[Einleitung]
Erst jüngst sah ich Sir Ben Kingsley in Wes Andersons Verfilmungen von Roald Dahl-Stücken mit dem Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Mit „Sexy Beast“ sowie „Schindler’s Liste“ oder „You Kill Me“ und „Genie & Schnauze“ sind nur einige Filme genannt, in denen der brillierte. Für seine Darstellung in „Gandhi“ erhielt er den Oscar. Was leistet also „A Great Place to Call Home“ von Regisseur Marc Turtletaub nach einem Drehbuch von Gavin Steckler von 2023? Ich musste es herausfinden und kaufte mir die VoD-Version des Films über das Streaming-Angebot von Amazon (Prime).
[Kommentar]
In diesem Film steckt meines Erachtens viel. Viel Liebe, viel Weisheit und das, was man Erfahrungen des Lebens nennen könnte. Und all das muss natürlich auch ordentlich vermittelt und transportiert werden können. Und hier ist die Trägermasse natürlich das absolut überzeugende Ensemble. Nicht nur, das Sir Ben Kingsley mit von der Partie ist, auch alle weiteren Figuren sind mit bedacht besetzt worden und überzeugen auf ganzer Linie. Ohne viel Übertreibung oder einen überbordenden Humor wird dargestellt, worauf es den Schöpfern hinter der Kamera ankam. Da sind es eher die kleinen Momente, aus denen die kluge Erzählung schöpft und ihre Energie gewinnt. Toll gemacht, überzeugend gespielt und hochunterhaltsam inszeniert.
[Technik]
„A Great Place to Call Home“ gibt es in Form einer DVD-Version, sowie der hier getesteten VoD-Fassung. Letztgenannte Darreichungsform erstrahlt dann sogar mittels Full-HD Aufnahmen im Seitenverhältnis 2.00:1 (1080p). „A Great Place to Call Home“ ist kein Film voller Action oder rasanter Kameraschnitte, sondern vielmehr etwas langsam, was sich auch beider Kameraführung zeigt. So kommen wir überwiegend in den Genuss sehr ruhiger Aufnahmen, die stets mit viel Klarheit aufwarten können. Auch die Anzahl an Bilddetails ist gut, die Ausleuchtung gefällt und zudem erleben wir praktisch keinerlei Fehlerbildungen oder Kompressionsartefakte.
„A Great Place to Call Home“ kann wahlweise im englischsprachigen Original oder aber einer deutschen Synchronfassung verkonsumiert werden. Dabei ist es qualitativ recht egal, welche Fassung gewählt wurde, denn es kommt zu keinen Fehlern oder Rauschen. Von der Sprachausgabe erwarten wir Sauber- und Verständlichkeit, was beides gegeben ist. Auch ist die musikalische Begleitung angenehm, nicht aufdringlich und unterstreicht das Geschehen adäquat. Davon ab sind es wenige Umgebungsgeräusche, die ein wenig Leben in die verschlafene Kleinstadt und das hiesige Leben einhauchen. Untertitel: Deutsch.
[Fazit]
Es sind diese Filme, die wahre Schauspielkunst zeigen, so meine ich. Keine Effekthascherei, kein bombastischer Surround-Sound oder skurril-innovative Kameraführungen vermögen das zu erschaffen, was ein Mensch mit seinem Talent in der Lage ist zu leisten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Und hier stimmen sie. Auf einer kurzweiligen Laufzeit von rund 87 Minuten gibt es allerfeinste, pointierte und treffsichere Komik, die begeistert, berührt und zum Nachdenken anregt. Die Altersfreigabe liegt bei ab 6 Jahren und Besonderheiten wie Extras sind nicht mit von der Partie. Dafür gibt es „A Great Place to Call Home“ in HD bereits für 5,99 Euro zu haben. Absolut empfehlenswert.
Andre Schnack, 27.12.2024
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