[Einleitung]
Manchmal geschieht es einer Filmreihe, dass ihr nachgesagt wird mit steigender Anzahl der Filme gleichermaßen oder gar überproportional an Niveau zu verlieren. Ich bin der Meinung, dass es bei den Alien-Filmen genau so ist. „Alien Resurrection“ lautet der vierte Teil im Original, die deutsche Fassung entsprechend „Alien 4 – Die Wiedergeburt“. Hatte David Fincher 1992 das Zepter über die Regie des Films in der Hand, so war es hier 1997 Jean-Pierre Jeunet. Dieser arbeitete nach einem Skript von Joss Whedon. Teil 4 des Alien Universums erntete keine sonderlichen Beifallsstürme. Wie schlägt sich diese High Definition BD im DVD Check?
[Inhalt]
Ellen Ripley (Sigourney Weaver) starb im Kampf gegen den perfekten außerirdischen Killerorganismus. 200 Jahre später kehrt sie als Ergebnis eines grausamen Experiments zurück – halb Mensch, halb Alien. Skrupellose Wissenschaftler klonten sie – gemeinsam mit der Alien-Königen in ihrem Körper – um die ultimative Waffe zu züchten. Ripley überlebt die Geburt der Alien-Kreatur. Mit der Rückkehr des Aliens nimmt der Terror an Bord der Raumstation seinen blutigen Lauf.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[Kommentar]
Eine Raumstation, Menschen, Aliens und moderne Waffen; Gentechnik und etwas menschlichen Wahnsinn. Das sind die Zutaten für „Alien 4“, der mit Sicherheit technisch und handwerklich ein gelungener Hollywood-Film ist, als Bestandteil der Alien-Saga jedoch nur unzureichend wirkt. Und das liegt an verschiedenen Faktoren. Vielleicht daran, dass man Ripley nicht als jemanden sehen möchte, der nicht eindeutig einzuordnen ist. War doch bislang das Rollenverständnis eindeutig, so weicht dieser Film dies etwas auf. Auch die Figur der Mechanikerin Call ist etwas zweifelhaft für mich. Insgesamt leisten die Darsteller gute Arbeit und füllen die Figuren.
Der Gruselfaktor, bzw. das Unbehagen, dass daraus resultiert, dass sich die Menschen ohnehin schon in für sie lebensfeindlichen Umgebungen befinden, ist hier in Teil 4 eigentlich kaum noch vorhanden. Am stärksten war dies natürlich im ersten Film ausgeprägt. Hier geht es wieder eher um die gebotene Action. Meine Meinung von 2001 hat Bestand. Daher hier der Kommentar vom 28. Oktober 2001:
– „Vielleicht bin ich in Hinsicht dieses Films etwas voreingenommen, denn ich mag ihn nicht. Meiner Meinung nach schließt er die Reihe nicht rund ab und bildet außerdem ein häßliche Kommerz-Glied der Alien-Filme. Das „Hunde-Alien“ aus dem dritten Film lasse ich mir noch gefallen, doch dieses Wesen hier, sehr merkwürdig. Außerdem ist Ripley nicht mehr Ripley, sondern ein „Mutant“, eine Mischung aus Alien und Mensch. Schon klar, es mußte etwas neues passieren, dennoch finde ich zu viele Kleinigkeiten des Streifens einfach nicht gut.
Unausgearbeitete Charaktere, keine gute Story und letztlich die an den Haaren herbeigezogene Basis des Films, die Reproduktion von Ripley aufgrund einer Blutprobe von Fiorina 161. Zwar hat dieser Faktor sogar noch einen zeitkritischen Aspekt, dennoch kann ich mich damit nicht recht anfreunden, es wirkt alles zu gestelzt. Positiv verbucht „Alien Resurrection“ Punkte in der Technik der Special Effects, diese machen jedoch nicht gleich einen guten Film.
Vielleicht gefällt er Horror-Freaks besser, denn im Vergleich zu den vorherigen Teilen stieg der Ekelfaktor beträchtlich an. Spannung entsteht aber leider nicht richtig, eher die „Angst“ vor noch widerlicheren Szenen. In sich ist der Film schlüssig, dennoch paßt er nicht recht zum Rest der Filme. Für einen Science-Fiction Film der späten ’90er macht er aber einen guten Eindruck.“ –
[Technik]
Visuelle Darbietungen erfolgen heutzutage im Heimkinobereich in High Definition, also bestenfalls aktuell in 1920 mal 1080 Bildpunkten (2.35:1). Hier ist das der Fall und es handelt sich um den jüngsten Alien-Film, also auch die theoretisch beste technische Inszenierung. Das sieht man nicht direkt auf dem ersten Blick. Macht auch nichts, denn das Geschehen ist gut, keine Frage. Kontrast, egal welcher Oberflächen, alles passt gut zusammen, wenngleich es keine eindeutige Linie gibt, wie bei den anderen Filmen. Die Farbgebung ist stimmig, die Konturen sind ordentlich und zeichnen ein sauberes Geschehen. Rauschen oder Kompressionsartefakte gibt es nicht.
„Alien 4 – Die Wiedergeburt“ kommt tonal im Mehrkanaltonformat daher. Wahlweise gibt es Englisch im Format 5.1 DTS HD Master Audio, Deutsch und Französisch hingegen in 5.1 DTS. Alle enthaltenen Surround-Soundtracks bieten auch Untertitel in den vorgenannten Sprachen. „Alien 4“ hat einiges an Action im Programm, so dass auch die Umgebung durch einige Effekte ausreichend zum Leben erweckt wird. Dabei kommen die Tiefen und Höhen gut zur Geltung, Rauschen oder Störungen sind nicht dabei. Probleme mit der Sprache gibt es nicht.
[Fazit]
Twentieth Century Fox Home Entertainment veröffentlichte uns mit dem vierten Alien-Film mit Sicherheit nicht den besten Science-Fiction Titel. Auch leider nicht den besten Alien-Teil, soviel steht fest. Die enthaltene Kinofassung bietet 109 Minuten Laufzeit, die Special Edition 116 Zähler Unterhaltung. Es handelt sich bei der guten Scheibe um eine einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD 50). „Alien 4 – Die Wiedergeburt“ bietet neben den beiden Filmfassungen auch noch Extras, die da wären: ein Audiokommentar von 2003, Isolierte Filmmusik (in der Kinofassung) sowie entfallene Szenen. Erscheinungstermin war bereits März 2012, die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Alien Fans werden kaum am Titel vorbei kommen…
Andre Schnack, 07.01.2016
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