendwie ein prähistorischer Actionfilm, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Luftschnappen gibt. Action dominiert, Spannung regiert und die intensiven Bilder tragen den Betrachter von einer Szene in die nächste. Nicht nur die Bilder sprechen für sich, auch der pompöse und stets angemessene Music-Score leistet einen guten und wichtigen Beitrag am Gesamtstück. Anfänglich konnte ich mir nicht viel unter dem Film mit dem merkwürdigen Titel vorstellen. Am Ende schätze ich „Apocalypto“ und seine direkte und ungeschönte Art. Wenngleich es kein Film ist, der zur mehrmaligen Ansicht einlädt.
[Technik]
Ein bildgewaltiger Titel benötigt eine entsprechende Technik, damit das durch die Filmemacher ausgerufene Ziel des Films auch erreicht werden kann. „Apocalypto“ zielt auf visuelle Reize und kann diese akzentuiert setzen, was zu einem wesentlichen Anteil auf den anamorphen Breitbild-Transfer im Format 1.85:1 zurückzuführen ist. Wir haben es mit einer schwierigen Ausleuchtung zu tun, die zwar einen guten Job verrichtet, jedoch auch ihre Eigenheiten mit sich bringt. Oftmals regiert der düstere, grüne Dschungel oder aber die abendlichen Szenen mit schattigem Himmel. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für einen fehlerfreien, detailreichen und scharfen Transfer. Unbeeindruckt geht „Apocalypto“ seinen Weg und erreicht nahezu in allen Disziplinen einen gut bis sehr guten Wert. Sogar die Kompression geht trotz hoher Bilddynamik in Ordnung.
Endlich mal wieder eine DVD, die einem richtig ihre Meinung sagt. Im übertragenen Sinne zu verstehen. „Apocalypto“ bietet inhaltlich das Potenzial, um richtig guten Ton an den Tag zu legen. Technisch gelang das Abmischen so gut, das wir es mit einem richtig guten Sound zu tun bekommen. Wahlweise kann zwischen einer DTS 5.1- und einer Dolby Digital 5.1-Tonspure gewählt werden. An Sprachfassungen gibt es die bereits erwähnte Maya-Sprache zu vernehmen, inklusive deutschsprachiger Untertitel, die den Inhalt überhaupt erst zugänglich machen. Sound gibt es bei „Apocalypto“ in einem sehr dynamischen, kraft- und druckvollen Umfang. Überwiegend richtet sich der Ton an sämtliche angeschlossene Lautsprecher. Und ob es das Tosen eines Wasserfalls, Rennen durch den Dschungel oder aber tausende von Maya sind, die im Blutrausch ein Opfer fordern – „Apocalypto“ dreht auf.
[Fazit]
„Apocalypto“ gibt es seit dem 29. Mai im Handel zu erwerben. Es gibt neben der Rental-Fassung noch die hier getestete Kauf-Version, beide sind ungeschnitten und weisen eine Laufzeit von rund 133 Minuten auf. Es handelt sich beim eingesetzten DVD-Typ um eine zweischichtige, einseitige Disc (Tpy 9). Ein schick gestaltetes Menü läutet bereits die düstere Stimmung des Hauptfilms ein. „Apocalypto“ verlangt nach Offenheit beim Betrachter, wer die nicht mit im Gepäck hat, wird sich an vielen Dingen stören. Da mag es Jacke wie Hose sein, ob der Titel künstlerisch wertvoll sein soll (wenn es denn beabsichtigt war). Gibson geht also in die nächste Runde seiner Reihe „Familie und Liebe gegen alle“, zielt dabei auch das erwachsene Publikum ab, was dem Film eine FSK ab 18 bescherte. Die Extras setzen sich aus einem informativen Making Of „Becoming Mayan“ (50 Min.) und einem Audiokommentar mit Mel Gibson und Farhad Safinia in englischer Sprache zusammen.
Andre Schnack, 13.06.2007
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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