[Einleitung]
Ich liebe Filme. Liebe ich Hollywood? Ich kann es nicht sagen, denn ich kenne es nicht. Doch eines ist auch klar, es handelt sich um eine Industrie, also ein Geschäft. Und da geht es nicht nur – wie so häufig proklamiert – um Kunst und Ehre, sondern schlichtweg um die großen Dollarzeichen in den Augen der Beteiligten. Diese Sendung, eine Dokumentation, soll uns die Zeremonie der jährlichen Filmpreis-Vergabe näher bringen. Bewahrheitet sich der Untertitel „Der ultimative Einblick in die Oscar-Verleihung“? Ich konnte einmal zur Probe sitzen und zeige auf, was mir gefiel, was die Stärken und die Schwächen dieser Sendung sind.
[Inhalt]
Die Höhepunkte aus 85 Jahren Oscar-Verleihung: Exklusive Interviews mit Hollywood-Stars, unvergessliche Ausschnitte aus den Zeremonien, von den Anfängen bis heute, sowie unterhaltsame Anekdoten rund um die begehrte vergoldete Statue.
Der alljährliche von der US-amerikanischen „Academy of Motion Picture Arts and Science“ verliehene Oscar zählt zu den größten Auszeichnungen der Filmindustrie. Diese Dokumentation zeigt die Geschichte der Oscar-Verleihungen mit zum Teil noch nie veröffentlichtem Filmmaterial aus den Archiven der Academy: Unvergessliche Momente aus den ersten Zeremonien Ende der 1920er bis zu den Höhepunkten der Verleihungen der letzten Jahre, Ausschnitte aus den Gewinner-Filmen, aufrührende Skandale, denkwürdige Reden sowie emotionale Tribute. Außerdem berichten zahlreiche berühmte Preisträger und Nominierte in Interviews von ihren Erlebnissen und Lieblingsmomenten der Oscar-Abende, darunter Tom Hanks, George Clooney, Whoopi Goldberg, Steven Spielberg, Helen Mirren, Michael Moore, Benicio Del Toro, Jennifer Hudson, Ben Kingsley, Jane Fonda u.v.a.
(Quelle: Studio Hamburg enterprises)
[Kommentar]
Hier soll es um die Geschichte der Academy Awards, kurz auch als Oscar(s) bekannt, gehen. Doch vor allem ist es eine Geschichte der Gewinner. Auf jeden Gewinner an diesem so glamourösen Abend, einmal im Jahr, jedes Jahr, kommen ungleich viel mehr Verlierer. Doch ist es nicht immer so? Dieser Dokumentarfilm befasst sich mit einem Thema, dass viele mögen: Filme und ihre großen Stars! Das ist auch schön soweit, denn viele dieser erfolgreichen Menschen kommen hier zu Wort, entweder in den jüngeren Interview-Ausschnitten oder aber direkt im Archivmaterial von einer der Verleihungsabende. Und auch wenn man sich recht objektiv geben will, so sind es doch die vielen persönlichen Kommentare, unterschiedlicher Färbung, welche dieser Sendung Leben einhauchen.
Und Charme gibt es hier auch eine Menge. Doch frage ich mich trotz allem, warum bestimmte großartige Filme und ihre Schöpfer, egal ob geistig oder handwerklicher Natur, überhaupt nicht in der Dokumentation auftauchen. Um ein bekanntes Werk zu nennen: Titanic. Dieser Titel von 1997 gewann gleich 11 Oscar-Trophäen und findet hier keinerlei Erwähnung, auch James Cameron tritt weder in irgendeiner Szene auf, noch wird er mit einer Silbe erwähnt. Das fand ich merkwürdig und wird kein Zufall sein. Davon ab gelang der Einblick gut und die Interviewten geben hier und dort unterhaltsame und interessante Details Preis. Im Ergebnis ein gelungener Zusammenschnitt mit bekannten Gesichtern und passender Musik.
[Technik]
Archivmaterialien, frische Interview-Ausschnitte, Film-Schnipsel und weitere Herkünfte halten hier Einzug vor unserer Linse. Grundsätzlich beschreitet der Transfer einen Weg in 16:9, allerdings sind eben natürlich auch Aufnahmen aus einer Zeit, da war dies nicht die Selbstverständlichkeit wie es seit einigen Jahrzehnten der Fall ist. Diese Dokumentarsendung variiert somit auch von den qualitativen Aspekten sehr. Man schwarz-weiß, dann Farbe, mal stark verrauscht, unscharf und knapp 100 Jahre alt, mal frisch und modern mit rundum gelungenen Werten. Auf den Kontrast, die Farbgebung und Kantenschärfe treffen diese Aspekte der Vielfältigkeit ebenfalls genau so zu. Somit ist auch Stellung bezogen zu den technischen Raffinessen und der Fehlerfreiheit.
Zweikanaligen Ton im Format Dolby Digital 2.0 gibt es auf der Disc in zwei Sprachfassungen, Deutsch sowie Englisch. Die deutsche Synchronfassung bietet sich als Overlay an, Untertitel sind nicht aufzufinden. „and the Oscar goes to …“ berichtet mit Sicherheit über das, was auch an Ton mal richtig groß herausgekommen ist. Doch der Sound der Sendung selbst hält sich in Grenzen, da geht es mehr um die Sprache, welche dann ja die Informationen transportiert. Die Filmausschnitte, die hier gezeigt werden, sind tonal eher nebensächlich. Soweit also in Ordnung, denn Fehler oder Aussetzer gibt es nicht.
[Fazit]
„and the Oscar goes to …“ hat mich zu einem gewissen Grad sehr gut unterhalten, mich mit interessanten Aspekten versorgt und nebenbei auch Fragen aufgeworfen, die ich mir zuvor nicht stellte. Doch auch etwas anderes ist bei der Ansicht geschehen: ich erhielt Appetit auf bestimmte Titel, über die gesprochen wurde und deren Szenen in der Dokumentation auftauchten. Auch ein netter Nebeneffekt. Die Laufzeit bemisst sich auf rund 95 Minuten, eine Altersfreigabe gibt es nicht, es handelt sich um ein Info-Programm gemäß §14 JuSchG. Klar, es ist ja auch ein Dokumentartitel über die Filmindustrie. Erscheinungstermin war der 26. Februar 2016, der Preis liegt bei rund 15,- Euro. Wer Filme mag, der sollte sich diesen Titel genauer anschauen.
Andre Schnack, 29.02.2016
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