Art is a State of Mind (Mediabook)

Dokumentation
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[Einleitung]
„Art is a State of Mind“ erscheint als Mediabook in einem schicken Verpackungs-Design mit einem limitierten und handsignierten kleinen Kunst-Stückchen sowie einem mit Informationen gespickten Booklet. Dieses als Doppel Blu-ray im Mediabook erhältliche Set konnte ich mir genauer vornehmen und lasse meine Meinung unten freien Lauf. mindjazz pictures Studio veröffentlicht dieses stark angesetzte Mediabook in den Handel. Aljoscha Pause Werk von 2022 zeigt uns Ergebnisse von über 9 Jahre Begleitung für diese Dokumentation.

Inhalt
9 Jahre lang begleitet der Dokumentarfilmer Aljoscha Pause den ehemaligen Wirtschafts-Juristen Bernhard Zünkeler um die Welt: bei seiner Abkehr vom alten Leben als Arbeitgeberanwalt, der für die größte Bank der Welt Entlassungsgespräche führen musste. Bei seiner kompromisslosen Zuwendung zu der Kunst und seinem ganz eigenen Konzept von einem gelungenen Leben. Bei seinem erklärten Versuch mit Kunst die Welt zu verändern und bei seinem Kampf mit dem etablierten Kunstmarkt und überkommenen Denkmustern.

Die Doku-Serie folgt Bernhard Zünkeler beim Aufbau eigener Artlabs und Künstlerkollektive und beim Etablieren eines globalen Netzwerks mit Gleichgesinnten: ob mit kubanischen Dissidenten oder Gangmitgliedern aus South Central Los Angeles. Und nicht zuletzt bei den Forschungen rund um seine These von Kunst als Bewusstseinszustand.

„Art is a state of mind“ ist ein inspirierender Road-Trip mit einem Konzept-Künstler und Tausendsassa auf der Suche nach seiner ganz subjektiven Definition von Erfolg, die Begegnung mit außergewöhnlichen, internationalen Künstlern und Kunst-Projekten in Deutschland, Kuba und den USA – und ein konsequenter Diskurs darüber, was Kunst heute sein kann und muss: wieviel Radikalität und Bewusstsein sind notwendig? Für das Glück eines Einzelnen – und für die kollektiven Herausforderungen unserer Zeit.
(Quelle: ‏‎mindjazz pictures)

[Kommentar]
Viel Ambitionen, viel Emotionen und Leidenschaft, die in diese Produktion geflossen sind, keine Frage. Es ist einer der Filme, die auch für ihren und den Umgang mit dem Zeitgeist in Erinnerung bleiben könnten. Doch es ist eben auch einfach nur ein Film über irgendeinen Mann, oder nicht? Dieser und anderer Fragen ging ich genauer nach oder auch auf den Grund.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass dieser Mensch hier sehr authentisch und auch getrieben von etwas sein kann. Seine Einstellung kann man – so denke ich – nicht lernen, sondern die muss man … atmen, leben, sein. Dieses praktisch schon monumental angelegte Dokumentations-Werk gefällt mir auch deshalb, da alleine schon die Machbart ein Stück der Aussage darstellt. Das gelingt nicht vielen Dokumentarfilmen, was auch oft am Themenbereich liegt. Da ist einer eher abstrakten, bereits hier und dort philosophisch anmutenden Produktion über Kunst natürlich anders gegeben.

Wie dem auch sei, die Machart ist auf ihre einzigartige Art und Weise, in Kombination der Bilder mit der Musik und dem Transport der Message, oder auch Aussage dahinter, bestens vertraut und es geht voran, auch auf dieser langen Strecke, die nicht nur filmisch oftmals einem Road-Movie gleich kommt. Man muss jedoch auch schon ein wenig das David Lynch-Gen haben und offen sei für den nicht Standard. Dafür ist man hier ja gewissermaßen hinter der Kamera auch angetreten, ansonsten ergibt es für mich keinen Sinn eine solche Doku, über einen solchen Zeitraum anzulegen.

[Technik]
Das Mediabook verfügt im Innenleben neben einem tollen Booklet und einer weiteren netten Beigabe vor allem auch zwei Blu-ray Discs mit dem Inhalt. Jener befindet sich in High Definition, also 1080p-Transfer, auf den beiden Discs und wurde im 16:9-Gewand 1.77:1 formatiert auf das Publikum losgelassen. Alles, was wir hier sehen, hatte zum Zeitpunkt der Aufnahme einen anderen Fokus als ein Kinofilm es hat, oder eine klassische Dokumentation, deren Bilder oftmals Transporter von Zeitgeist, Charme und Stimmung sind. Hier ist das ähnlich, doch etwas anders gelagert. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe sind allesamt auf einem angenehmen Niveau, da gibt es wenig bis nichts anzusetzen.

Dem Ton gebührt hier die Ehre der musikalischen Begleitung, was sich auch tatsächlich als eine Art Begleitung entpuppt und eher zurückgestellt stattfindet, anstatt sich hier und dort mal in den Fokus zu drängen. Wenn es Fokus gibt, dann liegt dieser eher bei der Wiedergabe der Sprache, die sich durchweg verständlich bietet. Wir erleben Stereo Ton, wahlweise in Deutsch, Englisch oder Spanisch; Untertitel in Deutsch oder Englisch. „Art is a State of Mind – Mediabook“ geht akustisch betrachtet einen unspektakulären Weg im Schatten, was auch in Ordnung ist.

[Fazit]
Erst jüngst sah ich diese Dokumentation über den jungen Hamburger, der für ein Jahr nach Australien aufbrach. Wow – genau, es war „Facing Down Under“. Hier nun das nächste ambitionierte Stück, inhaltlich und auch von der Art und Weise der Dokumentation her zwar anders, dennoch ebenfalls erwähnenswert und vor allem sehenswert. In 6 Episoden sind die 353 Minuten Laufzeit eingeteilt. Je drei Sendungen pro Blu-ray Disc. Neben dem eingebundenen und 24-seitigen Booklet, welches sich als tolle Beigabe darstellt, gibt es auch noch ein nummeriertes und handsigniertes Monoprint von Bernhard Zünkeler und einen Trailer. Cool. Erhältlich seit dem 16. September zu rund 26,- Euro Kaufpreis.

Andre Schnack, 28.09.2022

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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