[Einleitung]
Aus dem DVD-Angebot von Sony Pictures Home Entertainment erscheint der 2006 abgedrehte Titel „Art School Confidential“ von Regisseur Terry Zwigoff. In Anlehnung an die Namensgebung eines der besten Film-Noir Werke „L.A. Confidential“ (1997) entstand eine Komödie mit Max Minghella, Sophia Myles, John Malkovich, Jim Broadbent, Matt Keeslar und Anjelica Huston in den Hauptrollen. Das Drehbuch fertigte Daniel Clowes, welches ebenfalls die Comic-Vorlage des Films verantwortet. Wir bekamen die DVD mit der gut besetzten Komödie zwischen die Finger und konnten sie genauer unter die Lupe nehmen. Was taugt der Film, warum sieht das Cover aus wie bei einem Wes Anderson-Film und warum heißt der Film so wie er heißt? Wir geben Aufschluss.
[Inhalt]
Regisseur Terry Zwigoff erzählt in „Art School Confidential“ die Geschichte des begabten jungen Künstlers Jerome Platz (Max Minghella), der von der Highschool an eine kleine Kunstschule an der Ostküste wechselt. Der ehrgeizige junge Student hat sich vorgenommen, wie sein Held Picasso der größte Künstler der Welt zu werden. Leider finden Jeromes ästhetische, künstlerische Portraits wenig Anklang in der lockeren Atmosphäre der Kunstschule. Weder sein hartes Urteil über die Bemühungen seiner Mitschüler noch seine späteren Versuche, seine eigene Pseudo-Kunst zu schaffen, bringen ihm Bewunderer ein.
Doch immerhin gelingt es Jerome, die Aufmerksamkeit des Mädchens seiner Träume zu erregen, der schönen, weltgewandten Audrey (Sophia Myles), selbst Künstlermodell und Tochter eines gefeierten Künstlers. Audrey fühlt sich von der Affektiertheit der lokalen Kunstszene abgestoßen und schätzt Jeromes Ehrlichkeit. Als Audrey sich jedoch für den attraktiven Maler Jonah (Matt Keeslar), den aufstrebenden neuen Star der Kunstschule, zu interessieren beginnt, bricht sie Jeromes Herz. Verzweifelt entwickelt er einen gewagten Plan, um berühmt zu werden und Audrey zurück zu gewinnen…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Mein erster Gedanke beim Anschauen des DVD-Covers war: „Hey, das sieht ja wie das Cover eines Wes Anderson-Films aus!“. Und das alleine macht mich noch leckerfritziger als ich es ohne hin auf den Titel schon war. Frohen Mutes schob ich die DVD in den Player und harrte der Dinge die geschehen sollten. Wie sich herausstellte, konnte der Film meine Anforderungen erfüllen, und Anforderungen unter Vorfreude sind in der Regel leichter zu enttäuschen als zu befriedigen. Soweit also schon einmal gute Arbeit, aus meiner persönlichen Perspektive. Doch hat „Art School Confidential“ eigentlich für alle etwas zu bieten. Wir werden Zeuge eines kleinen Subkosmos‘ einer Kunst-Hochschule, erleben einen Einblick in die dazugehörige Branche und treffen viele gut ausgearbeitete Figuren. All das unter Humor.
Und genau jene sind es, welche die ausreichend spannende und gut konstruierte Geschichte zum Leben erwecken und für die gewisse Stimmung sorgen. Die darstellerischen Leistungen sämtlicher Schauspieler können auf ganzer Linie überzeugen und ein jeder tut seinen Teil zur Atmosphäre und Glaubwürdigkeit bei. Dabei entstehen ganz interessante Begegnungen und Situationen, die auf Seiten der Zuschauer nicht unbekannt sein dürften. Darunter sind natürlich auch Probleme und Herausforderungen, welche durch den seichten und eher unterschwelligen Humor passend aufgelockert werden. Mithin bleibt festzuhalten, dass wir es bei „Art School Confidential“ nicht mit einem großen Hollywood-Blockbuster, sondern vielmehr mit einer kleinen Film-Perle zu tun haben. Motto: anschauen.
[Technik]
„Art School Confidential“ erscheint in Form eines anamorphen 16:9-Transfers im Ratio 1.85:1 und bietet auf 16:9-Wiedergabegeräten somit eine nahezu komplette Ausfüllung der zur Verfügung stehenden Fläche. Auch wenn wir es mit einem Film über Kunst zu tun haben, so spricht das noch längst nicht für einen thematisch passenden Bild-Transfer. Doch wir können uns zurücklegen und genießen, denn ausgewogene Farbsättigung und Kontrast sorgen für ein ausreichend plastisches Bild. Davon ab gibt es angenehm viele Bilddetails, was auf gute Ausleuchtung und hohe Fehlerfreiheit zurückzuführen ist. Die Kantenschärfe hingegen hätte etwas höher ausfallen können und den leichten Nachzieheffekt bei raschen Kameraschwenks wünscht man sich aus dem Bild. Kompressionsartefakte treten nicht auf.
Ein Drama, bzw. eine dramatische Komödie (was sich immer dramatischer anhört, als es eigentlich ist) kommt mit grundsätzlich eher zurückhaltendem Surround-Sound daher. Und so wundert es uns nicht, dass wir es hier zwar mit einem angenehm weiten Raumklang zu tun haben, dieser jedoch durch die Wiedergabe von Hintergrundgeräuschen und der Umgebung entsteht und nicht aus waghalsigen Effekten und Surround-Einlagen. Überwiegend rührt der Ton vom Center-Speaker her, die deutliche Sprachausgabe dominiert dabei über musikalische Ausflüge und die Umgebungen. Beim Tonformat handelt es sich um Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch. Untertitel optional in Deutsch, Englisch und Türkisch.
[Fazit]
Sony Pictures Home Entertainment bringt uns einen hierzulande recht unbekannten Film mit „Art School Confidential“ auf DVD. Der knapp 98minutenlange Film über einen Studierenden der Kunst gefällt aufgrund seiner leichten Verträglichkeit, gepaart mit einigen tiefsinnigen Ansichten und Weißheiten. Dessen Inszenierung gefällt und – fast noch wichtiger – unterhält auf einem angenehmen und doch ernstzunehmenden Niveau. Die sehr einfach gehaltenen Menüs kommen mit starren Bildern und wenig Musik daher. Sie bieten neben einer unspektakulären Kapitelübersicht und den Sound-Einstellungen folgende Extras:
- Die besten Versprecher, alternative Szenen
- Entfallene Szenen
- Making Of
- Filmdokumentation „Sundance“
- Trailer
Die Extras stellen nette Beigaben dar, ermuntern jedoch nicht sonderlich zur erneuten Ansicht. Versprecher und alternative, sowie geschnittene Szenen sind stets eine ersehnte Sache, wenn es um die Ausstattung einer DVD geht. „Art School Confidential“ beweist hier ein solides Händchen, ohnehin kann die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abschließend als rund um solide bezeichnet werden. Gutes Bild, adäquater Ton und hinzu gesellen sich ein paar gelungene Extras. Wer zugreifen mag, der kann das seit dem 20. März tun, der Preis liegt bei rund 20,- Euro, die FSK bei ab 12 Jahren.
Andre Schnack, 27.03.2007
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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