[Einleitung]
Unter dem Label Arthaus veröffentlicht die Kinowelt Medien AG den 1999-Titel „Agnes Browne – Frauen unter sich“. Das Drama mit komödienhaften Zügen entstand unter der Regie der talentierten Anjelica Huston, die auch gleichzeitig die Hauptfigur des Films spielt. In weiteren Rollen sind Marion O’Dwyer, Niall O’Shea, Ciaran Owens und Roxanna Williams zu sehen. Wie der Film gefällt und die technische Umsetzung auf DVD gelang, waren unsere Aufgaben herauszufinden.
[Inhalt]
Dublin 1967: das Leben der 34-jährigen Marktfrau Agnes (Anjelica Huston) ist hart. Nach dem Tod ihres Mannes durch einen Autounfall steht sie mit ihren sieben Kindern völlig allein da. In der schwierigsten Phase ihres Lebens erfährt Agnes den wundervollen Zusammenhalt der kleinen Gemeinschaft, in der sie lebt. Den täglichen Schwierigkeiten begegnet sie mit einem unerschöpflichen Humor. Von ihrer Lebensfreude angezogen, beginnt der französische Bäcker Pierre (Arno Chevrier) sich für sie zu interessieren.
[Kommentar]
„Agnes Browne“ ist insgesamt ein rührender und schöner Film, konträr zu der aus Hollywood herüberschwappenden Film-08/15-Kost. Ferner kann das Drama als gelungene Abwechslung zum Effekte-Kino gesehen werden, wobei da natürlich auch Geschmack und Vorlieben des Publikums eine Rolle spielen. Es handelt sich hier um die bemerkenswerte Arbeit von Anjelica Huston, die nicht nur den schwierigen Part der Hauptfigur als Darstellerin übernimmt, sondern auch die Regie des Film führte. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen überzeugen in den Figuren und lassen die mehr oder weniger schöne Geschichte ehrlich und wirklich erscheinen. Es kommt wirklich gut herüber, vor was für Problemen die überraschend gewordene Witwe plötzlich steht. Wer anspruchsvolle Filme mit Charakterstudie mag, der wird sich hier mit Sicherheit wohlfühlen. „Agnes Browne“ ist anders als Hollywood, und überzeugt durch gute Darsteller und eine bewegende Story. Diese mag nicht jedermanns Geschmack treffen, ist aber durchaus massentauglich.
[Technik]
Die DVD „Agnes Browne“ bietet eine Technik, die sich durchaus blicken lassen kann. Die Geschichte wird in Form eines 1.85:1-Breitbildtransfers auf die Mattscheibe gebracht und wurde zudem anamorph auf der DVD abgelegt. Der Weg für einen hohen Detailgrad ist somit vorhanden. Diese Basis wird auch gut durch den ausgewogenen Kontrast genutzt und von den natürlichen Farben positiv abgerundet. Da stören die Tatsachen, dass das Bild stellenweise etwas soft erscheint und sehr leicht zittert, nur bedingt. Kompressionsartefakte und andere das Sehen negativ beeinträchtigende Faktoren treten nicht auf.
Ton gibt es in zwei Tonspuren verschiedener Sprachversionen: eine deutsche Dolby Digital 5.1- und eine englischsprachige Dolby Surround-Tonspur. In solchen Filmen wie diesem, kommt es insbesondere auf die klare und verständliche Wiedergabe der Dialoge an. Hierbei leistet der gebotene Ton einen erstklassigen Job und vermag, dank einiger Surroundeffekte in Form von Hintergrundgeräuschen, auch etwas Raumtiefe und Weite zu vermitteln. Nichts besonderes, insgesamt aber eine der Thematik entsprechende Leistung. Optionale Untertitel in deutscher Sprache gibt es beim deutschen Ton, beim englischen Originalton werden deutsche Buchstaben zwangseingeblendet.
[Fazit]
„Agnes Browne“ ist ein schöner Film auf einer technisch vollkommen ausreichenden Code2-DVD. Die Geschichte der vom Schicksal gebeutelten Mutter im Alleingang wurde gut umgesetzt und zeichnet sich durch eine gute Darstellerin und Regisseurin aus: Anjelica Huston. Das 88minutenlange Drama befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und bietet noch folgende Extras neben dem Film-Inhalt: jeweils den deutschen und englischen Trailer zu 6 weiterer Erscheinungen, einen englischen und deutschen Trailer zu „Agnes Browne“, Interviews mit 4 Cast & Crew-Mitgliedern (6 Minuten) und eine 7minutenlange Behind The Scenes-Featurette. Wer also anspruchsvolle Unterhaltung und eine schöne Geschichte über Freundschaft und Leben mit etwas Humor erzählt bekommen möchte, der sollte sich „Agnes Browne“ ansehen. Die DVD kann seit dem 28. November geliehen werden und erscheint am 20. März 2001 als Kauf-DVD. Freigegeben ab 6 Jahren.
Andre Schnack, 24.12.2000
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|