[Einleitung]
Mit Jackie Chan haben wir jemanden, der es vom großen chinesischen Kino zum US-amerikanischen geschafft hat und sich stets seiner Wurzeln und seiner Leidenschaft treu geblieben ist. Das begann alles schon vor Jahrzehnten, so wie dieser Film. 1991, im Jahr des „Terminator 2“, veröffentlichte man den Titel „Armour of God II“, der hierzulande vielmehr bekannt ist unter „Armour of God 2 – Der starke Arm der Götter“ oder „Mission Adler“. Regie: Jackie Chan, Drehbuch: Jackie Chan und Edward Tang und die Figuren vor der Kamera verkörperten Jackie Chan, Carol ‚Do Do‘ Cheng und Eva Cobo. Diese britische High Definition Blu-ray Disc erscheint von 88Films mit einer schicken Pappummantelung. Enthalten sind die Kino- (107 Min.) sowie die Extended Version (117 Min.).
[Kommentar]
Aus dem Oktober 2017 kommt mein letzter Kommentar zu diesem Film, der zu einem meiner liebsten Favorites gehört. Das ist Grund genug den Inhalt von vor 3 Jahren erneut zu nutzen. Content-Recycling sozusagen. Auf ganz kleiner Sparflamme eben, hier auf meinem Blog. Davon ab muss ich festhalten, dass der Review von 2017 zum Film-Set auf Blu-ray Disc angefertigt wurde, in dem alle drei Filme der Reihe enthalten sind. Meines Erachtens ist jedoch völlig unabhängig davon und nach wie vor meine Meinung, dass der zweite Film mit Abstand der beste ist und ohnehin ein Highlight Jackie Chan’s Wirken. Nun zum Text vom Oktober 2017:
Es gibt solche Filme. Die, die einen zurück in vergangene Tage, die Jugend und bestimmte Situationen führen. So ist das hier mit diesen Jackie Chan-Werken. Sie sind einfach herrlich und machten mir vor 20 Jahren Spaß und können heute noch einen gewissen Charme auf mich ausüben. „Mission: Impossible“ meets „Indiana Jones“!. So steht es in der Presse. Und tatsächlich kann man da Analogien entdecken.
„Armour of God II“ ist für mich noch nach wie vor ein großartiger Abenteuer-Film, bei dem es simpel betrachtet um nicht sonderlich viel ging. Doch das einfache Konzept – hier das verschollene Nazi-Gold – geht weitgehend auf und kann etwas von dem sogenannten Indiana Jones-Flair partizipieren. Doch auch ohne dieses Beiwerk überzeugen die wunderbar choreografierten Martialisch-Art Einlagen und die tollen, oftmals waghalsigen Stunts und Akrobatik-Einlagen.
Jackie Chan-Filme sind keine Ausnahme vom asiatischen Filme-kochen, so dass sich viele Standard-Elemente auch hier wiederfinden. So auch die oftmals etwas alberne Spur an Humor. Diese, gepaart mit dem Jackie Chan-Konzept, die Szenen oftmals mit etwas Slap-Stick-Comedy aufzulockern, ergeben eine gute Kombination, die hier vollends aufgeht. Mit Sicherheit ist das Gesamtkonstrukt nichts, was jedem Hollywood-Kost Konsumenten unbedingt zusagt. Wer leichte Action mag, bitte sehr.
[Technik]
High Definition ist selbst mittlerweile für „Operation Condor“ kein Thema. Natürlich liegt der 2.35:1-Transfer nicht nur im Original-Seitenverhältnis vor, sondern in einer komplett überarbeiteten Fassung, die vom 2K Master abgenommen wurde. Bei der Kino-Fassung ist dies genau so, Format ist identisch, nur die Laufzeit ist anders. Der Transfer wirkt ruhiger als vorherige, es gibt weniger Störungen und Unruhen, auch ist die Kantenschärfe in Ordnung, wenngleich mit keinen aktuellen Werken zu vergleichen. Bewegungen oder Schnitte sind keine Herausforderung mehr und trotz einer gewissen Körnung bleibt das Geschehen irgendwie harmonisch und frei von der Kompression.
Tontechnisch gelang die Performance nicht derart grandios, was die Überarbeitung betrifft, da es keine solche gab. Wir erleben einen ausreichend dynamischen Surround-Sound, der sich vorrangig auf die Wiedergabe-Fähigkeiten der vorderen Kanäle verlässt. Ohnehin geschieht hintern herum eher weniger, bis auf die Musik. Echte Effekthascherei ist diesem Film praktisch fremd, wenngleich gen Ende auch das Tempo, die Menge der Action und das Kaliber der Ausführung steigt. Die Extended Version ist abgefasst in Kantonesisch in Mono, und so ist es eben auch. „Mission Adler“ begibt sich inhaltlich in Situationen, die heute eben tontechnisch besser ausfallen würden. Die Untertitel sind komplett neu abgefasst worden, die Sprachausgabe ist klar, wenngleich ich natürlich kein Wort verstehe.
[Fazit]
„Operation Condor“ macht Spaß. Und trotz der hin und wieder arg albernen Humor-Versuche der Figuren macht das Trio eine gute Figur. Apropos Figur, es wird kein Zufall sein, dass an Jackie’s Seite zwei und zeitweise drei äußerst attraktive Frauen stehen, eine davon europäischen Aussehens. Ohnehin mit den verschiedenen Drehorten und der Laufzeit von rund 117 Minuten in jeder Hinsicht eine aufwendige und kostspielige Produktion. Der Extended Cut macht ebenfalls Spaß und mich störte es nicht sonderlich, dass ich ausschließlich die Originalsprache mit Untertiteln erhalte.
Diese Version bietet einiges an Bonusmaterial und außerdem ein spezielles Design des Papp-Schubers, in dem sich die blaue Kunststoffhülle befindet. Es wurde gestaltet von Kung Fu Bob O’Brien. Ebenfalls noch einmal zu erwähnen, dass wir hier die Kinofassung sowie den bisher nicht veröffentlichten Extended Cut auf einer Disc erhalten. Als Offline-Beigabe gibt es zudem ein fantastisches Booklet mit echt vielen Informationen und tollen farbigen Abbildungen, wenngleich das Format sehr klein ist.
- (neu) Commentary with Mike Leeder & Arne Venema
- (neu) An Interview with Actor Bruce Fontaine
- Re-edit 2K Trailer
- Original Trailer
- Reverse sleeve featuring Original HK Poster Art
Alles in allem ist das hier eine tolle Veröffentlichung, die ich jedem Jackie Chan-Fan nur wärmstens empfehlen kann. „Operation Condor“ sieht gut aus, ist prima ausgestattet und irgendwie auch sehr originell mit dem kantonesischen Ton. Diese HD Blu-ray Disc ist eine Besonderheit aus dem Angebot der britischen Heimkino-Industrie. Wer keine Sorgen mit der Tatsache hat, dass wir es hier mit keiner Synchronfassung zu tun bekommen, bitte sehr. Man sollte wissen, dass es keine deutsche Fassung des Extended Cuts gibt.
Andre Schnack, 17.09.2020
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