[Einleitung]
1998 lief in den Kinos der actionreiche und mit komödienhaften Zügen bestückte Horrorfilm „American Werewolf 2″ (engl. Originaltitel “ An American Werewolf in Paris“) von Regisseur Anthony Waller. Das Sequel des Klassikers „An American Werewolf in London“ von 1981. Nun erscheint die DVD als Mitglied der Deluxe Widescreen Edition aus dem Programm von BMG Video. Wir nahmen uns den schaurigen Werwolfspass mit Gruseleffekten einmal an und berichten über die Qualitäten und Schwächen der DVD.
[Inhalt]
Serafine (Julie Delpy) lebt in Paris zusammen mit ihrer Mutter. Ihr Stiefvater (Thierry Lhermitte) versucht die „Krankheit“, welche sie bei Vollmond zu Werwölfen verwandelt, zu kurieren. Mehr oder weniger erfolgreich. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich ebenfalls drei nach Abenteuer lechzende, junge, amerikanische Studenten in der Hauptstadt Frankreichs. Unter ihnen auch Andy McDermott (Tom Everett Scott). Der nächste Punkt auf der Liste der „Spass-Stationen“ ist der Eifelturm bei Nacht. Also besteigen die drei das Wahrzeichen von Paris und treffen so auf die Französin Serafine, die sich just in dieser Nacht das Leben durch einen Sprung vom Turm nehmen will. Im letzten Augenblick rettet Andy die hübsche Dame und verliebt sich auch noch in diese. Andy versucht mehr Zeit mit der ausweichenden Französin zu verbringen und erfährt so, nach und nach, ein haariges Geheimnis. Und schon bald glaubt Andy nicht mehr, dass es Werwölfe nur in Märchen und Erzählungen gibt…
[Kommentar]
„American Werewolf 2“ macht Spaß und grenzt sich zu vielen Horrorfilmen der „gewöhnlicheren“ Art angenehm ab. Hier gibt es zwar gruselige Momente, durchaus bekannte und wirkend eingesetzte Horrorelemente, dazu aber auch eine gehörige Portion Komödie und Action. Die Geschichte des Films wurde dünn gehalten, die Charaktere und Handlungsorte finden zwar gefallen, stechen aber nicht sonderlich hervor. Ferner gibt es Einbußen in Sachen „Special-Effects“. Letztere fielen, entsprechend des Budgets, nicht sonderlich brillant aus. Oft wirken die behaarten Killer durch ihre Differenz zum Hintergrund und dem Rest des Bildes etwas deplaziert. Die Darsteller überzeugen hingegen in ihren Rollen aufs Ganze und bringen Leben und Humor in die Geschichte. Regisseur Anthony Waller bemühte sich und überzeugt mit seinem 94 minutenlangen Mix aus Spannung, Horror und Comedy. Wer also angenehm frische und haarige Unterhaltung sucht, der sollte sich das Werk ansehen. Zumal es nicht besonders viele gelungene Werwolf-Streifen gibt.
[Technik]
Technisch entpuppt sich die Scheibe als kleiner Wolf im Schafspelz – im positiven Sinn. Denn die Leistungen in Bild & Ton sind einfach überzeugend. Visuell präsentiert sich der Streifen in einem (im Gegensatz zur Code1-Fassung) anamorphen, sehr scharfen Bildtransfer im Format 1.85:1. Die gute Schärfe wird von einem wohl anzusehenden Kontrast, natürlichen Farben und vielen Bilddetails ergänzt. Abgerundet durch die hohe Sauberkeit entsteht ein plastisches, ruhiges und schönes Bild, dass trotz hohem Schwarzanteil voll überzeugt. Kompressionsartefakte und andere visuelle Störungen treten nicht auf.
Der Ton der Disc kommt in gleich drei verschiedenen Varianten: einer deutschen und einer englischen Dolby Digital 5.1-Fassung und einer deutschen DTS-Version. Jede Fassung versteht es zu überzeugen und mit vielen exquisiten Tonschmankerl die ungeteilte Aufmerksamkeit des Betrachters zu erzielen. Beim Hinhören stechen insbesondere die hohe Dynamik, die räumliche Weite und der hohe Anteil an direktionalen Effekten heraus. Rauschen und Knistern bleiben aus, die Sprachausgabe ist bei allen Tonspuren verständlich. Deutsche Zwangsuntertitel mindern den Spaß beim englischensprachigen Originalton etwas.
[Fazit]
Abgesehen von den eher durchschnittlichen Leistungen auf dem Sektor der Special-Effects wird ein gekonnter Werwolf-Spaß mit Gruselfaktor geboten. Rund anderthalb Stunden wird der Betrachter ab 16 Jahren prächtig unterhalten, mit einer weit über dem Durchschnitt liegenden Leistung von Bild & Ton. Doch nicht nur der Film und die Technik vermögen zu begeistern, letztlich auch das üppige Bonusmaterial. Denn hier langte BMG, im Gegensatz zur amerikanischen Code1-Fassung, noch einmal mächtig hin. So findet man in hübschen Menüs ein Making Of „American Werewolf 2“, einen Videoclip von Bush namens „Mouth“, den Trailer und Cast & Crew Hintergrundinformationen. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet insgesamt rund 60 Minuten Bonusmaterial – nicht schlecht. Zwischen 40,- bis 50,- DM werden für die DVD verlangt. Und das ist die Scheibe auch wert. Also, Lust auf tollen Sound und gutes Bild? Bereit für etwas Werwolf-Unterhaltung? Zugreifen.
Andre Schnack, 21.10.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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