[Einführung]
universumfilm veröffentlicht „Absolon“ von 2003 mit Christopher Lambert, Ron Perlman und Lou Diamond Phillips in den Hauptrollen. Das Regiewerk von David Barto wurde nach einem Drehbuch von Brad Mirman abgedreht. Die DVD des recht günstig produzierten Streifens aus Kanada und Großbritannien gelang uns in die Finger und wir unterzogen ihr einen Test. Das Ergebnis folgt.
[Inhalt]
2007. Innerhalb kürzester Zeit rafft ein tödliches Virus die halbe Menschheit hin. Die Überlebenden sind auf ein Medikament namens ‚Absolon‘ angewiesen. Dieses Mittel kann nur aus einer tropischen Pflanze gewonnen werden. Da dieses Gewächs im zerstörten Regenwald nur äußerst selten vorkommt, können sich nur Wohlhabende das Leben leisten. Da findet ein Wissenschaftler ein synthetisches Gegenmittel, wird aber kurzerhand umgebracht. Detektiv Norman Scott (Christopher Lambert) übernimmt den Fall und gerät in eine tödliche Verfolgungsjagd: Er hat das Heilmittel welches den mächtigsten Pharmakonzern in den Ruin treiben würde….
[Kommentar]
Die Währung hat sich von harten Dollars in Lebenszeit gewandelt. Zeiteinheiten werden zugeteilt. Leben ist die Währung für die Menschen, die es sich leisten können, die anderen sterben auf der Straße. Den Reibach macht ein Pharmakonzern. Doch es gibt Idealisten, Fische, die gegen den Strom schwimmen. Es gibt ein Weltjustizministerium, einige Gegenmittel welche nur bei bestimmten Blutgruppen ansetzen, Verfolgungsjagden und Christopher Lamberts Charakter, der gut sein will. Vor allem aber auch am Leben bleiben möchte und somit zum Spielball einer Verschwörung wird. Er muss um sein Leben bangen und innerhalb weniger Tage auch noch ein entsprechendes Serum finden, um Beweise gegen die übermächtigen Gegner zu liefern.
Stoff, aus dem ein guter Film entstehen könnte. Und „Absolon“ hat seine Momente und bietet auch interessante Ansätze. Doch insgesamt gelang die Umsetzung etwas zu lahm und zäh. Die gelegentliche Action reißt niemanden vom Hocker. Eingangs erhalten wir eine Art Psychogramm der Hauptfigur: ein von Selbstzweifeln geplagter Mann, der sich zeitgleich auf einigen Suchen befindet und dann auch noch in das erwähnte Durcheinander gelangt. An seiner Seite tritt eine hübsche Frau. Alles in allem ein bereits oftmals verwendetes Konzept.
Regisseur Barto tobte sich etwas aus. Er bringt Slow-Motion-Einlagen und ein künstlerisch veränderten Schnitt an. Seine gewählten Darsteller gefallen teils, teils aber auch nicht ganz so gut. Die Sets und Masken sind nicht unbedingt erwähnenswert, befinden sie sich doch auf einem gerade durchschnittlichen Level. Hier und dort wird auch mal feist geschossen. Entweder mit Bleikugeln oder aber auch mit oft kurzen Einzeilern und recht substanzlosen Dialogen. Der Soundtrack übersteuert ab und an etwas die Situationen und wirkt eher kontraproduktiv. Insgesamt ein ganz nettes B-Movie.
[Technik]
Die visuelle Darbietung wird im anamorphen Breitbildformat 1.78:1 vollzogen und entspricht den Anforderungen an die Qualität. Der Transfer löst bei niemanden ein Staunen aus, kann aber aufgrund seiner soliden Werte in den Bereichen Kontrast, Farbgebung und Detailreichtum Basis gewinnen. Mitunter wirkt der Kontrast etwas übersteuert und ein leichtes Rauschen wird ebenfalls gelegentlich vernommen. Auch die Kantenschärfe hätte Nuancen besser ausfallen sollen.
Der Ton der Scheibe wurde im Format Dolby Digital 5.1 in den Sprachen Deutsch und Englisch abgelegt. Wie hinlänglich bekannt vermag ein Mehrkanaltonformat richtig Dampf auf den hinteren Lautsprechern zu erzeugen. Dies hat man bei „Absolon“ nur teilweise genutzt und so kommt es, dass die akustischen Finessen aktueller DVD-Erscheinungen nicht erreicht werden. Zwar klingen die Dialoge sauber und klar aus dem Center und die Musik erfüllt etwas den Raum, doch können kaum dezente Surround-Effekte den einzelnen Kanälen zugeordnet werden. Räumlichkeit entsteht und wird nur etwas durch die leicht aufgesetzten Dialoge unterbrochen. Optionale Untertitel gibt es in deutschen Buchstaben für Hörgeschädigte.
[Fazit]
universumfilm gelang hiermit kein großer Wurf, was hauptsächlich an der Thematik und dem Inhalt des rund 92minutenlangen Films liegt. Dieser befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wurde ab einem Alter von 16 Jahren freigegeben. Die Technik geht noch ganz in Ordnung, an der Ausstattung hingegen hat man wirklich gespart. Es befindet sich praktisch nichts richtig sinnvolles auf der DVD, dass einen Fan des Mediums entzücken könnte.
„Absolon“ bietet:
- Eine Trailershow mit fünf Titel-Vorstellungen
- Ein 10minutenlanges Making Of „Absolon“ mit PR-Charme, Interview-Ausschnitten und einer nur befriedigenden Wiedergabequalität
Erscheinungstermin war der 28. Oktober 2003. Die DVD kam mit einem 3monatigen Verleihfenster auf den Markt. Mitte Dezember, am 15.12., folgt die Verkaufsversion des Titels zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer Fan von Lambert ist, der sollte sich die Scheibe einmal genauer ansehen.
André Schnack, 10.12.2003
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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