[Einleitung]
good!movies und Neue Visionen Medien veröffentlichen das französisch-belgische Filmstück „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ (Originaltitel: Délicieux) auf DVD. Éric Besnard führte nicht nur Regie, sondern schrieb zudem auch das Drehbuch gemeinsam mit Nicolas Boukhrief. Der Film über einen Koch und seine Geschichte im späten 18. Jahrhundert ist unter anderen mit Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe und weiteren besetzt. Ich konnte mir diese Standard Definition DVD genauer anschauen und berichte aus erster Hand, direkt nach der Küche.
[Kommentar]
Es ist nicht nur die Geschichte eines Kochs, sondern die des Restaurants als Platz für alle Menschen, die eine Absicht zum Zeitpunkt ihrer gemeinsamen Zusammenkunft teilen: sie möchten etwas speisen. Das Essen an und für sich steht hier nämlich im stillen Fokus, wenn man es so sehen möchte. Das Geschäft des Kochs ist schon ein eigenartiges und faszinierendes zugleich. Dieses jedoch zu den Zeiten Frankreichs im späten 18. Jahrhundert auszuführen, ist mit Sicherheit noch einmal viel schwieriger.
„À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ spielt diese Szenerie professionell und gekonnt ab. Es mangelt an nichts vor, unterm und auf dem Tisch, wenn man so mag. Die darstellerischen Leistungen sind wohl abgeschmeckt und garnieren die fein angerichtete Geschichte sehr gekonnt. Auch stimmen das Aufgebot aus Sets, Kostümen und Maskerade auf die zeitgenössischen Aspekte ein und erzählen ganz nebenbei eben auch von großer Ungerechtigkeit und Tradition, die auszuarten drohte. Wenngleich alles um den Koch und Louise kreist, so ist der Film mehr als nur einschichtig. Er ist eben wie ein grandioses Gericht.
[Technik]
Mit Standard Definition-Aufnahmen im Format 2.35:1 und Dank anamorpher Codierung gelangen hier für die DVD-Potenziale sehr ordentliche Aufnahmen. Die lebhaften Aufnahmen, eingefangen aus statischer Kameraperspektive, machen etwas her. Die Einblicke hinter die Kulissen, also die Küche und dem Kontrast zum royalen Speisezimmer sind toll gemacht. Technisch rundum solide und mehr als nur ordentlich abgefasst. Zu keinem Zeitpunkt geht es zu steril oder kühl zu, wenngleich eine ausprägte Farbgebung hier auch nicht zur Agenda zählt. Alles passt soweit und die Kompression gefällt ebenfalls gut.
„À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ hat tontechnisch den DVD-Standard, also Dolby Digital 5.1-Ton, im Gepäck. Auf der Einkaufsliste stand nicht viel drauf, wie es den Anschein hinterlässt. So dass wir neben deutschen und französischen DD 5.1-Ton noch deutsche Untertitel auffinden, das war es dann auch schon. Langt ja auch, schließlich können wir den Film auch in Französisch erklingen hören, was noch einmal für mehr Stimmung sorgt. Makel oder Herausforderungen erlebt man auch mit der eingedeutschten Tonspur nicht. Etwas räumliche Weite, ein solides Fundament.
[Fazit]
„À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ findet Platz auf einer einseitigen DVD, wohl einer DVD des Typus 5. Die Altersfreigabe liegt bei ab 0 Jahren gemäß FSK und viele Extras stehen hier leider nicht auf der Speisekarte. Mehr als ein Interview mit dem Regisseur Éric Besnard hat es nicht auf die DVD geschafft. Wie schade, macht doch der Hauptgang praktisch Appetit auf mehr. „À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen“ erschien am 7. April 2022 und schlägt mit einem Kaufpreis von rund 15,- Euro zu Buche. Etwas Nischen- oder gar europäisches Genre-Kino, sehenswert.
Andre Schnack, 19.04.2022
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