[Einleitung]
Wer Science-Fiction mag, Titel wie „Soldier“ schätzt und offen ist für B-Movies oder den direkten DVD-Produktionen, die ohne über den „Kino-Umweg“ erscheinen, der sollte unbedingt weiterlesen. Wir haben es bei „Android Apocalypse“ von Regisseur Paul Ziller mit einem Science-Fiction Thriller von 2006 aus den USA zu tun. In den Hauptrollen sind die weitgehend eher unbekannten Mimen Joseph Lawrence, Scott Bairstow, Troy Skog, Anne Nahabedian und Chris Jericho zu sehen. Gail Tilson produzierte das Werk ausführend, welches nun aus dem DVD-Angebot der Sony Pictures Home Entertainment erscheint. Wir konnten uns ein genaueres Bild der Disc machen und berichten.
[Inhalt]
In einer Zeit, in der Maschinen die Welt beherrschen, liegt das Schicksal der Menschen in den Händen eines Gesetzlosen und eines Androiden. Jute (Scott Bairstow), ein menschlicher Krimineller, und der defekte Androide Deecee (Joseph Lawrence) sind mit Handschellen aneinander gefesselt und werden durch ein ausgedehntes Ödland in eine Gefängnisstadt gebracht. Als ihr Gefangenentransport überfallen wird und sie entkommen können, werden fliegende Kampfmodule ausgeschickt, um sie zu vernichten. Alle Chancen stehen gegen sie, doch das Schicksal der menschlichen Rasse hängt von ihrem Überleben ab.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[Kommentar]
Zwei von ihren Taten (und dessen Konsequenzen) gebeutelte Beinahe-Knackis in einer düsteren und öligen Androiden-Zukunft stellen sich einem Duo an durchgeknallten Elektro-Blechhaufen, denen es wohl etwas heiß um den Hauptprozessor herum wurde. Wie dem auch sei, jedenfalls will es das Schicksal in diesem Werke so, dass genau an diesen beiden erstgenannten Rüpeln letztlich das Überleben der Menschheit hängt. Na toll. Bei der Ansicht von „Android Apocalypse“ wurden Erinnerungen an „Judge Dredd“ wach. Und welche an eine gute, geruhsame Nacht ohne Fernseh- oder Video-Programm. Aber wenn man dem Film dann letztlich eine Chance gibt, dann gibt er einem auch tatsächlich etwas zurück.
Haben wir etwas Fantasie, sind tolerant neuem gegenüber und nehmen es nicht so genau mit logischen Aufbau und Ablauf der Story, so kann „Android Apocalypse“ durchaus gefallen. Was ist das eigentlich für ein Titel, „Android Apocalypse“? Es ist eigentlich ein typischer B-Movie, vom Titel bis zum Ablauf der Credits. Das Schöne daran: der Film versucht über seine Laufzeit auch nicht mehr zu sein – was ihm gut tut. Einfache Figuren verfolgen einfache Ziele, wenngleich es die hehre Weltrettung nebenbei ist. Egal. Tiefsinnige Dialoge, Interpretationen in Richtung „Maschinen haben Seele“-Gedanken gibt es nicht. Technisch geht der ganze Krimskrams in Ordnung, Spannung und Stimmung gibt es auch ausreichend.
[Technik]
Diese „straight to DVD“-Erscheinung kommt mittels anamorphen Breitbild-Transfers im Format 1.78:1 auf den Markt. Von Beginn an fällt auf, dass es sich um einen scharfen und weitgehend sauberen Transfer handelt, was nicht zwangsläufig bei einem Film dieses Budgets der Fall sein muss. Schön auch, dass die Kantenschärfe sich positiv auf die Bilddetails auswirkt, welche unter keinem guten Licht stehen, da die Ausleuchtung hin und wieder ein wenig zu wünschen übrig lässt. Lassen wir dies außen vor, so gibt es ein eigentlich harmonisches Geschehen auf dem Wiedergabegerät zu bezeugen. Hin und wieder etwas Rauschen, ansonsten jedoch kaum Mängel, welche einer Erwähnung wert wären. Die Kompression geht ebenfalls sauber vonstatten.
Woran kann man an diesem Titel merken, dass es sich a.) um eine eher günstigere Produktion handelt und b.) um eine „direkt zu DVD“-Veröffentlichung? Am Sound, denn diesen gibt es lediglich im Dolby Stereo-Sound im Programm. Dafür aber gleich in üppigster Vielfalt: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Tschechisch und Italienisch finden wir auf dem Datenträger vor. Alle klingen recht gleich. Es gibt wenig räumliche Weite im Angebot, dafür jedoch zentral ausgesteuerte Sprachausgabe, etwas Musik und einige sinnvolle, jedoch nicht sonderlich aufbereitete Sound-Effekte. Optionale Untertitel haben wir gleich in 20 Sprachen vorgefunden.
[Fazit]
Sony Pictures Home Entertainment bringt uns mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss auf DVD mit „Android Apocalypse“ – das ist mal klar. Doch wer des effektlastigen und auch nicht weniger sinnlosen Effekt-Kinowerks mittlerweile überdrüssig ist, jedoch auch in einem schwachen Moment keine Lust auf tiefsinnige Unterhaltung hat, der sollte sich tatsächlich einmal mit „Android Apocalypse“ auseinander setzen. Auf rund 91 Minuten kurzweiliger Unterhaltung wird Stil und Charme eines B-Movies geboten. Und das auf einem technisch gelungenen Niveau. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) erscheint ab einem Alter von 16 Jahren, und zwar am 2. Oktober zu einem Preis von rund 22,- Euro. Nicht gerade günstig, gerade im Hinblick auf die praktisch nicht vorhandene Bonusmaterial-Ausstattung. Hier gibt es nämlich nichts erwähnenswertes. Schade.
Andre Schnack, 17.09.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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