[Einleitung]
Auf dem Discovery Channel zuhause, auf RTL 2 ebenfalls daheim, präsentiert sich ein wortstarkes Vater-Sohn-Gespann, welches seinen Lebensunterhalt mit dem Bau exklusiver Chopper und Motorräder verdient. Aus dem DVD-Angebot der polyband erscheint diese Discovery Channel-TV-Serie nun im deutschen Handel. Es handelt sich bei diesem 4-Disc Set um die 3. Staffel der erfolgreichen Serie um Paul Teutul Sr., seine Söhne und die Werkstatt. Uns gelang glücklicherweise das Set zwischen die Finger und so machten wir uns ein genaueres Bild von Inhalt, Technik und Ausstattung. Was steckt hinter der Serie „American Chopper: The Series“, die seit 2003 im US-TV läuft?
[Inhalt]
Sie fluchen, schreien sich an… und bauen ganz nebenbei die coolsten Chopper Amerikas! Die Kultsendung zeigt die täglichen Spannungen, Gefühlsausbrüche und Triumphe eines Vater-Sohn-Teams während der Arbeit an den Bikes. In ihrer Werkstatt in Orange County fertigen sie ihre motorisierten Meisterwerke und geraten dabei nicht selten aneinander… Die Kamera begleitet den Unternehmensgründer Paul Teutul Sr. und dessen ältesten Sohn, den begabten Chef-Designer und Chopper-Konstrukteur Paul Teutul Jr. Aus den konträren Einstellungen der Männer und ihrem Hang zum Beleidigtsein erwachsen feurig-komische Dialoge, während sie beim Bau ihrer einzigartigen Spezialanfertigungen scheinbar unmögliche Termine halten.
01 Signature Bike 1
02 Signature Bike 2
03 Future Bike 1
04 Future Bike 2
05 Crimson Chopper Bike
06 Cycling Chopper 1
07 Cycling Chopper 2
08 Police Bike 1
09 Police Bike 2
10 Biker Legend Chopper 1
11 Biker Legend Chopper 2
12 Silver Chopper 1
13 Silver Chopper 2
(Quelle: polyband)
[Kommentar]
Es ist natürlich auch nicht gerade einfach für die drei Söhne von Paul Teutul Sr. Denn ist es doch angesichts seiner Meinung so, dass Väter zumeist generell nicht mit den Leistungen ihrer Sprösslinge zufrieden sind. Und er ist der „frei heraus-Typ“, der dies seine Jungs auch spüren lässt und somit auf spärliches Lob entsprechende Kritik aufsetzt. Sohnemann und Co. halten entsprechend dagegen, und so herrscht des Öfteren mal ein wenig dicke Luft in der Halle, aus der letztlich einmalige Chopper geschoben werden. Im großen und ganzen ist genau dies wahrscheinlich auch der Erfolgsrezept der Serie, denn ihr Inhalt ist mit diesen einleitenden Worten nahezu umfassend beschrieben.
Nun fragt man sich als Fan von Dokumentationen natürlich auch, warum diese Serie zu der Sparte der Dokus zählen soll? Gerade, da ja das Zusammenbauen der zweirädrigen Wunderwerke gar nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht, als das jeder Handgriff erklärt wird oder mit Fachbegriffen um sich herum geworfen wird. Vielmehr gibt es Geschichten über eine Werkstatt, die Mitarbeiter, den stetigen Termindruck und einen speziellen Lebensstil und den Flair der Motorräder und Chopper-Gemeinde. Wir haben es also praktisch eher mit einer gehörigen Portion Reality-TV zu tun, wobei nicht immer klar ist, was nun gespielt und eingeprobt wurde und was ein Live-Mitschnitt war.
Von der Kameraarbeit und dem Drehbuch her liefert auch die 3. Staffel einen eher überschaubaren Innovationsreichtum ab. Ab und an gibt es ein neues Gesicht vor der Kamera und einen verzwickten Auftrag unter Zeitnot. Es wird der Fertigungsprozess eines einmalig designten Choppers abgehandelt und häufig dazu bestimmte Locations aufgesucht, um Eindrücke zu gewinnen, damit Paul Jr. auch mächtig die Fantasie spielen lassen kann. Hin und wieder kommt dann auch eine Art Cameo vor, indem ein bekanntes Gesicht des amerikanischen Fernsehens ebenfalls auf der Mattscheibe auftritt.
[Technik]
Fürs Fernsehen produziert erscheint „American Chopper“ im klassischen 4:3-Vollbild-Format. Abgedreht mit hochwertigem Equipment macht das Bild von Beginn an eine ganz gute Figur und zeigt dem Betrachter, das gelungene Aufnahmen aus mobilen und stationären Kameras für eine Fernsehsendung möglich sind. Negativ formuliert gleicht „American Chopper“ einer hochwertigen Fernsehproduktion mit vergleichbaren Authentizitätsgrad, nicht eingeschlossen sind dabei Hollywood-Serien. Inhaltlich ändert sich das Drehumfeld lediglich dann, wenn das Team andere Umgebungen aufsucht, einen Großteil der Zeit spielt die Handlung innerhalb der Werkstatthallen, welche angenehm ausgeleuchtet wurden. So entstehen gute Kontraste und plastische Farben. Bilddetails verschwinden praktisch gar nicht, obwohl ein stetiges, wahrnehmbares Rauschen den Sehspaß gelinde trübt.
Muskeln zeigen die Jungs und ihr alter Herr gerne. Sie sprechen auch nicht nur wie harte Männer, sondern benehmen sich zuweilen auch so – wenn sie sich denn unter sich befinden. Protzen kann der Dolby Digital 2.0-Ton hingegen nicht. In dieser Sparte kassiert „American Chopper“ eine kleine Schlappe. Beide Sprachfassungen gleichen sich bis auf kleinere Nuancen, was die Gesamtwertung jedoch praktisch nicht beeinflusst. Und so erhält der Zuhörer wahlweise englischen Originalton (unbedingt zu empfehlen) und/oder einen deutschen Overlay im Programm. An der Verständlichkeit muss man arbeiten, denn die Personen reden eben „so normal“, wie sie sich durch den Alltag schlagen. Qualitativ kann daran nichts ausgesetzt werden, schließlich drehte man nicht in großartig präparierten Studios. Musik gibt es auch, Surround-Effekte hingegen nicht. Untertitel: keine.
[Fazit]
Nur durch Zufall beim Zappen durch das triste Fernsehprogramm unserer Nation – was zudem zugegebenermaßen extrem selten bei mir vorkommt – fiel mir „American Chopper“ auf. Ganz angetan wusste ich zuerst gar nicht, um was es sich handelt und wohin die Reise geht, diese Gedanken wurden jedoch durch aufkeimendes Vergnügen beim weiteren Anschauen verdrängt. Es ist die Themen-Mischung aus Reality-TV und leichter Dokumentation, welche den hier rund 620minutenlangen Inhalt auszeichnet. Die insgesamt 13 Episoden zu je rund 45 Minuten füllen somit immerhin ganze vier einseitige Dual-Layer-Discs (DVD Typ 9), welche sich in einem sehr ansehnlichen und schicken Pappschuber befinden. Großartige Extras gibt es nicht. Natürlich wären einige Outtakes, oder andere Beigaben nett gewesen, schmerzlich vermissen wird sie hier jedoch keiner. Laut FSK erschien die Box ohne Altersbeschränkung am 29. September zu rund 35,- Euro.
Andre Schnack, 20.11.2006
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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