[Einleitung]
Regisseur Justin Kurzel hatte Grosses vor sich liegen, als er sich – vermutlich enthusiastisch – einem schwierigen Thema widmet: der Kino-Umsetzung des Videospiels „Assassin’s Creed“, einem erfolgreichen Franchise. In den führenden Rollen sehen wir hier Michael Fassbender, Marion Cotillard, Jeremy Irons sowie Brendan Gleeson und weitere. Das Drehbuch schrieben Michael Lesslie, Adam Cooper und Bill Collage. Ich kenne die Titel von der PS3 und PS4 her und war gespannt auf die Verfilmung.
[Inhalt]
Michael Fassbender und Marion Cotillard sind die Stars in dieser actionreichen Verfilmung des gefeierten Videospiels. Mit einer revolutionären Technologie, die seine genetischen Erinnerungen entschlüsselt, erlebt Callum Lynch (Michael Fassbender) die Abenteuer seines Vorfahrens Aguilar im Spanien des 15. Jahrhunderts.
Callum erkennt, dass er von einem mysteriösen Geheimbund, den Assassinen, abstammt. Er sammelt unglaubliches Wissen und Fähigkeiten, um sich dem unterdrückenden und mächtigen Templerorden in der Gegenwart entgegenzustellen.
(Quelle: Twentieth Century Fox)
[Kommentar]
Nun ja, ich bin schon jemand, der sich auch mal ein gutes Video-Game reintut. So kam mir bereits zu Zeiten der PlayStation 3 der Titel „Assassin’s Creed“ zwischen die Finger. Das war ein gutes Spiel und der Anfang eins sehr erfolgreichen Franchise’s. Und wahrscheinlich hat sich bereits damals jemand gedacht, dass dies auch Stoff für einen Film sein könnte. So kam es dann auch nach einigen Jahren. Allerdings heißt es lange nicht, dass ein guter Film aus einem guten Videospiel entstehen muss. So wie hier.
„Assassin’s Creed“ fehlt es vor allem an Zusammenhalt und innerer Verknüpfung und Konsistenz. Gab es doch einige Hürden zu nehmen vom Spiel zum Film. Das, was im Spiel oftmals noch so durchgeht und nicht krumm genommen wird, dass stört bei einem abendfüllenden Film hingegen oftmals sehr. Es liegt nicht an Michael Fassbender, sondern an seiner Figur, dass hier nicht viel bei herüberkommt. Die gesamte Situation im Film ist nicht überzeugend genug.
Die optische Inszenierung wirkt oftmals etwas fahl und farblos. Das ist etwas schade und doch nachvollziehbar, da wir somit eine noch bessere Trennung zwischen den Epochen vor die Augen bekommen. Letztlich setzte es jedoch nur noch dem ohnehin schon angeschlagenen Produktdesign die Krone auf. Aber nicht jene der Assassine. Denn was nützen Aufnahmen von rötlicher Wärme aus großer Höhe über wütende Heerscharen, wenn diese zum inhaltslosen und kompletten Nebenakt verkommen und nicht im Film verwoben sind.
[Fazit]
Hier und dort wäre sicher erzählerisch auch viel mehr drin gewesen. Dafür stimmt die technische und grundsätzliche Darstellung von „Assassin’s Creed“ und stimmt recht positiv. Doch leider fehlt es dem gesamten Stück an Würze, Biss und Pepp. Das ist sehr schade, denn wie schon festgestellt, glaube ich an das Potenzial des Themas. Doch wenn das Thema nur müde wirkt, die Szenerie farblos und die Charaktere zweidimensional, dann ist irgendwie etwas auf der Strecke vom Videospiel zum Film verloren gegangen – nun denn. Die Action ist ganz gut.
Andre Schnack, 21.03.2017
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