[Einleitung]
Ich liebe Dokumentationen über Themen, die mich interessieren, was bestimmt nachvollziehbar ist. Um so interessierter war ich an „Atari: Game Over“, eine Sendung, die sich mit dem Aufstieg und Niedergang des Video-Spielehersteller-Pioniers Atari befasst. Na, das ist mal mein Thema. Regisseur Zak Penn inszenierte mit Geldern von Microsoft und weiteren Namen der Computer-(Spiele-)Industrie eine vermeintlich interessante Dokumentation. Ich war sehr gespannt, als ich den Hinweis nach dem Einloggen in meinen Netflix-Account wahrnahm. Kurzum wurde die Sendung verkonsumiert und ich kann aus der ersten Hand berichten.
[Inhalt]
Mythen und Legenden. Auch sogenannte „Urban Legends“, ohne dabei auf ähnlich oder gleichlautende Filmtitel anzuspielen. Denn auch darum geht es in dieser ambitionierten und kurzweilig anmutenden Dokumentation um den Mythos einer US-amerkanischen Company: Atari. Lange Zeit der Überflieger im Heim-IT Bereich. Innovation und Frische prägten den Konzern, der uns die Spielhallen-Geräte nach Hause an den Fernseher brachten. Doch dann kam der erste große Zusammenbruch der Computer-Spiele Industrie. Und Atari starb. Ambitionierter könnte man nicht an das Thema gehen als es Regisseur Zak Penn tat.
[Kommentar]
Mir gefiel diese Sendung sehr gut. Sie fängt gut etwas davon ein, was damals Zeitgeist war. Das, warum man in die Spielhallen ging, um an überteuerten Automaten Spiele zu spielen, die aus heutiger Sicht richtig schlecht aussahen. Die Konzepte hingegen waren damals schon oftmals sehr gut. „Atari: Game Over“ zeigt aber eben auch, dass es eine Branche wie jede andere ist und diese nach wirtschaftlichen Faktoren funktioniert. Viele schöne und weniger schöne Aufnahmen zeigen, wie die Video-Arcade-Welt von damals aussah. Nicht jedem heute noch unbedingt bekannt.
Die Sendung bietet viele interessante Informationen rund um Atari und die Branche und ihre Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Viele Key-Player dieser Welt stehen vor der Kamera. Auch jener Mensch, der in nur fünf Wochen das sagenumwobene Spiel „E.T.“ für das Atari 2600 Spielgerät programmierte. Die Suche nach den angeblich zu Massen in der Wüste vergrabenen Spiele-Ladenhütern verkommt dabei im Verlauf der kurzweiligen Sendung hin und wieder zur Nebensache. Und tatsächlich geht es ja auch um mehr. Denn um die Frage, wie eine einst so erfolgreiche Firma schlagartig kaputt gehen konnte.
[Technik]
Die visuellen Leistungen offenbaren sich in anamorphen, breiten Aufnahmen im Format 1.78:1. „Atari: Game Over“ ist überwiegend ein Zusammenschnitt verschiedener Quellen. Hier liegt vieles der Leistung darin, dass sich die Aufnahmen nicht allzu sehr von ihrer Wirkung auf das Publikum unterscheiden, um einen gewissen Rahmen zu wahren. Dies ist den Machern um „Atari: Game Over“ gelungen. Überhaupt wirkt das Geschehen recht frisch und nur sehr schlecht gefilmte Archivaufnahmen stehen im Kontrast zur ansonsten überwiegend guten Meinung über das Bild. Je nach Herkunft und Alter variieren die Qualitätswerte. Auch die Kompression arbeitet sauber.
Der Ton erfolgt sehr eindimensional auf die Sprache ausgerichtet. Er vermittelt mittels gelungener Qualität recht viel Wissen, dies meist über den Sprecher aus dem Off oder aber eben von den Interview-Partnern vor der Kamera. „Atari: Game Over“ klingt ausschließlich in englischer Sprache aus den Lautsprechern. Untertitel können in den Landesfassungen Französisch, Schwedisch, Spanisch, Niederländisch und Deutsch und weiteren eingeblendet werden. Rauschen oder Störungen sind nicht mit an Bord. Es fehlt nur einfach an Räumlichkeit und Weite im Ton. Lediglich die Musik versprüht einen Hauch davon.
[Fazit]
Mensch, mir hat diese Dokumentation wirklich wahrhaftig Spaß und Freude und gute Unterhaltung beschert. „Atari: Game Over“ ist jedoch auch prädestiniert dafür. Immerhin bin ich ein Kind genau jener Generation und habe exakt dieses „E.T.“ Spiel auf dem alten Atari 2600 gespielt. Das waren Zeiten. Nicht vergleichbar mit heute und doch auf ihre eigene Art und Weise absolut identisch, wenn es um das Gefühl geht, etwas innovatives mitzuerleben. „Atari: Game Over“ läuft knappe 66 Minuten und kommt hier im Rahmen des Netflix Angebots zur Geltung. Die Altersfreigabe liegt bei ab 0 Jahren. Wer irgendetwas mit dieser tollen Zeit von dazumal verbindet, der muss das sehen.
Andre Schnack, 15.04.2015
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