A Faster Horse

Dokumentation
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[Einleitung]
Wer sich nicht mit viel mit der englischen Sprache befasst oder sie nutzt, dem wird dieser Titel vielleicht nicht so gut die Zunge herunter rollen: „A Faster Horse“. Sinn- und wortgemäß könnte man es mit „Ein schnelleres Pferd“ übersetzen. Gemeint ist der Mustang. Hiermit widmete man diesem historischen Automobil aus den Vereinigten Staaten eine Dokumentarsendung, die über Netflix angeschaut werden kann. David Gelb war Regisseur bei diesem Werk, welches sich der wirtschaftlichen sowie kulturellen, gesellschaftlichen Seite der Automobil-Industrie widmet. Ich nahm mir den Video-Stream ebenfalls einmal vor und drehte gespannt ein paar Runden.

[Inhalt]
Er ging als Muscle-Car für Normalos in die Geschichte ein. Freuen Sie sich auf eine amerikanische Erfolgsgeschichte.
(Quelle: Netflix)

[Kommentar]
Tradition im Automobil-Bau. Ein Auto ist ein Kunstwerk auf Rädern. Magie der Auto-Branche. Stolz und amerikanischer Flair. Alles Worte, die den Geist dieser Dokumentation zu einem Stück weit darstellen. David Gelb’s Sendung versteht es die Aspekte darzustellen, welche die Automobilindustrie seit jeher geprägt haben: Emotion und industrieller Fortschritt. Heute würde man eher Effizient und Profit anführen, denke ich. Doch im wesentlichen geht es um die Kombination aus dem, was Spaß bereitet und dem anderen, was notwendig ist. „A Faster Horse“ kann eine ganze Menge der Auto-Industrie gut darstellen, oftmals nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch wie z.B. durch Slow-Mo’s.

Vielleicht ist das alles auch nur ganz geschickt inszeniertes Marketing. Doch dann, Hut ab, ist es wirklich gut gemacht. Der Ort, an dem der erste Mustang entworfen und gestaltet wurde, ist genau jener Ort, wo heute am Computer der erste Entwurf gemacht wird, der dann noch – old school – in ein Tonmodell umgesetzt wird. Denn nichts, so glauben die Entwickler, ist so eindrucksvoll wie ein echt anmutendes Auto, dass plastisch vor einem steht, wenn es um die Bewertung getaner Arbeit geht. Vielleicht ändert sich das bald, wenn alle mit noch sonderbar anmutenden Brillen umherirren.

Wie dem auch sei, „A Faster Horse“ besticht durch eine adäquate bis stilsichere Darstellung, die sich technischer Finessen bedient und diese dann dafür einsetzt, einen interessanten, unterhaltsamen und irgendwie lehrreichen Dokumentarfilm zu inszenieren. Gelungen erzählt und mit ausreichend Wissen ausgestattet bereitet der Titel wirklich viel Spaß, auch wenn man keinen Mustang hat oder sich die Anschaffung überlegt. Fans des Autos werden vielleicht am Inhalt mehr Freude empfinden, das kann ich nicht bewerten, ich habe keinen.

[Technik]
Die unterschiedlichsten Bild-Quellen kommen hier zum Einsatz. Darunter Szenen aus dem Computer oder gezeichnete und gefilmte Aufnahmen. Natürlich ist dies dann auch technisch irgendwie übereinander zu bekommen, so dass ein möglichst in sich geschlossener und hochwertiger Eindruck entsteht bei der Ansicht. Und so kommt es, dass auch die historischen Aufnahmen eines Ford Fairlane bestens ausschauen, mit eben diesem Charme des Alters. Die neuen Aufnahmen sind allesamt gut und weisen ebenfalls ihre Qualitäten auf, die sich alle im Rahmen guter TV-Szenen bewegen und somit zufriedenstellen. Kontrast, Farben und der gesamte Rest sind stimmig. Nicht einverstanden bin ich jedoch mit der Kantenschärfe, zu niedrig fällt sie aus.

Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch stehen als Untertitel zur Wahl. Gesprochen wird durchgängig in englischer Sprache. Die Übersetzung findet eben durch die vorgenannten Untertitel statt, die sich in gelben Lettern in die untere Hälfte des Bildes sortieren. Maximal gibt es zwei Zeilen vor die Augen. Die Sprachausgabe ist klar und deutlich, zumeist gibt es lediglich eine Person vor der Kamera, die dann auf zuvor gestellte Fragen antwortet. „A Faster Horse“ ist eine angenehme Dokumentation, die keinen großen Anspruchs auf eine aufbrausende oder facettenreiche Akustik hat. Solide und unauffällig.

[Fazit]
Ich mag solche Sachsendungen sehr gerne. Ich meine, hier geht es auch noch um ein hoch emotionales Thema: Autos! Und wir Deutschen lieben Autos. Netflix präsentiert hier „A Faster Horse“ auf einem technisch gelungenen Niveau. Der Inhalt an sich, also der rund 84 Minuten lange Dokumentarfilm, ist große Klasse und begeistert Auto-Freunde. 2015 entstand dieser Titel als US-amerikanische Produktion. Im Netflix Programm ist der Titel recht neu. Keine reine Werbe-Tortur oder allzu vorteilhaft dargestellt, die Dokumentation wird Fans des Automobil-Zirkussee ansprechen und für sich einnehmen können. Schön zu sehen.

Andre Schnack, 07.09.2016

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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