Amy: The Girl Behind the Name

Dokumentation/Biography/Music
Dokumentation/Biography/Music

[Einleitung]
Beinahe ging diese Dokumentation an mir vorbei. Das kann doch nicht sein, liebe ich doch Dokumentarfilme über historische Ereignisse, Fauna und Flora unseres Planeten, das Universum oder schlichtweg Menschen. Letztgenanntes liegt hier vor. Dabei geht es hier um die Musikerin Amy Winehouse. Die gebürtige Britin hatte viel Aufsehen erregenden Erfolg mir ihewe sehr eigenen Stimme und Musik, die sie schrieb und zu der sie sang. Die Geschichte dieses Erfolgs ist jedoch auch eine Tragische zugleich, denn sie erzählt von der Kehrseite der Medaille. Wenn immenser Erfolg und Bekanntheitsgrad negative Auswirkung treiben. Eine Dokumentation von Regisseur Asif Kapadia auf High Definition Blu-ray Disc von Prokino; Vertrieb EuroVideo.

[Inhalt]
Ein herausragendes Porträt über eine der größten Musikerinnen unserer Zeit. „Amy“ dokumentiert das Leben der 2011 mit nur 27 Jahren verstorbenen Musikerin Amy Winehouse. Der Film gewährt intime Einblicke in ihre Gefühlswelten und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch das rasante Leben einer der talentiertesten Jazz,- und Pop-Künstlerinnen der Gegenwart. Regisseur Asif Kapadia (Senna) gelingt es ehrlich und schonungslos dem unvergleichlichen künstlerischen Aufstieg und hartem Zusammenbruch seiner Heldin zu folgen. Dabei verzichtet er auf die üblichen bebilderten Interviews ihrer Wegbegleiter. Vielmehr bedient er sich bisher unveröffentlichtem Video-Material ihrer Freunde, die sie treu und umsorgend bis zu ihrem Tod begleitet haben.
(Quelle: EuroVideo)

[Kommentar]
Ein sehr trauriger Film der uns anhand eines sehr einfühlsam und schön erzählten Beispiels zeigt, dass Erfolg, Geld und vermeintliches Glück nicht alles sind. Liest sich weniger spektakulär und ist es wahrhaftig doch, wenn man mal etwas darüber nachdenkt. Ich habe mir daraus die These gebastelt, die ich im übrigen an mir selbst erkenne: man unterschätzt deutlich den status quo in der notwendigen Wertschätzung. Allzu schnell ist er gegeben, da, normal, beinahe langweilig. Vielleicht erging es Amy Winehouse ähnlich. Zudem, dass sie nach Liebe lechzte.

Sehr persönliche Einblicke. Aufgebaut wie eine Art Music-Video. Es werden pausenlos Archivmaterialien aneinander gereiht und dazu gibt es musikalische Begleitung und eben Kommentare von Bekannten, Geschäftspartnern, Familienangehörigen und Freunden. Hier und dort melden sich die Eltern zu Wort, dazu Aufnahmen mit Amy aus der Kinderstube, als sie noch ein kleines Kind war. Das sind bewegende Momente, vor allem für jene, die Amy in ihren Leben hatten. Alle wirkt sehr authentisch und auch sauber und ordentlich erzählt.

Hin und wieder lauschen wir einfach nur einem Lied. Aufgenommen aus einer bestimmten Kameraposition, oder aber geschnitten. Die Songtexte sind dabei in einer ansehnlichen Schrift verteilt über das Bild zu sehen. Ich komme zu dem Ergebnis, dass wir es mit einem einfühlsam gestalteten Dokumentarfilm über eine großartige Musikerin und den Menschen Amy Winehouse zu tun bekommen. Gut gemacht und informativ sowie unterhaltsam. Eine rundum gelungene Dokumentation über eine große musikalische Künstlerin: Amy Winehouse.

[Technik]
Technisch betrachtet gibt „Amy“ wenig Anlass zur Kritik. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir es mit einer Dokumentation zu tun bekommen, bin ich sehr zufrieden. Stellenweise gelingt es dem 2.35:1-Transfer in vollen 1080p-Aufnahmen durchaus mit einem Kinofilm mitzuhalten. Es sind dann die aktuelleren Blickfänge, welche sich hervortun. Davon ab gibt es auch viele Minuten weniger guter Qualität, welche mit etwas Rauschen oder auch viel Schatten aufwarten. Immerhin sind es gefilmte Momente aus dem Privatarchiv von Amy Winehouse und ihrer Familie. Kompressionsartefakte sind nicht mit dabei. Das Geschehen hat eine solide Bildruhe.

Tontechnisch spielt der Film immer dann mit den Muskeln, wenn wir Amy singen hören und sehen. Denn dann gehört ihr auch virtuell gesprochen diese Bühne hier. Alles dreht sich um sie. Genau so, wie sie es wohl – der Doku zu entnehmen – gern hatte. „Amy“ beweist mit dem DTS-HD Master Audio 5.1-Sound, dass auch Dokumentarfilme gut klingen können. Mir gefiel der Ton gut. Es erklingt ausgenommen englische Sprache im Original aus den Lautsprechern, fix eingeblendet sind dazu deutschsprachige Untertitel zu erkennen. Die Song-Texte sind in englisch abgefasst.

[Fazit]
Ich glaube, dass ich Menschen kenne, die ähnlich sind wie Amy Winehouse war. Natürlich ist jeder Mensch einzigartig. Seine Eigenschaften und deren Ausprägungen sind hochindividuell, wenngleich an gesellschaftliche Werte, Konventionen, etc. gebunden. Diese Dokumentation erzählt davon am Beispiel Amy Winehouse’s und erklärt der Welt, was für ein Mensch Amy wohl war. Was für ein Mensch hinter dieser Stimme, dieser Leidenschaft fürs Singen und für die Musik. Mir gefiel die Dokumentation aus dem Programm von Prokino im Vertrieb von EuroVideo gut und ich kann und möchte sie hiermit auch weniger enthusiastischen Musik-Fans ans Herz legen. Freigegeben ab 0 Jahren, erscheint am 26. November 2015 zu rund 21,- Euro.

Andre Schnack, 29.09.2015

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★☆☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★☆☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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