[Einleitung]
Ich habe den Kinostart dieses Film offen gestanden kaum wahrgenommen und wurde erst durch die Oscar-Verleihung auf „American Hustle“ aufmerksam. Regisseur David O. Russell dirigierte aus dem Regie-Stuhl heraus nach einem Drehbuch von Eric Warren Singer, an dessen Ausarbeitung er ebenfalls beteiligt war. In den führenden Rollen glänzt „American Hustle“ mit Christian Bale, Bradley Cooper, Amy Adams, Jeremy Renner, Michael Pena und weiteren. Diese High Definition Blu-ray Disc erscheint aus dem Angebot von Universal Studios Home Entertainment. Ich war gespannt auf Inhalt, Technik und Ausstattung der hübsch gestalteten Verpackung.
[Inhalt]
Ende der 70er im schillernden New York: Irving Rosenfeld (Christian Bale) besitzt mehrere Waschsalons, aber sein Geld verdient er mit Kunstfälschungen und dubiosen Geldgeschäften zusammen mit seiner Geschäftspartnerin und verführerischen Geliebten Sydney Prosser (Amy Adams). Als der überambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) den beiden brillanten Trickbetrügern auf die Schliche kommt, lässt sich das Gaunerpaar zwangsweise auf einen ungewöhnlichen Deal ein:
DiMaso setzt die beiden als Lockvögel auf die Politprominenz New Jerseys an, allen voran Bürgermeister Carmine Polito (Jeremy Renner). Hinter dessen Saubermann-Image vermutet er Korruption und Mafiaverbindungen. Am Ende könnte es allerdings Irvings unberechenbare und eifersüchtige Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sein, die die gesamte Operation zum Platzen bringt…
(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Ich mag Gauner-Komödien wie „Keine halben Sachen“, „Banditen“ oder auch „Ocean’s 11“ sowie „The Italian Job“. Erstmal also eine gute Basis, oder? Nein, zählt schlussendlich doch die Güte des vorliegenden Films, und nur zum Teil der Vergleich zu anderen Genre-Vertretern. Was ist „American Hustle“ also vor allem neben der Tatsache, dass es sich wohl um einen optisch sehr gekonnt und mit grandiosen Kostümen ausgestatteten Hollywood-Film handelt? Ein Gauner-Thriller, eine Geschichte über schräge Vögel und illegale Tricks, um ans schnelle Geld zu gelangen. Davon gibt es große und weniger große. „Der Coup“ – ein absoluter Klassiker – gehört wohl zu den Vorzeige-Titeln. „American Hustle“ bietet eine moderne Interpretation.
Professionell und sicher frönt diese Hollywood-Ausgeburt ihrem Handwerk. Scheinbar alles scheint hier zu stimmen. Grandiose Masken und Kostüme, tolle Sets und Kameraeinstellungen, die der Atmosphäre ausgesprochen zuträglich sind und ein Music-Score, der sein Übriges dazu leistet. „American Hustle“ lebt jedoch eindeutig von den darstellerischen Leistungen der Beteiligten. Sie sind es, die Story und Erzählfluss maßgeblich bestimmen, jedoch auch nicht über die anfängliche Gemächlichkeit des Films hinwegtäuschen können. Das wäre dann aber aus meiner Sicht auch die einzige Kritik. Denn Tempo kommt gen Ende genau so auf, wie inhaltliche Turbulenzen. Schön, denn die Story beruht in ihren Grundfesten wohl auf einer wahren Geschichte.
[Technik]
High Definition wohin das Auge auch blickt. Wenn der filmische Inhalt auch auf etwas älter getrimmt sein mag, so trifft dies zu keinem Zeitpunkt auf die technische Umsetzung des Titels zu. Ein wahrhaftig schöner Anblick, dieser 2.40:1-Transfer in 1080p-Bildern. Eine Vielzahl an Details und eine saubere Konturenzeichnung sprechen eine deutliche und vor allem positive Sprache. Wie schön, das es qualitativ alles soweit zufrieden stellt, was die Disc zu bieten hat. „American Hustle“ gibt sich modern und ausreichend dynamisch in der visuellen Aussteuerung. Die Kompressionsartefakte sind nur in geringem Maße auszumachen.
Tontechnisch verwöhnt uns Mehrkanalton aus dem Hause DTS die Ohren. Zum Einsatz kam das Format DTS-HD Master Audio mit 5.1 Kanälen. Wahlweise erklingen die gesprochenen Worte in der englischen Originalsprache oder aber in der professionellen, deutschen Synchronfassung. Der ab 6 Jahren gemäß FSK freigegebene Titel bietet ebenfalls in den beiden vorgenannten Sprachen optionale Untertitelspuren. Surround-seitig bin ich zufrieden mit der Abbildung der teils hektischen Situationen und der nicht seltenen ruhigeren Momente. Stille und ein bisschen Action, all das gehört zum technisch und qualitativ zum positiven Repertoire. Rauschen oder andere Fehlverhalten waren mir nicht gegeben wahrzunehmen.
[Fazit]
Beim Fazit kann ich mir nicht wohlgesonnenen Worte nicht aufsparen, wofür auch. Wenn nicht hier, wo dann sollte ich sie loswerden. Ich mag solche Filme wie eingangs erwähnt, und „American Hustle“ gelang es sich in meine Hirnwendungen zu bohren und dort zu verankern. Ich mag nämlich auch Filme, die dermaßen von ihren Darstellern getragen werden und dabei auch noch handwerklich sehr gut realisiert worden sind. All das trifft hier eben zu. Auf einer Laufzeit von rund 138 Minuten schafft der Film das, was vielen nur bedingt gelingt. Manchen auch gar nicht. Er unterhält prima. Extras gibt es auch:
- DE-Making-of (deutsch)
- US-Making-of (englisch)
- Photocall Berlinale
- Pressekonferenz Berlinale
- Bildergalerie
- Trailer
- Deleted & Extended Scenes
- Featurettes
- B-Roll (englisch)
Das ist doch schon ganz ordentlich, zumindest von der Ausstattung. Doch auf der anderen Seite auch keine so große Überraschung, schließlich haben wir es mit einem Hollywood Titel zu tun, hinter dem auch ein ordentliches Budget und gute Leute steckten. Erhältlich seit dem 17. Juli zu einem Preis von rund 15,- Euro, was angemessen erscheint. Inhaltlich auch beim Bonusmaterial definitiv einen genaueren Blick wert. Wen eine Gauner-Komödie mit Thriller- und Drama-Elementen interessant erscheint: zugreifen, es lohnt sich.
Andre Schnack, 23.07.2014
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