[Einleitung]
Hier geht’s nun dem royalen Geld an die Wäsche. Oder so. Denn in „Bank Job“ (Originaltitel: The Bank Job) leisten sich Hauptdarsteller Jason Statham und Crew einiges, unter anderem auch einen der größten, wenn nicht den größten Bankraub aller Zeiten. Das Ganze geschieht in den goldenen 70er Jahren, wo goldene Uhren noch ein Merkmal für echten Wohlstand waren und die englischen Politiker auch nicht mehr des Adels bester Freund waren. Aus dem Angebot von Kinowelt Home Entertainment erscheint „Bank Job“, entstanden 2008 unter der Regie von Roger Donaldson nach einem Drehbuch von Dick Clement und Ian La Frenais. In weiteren Rollen sehen wir Saffron Burrows, Stephen Campbell Moore, Daniel Mays und James Faulkner. Wir konnten den „Job“ beiwohnen und berichten vom Tatort.
[Inhalt]
Gebrauchtwarenhändler Terry ist zwar kein Unschuldslamm, von den großen Sachen hat er bisher aber immer die Finger gelassen. Bis seine bildschöne Jugendfreundin Martine auftaucht und ihm den Plan für einen todsicheren Bruch präsentiert. In den Schließfächern der Lloyds Bank in der Londoner Baker Street liegen Geld und Juwelen im Wert von mehreren Millionen. Terry beißt an. Er ahnt nicht, dass der Tresorraum außer den Moneten auch eine ganze Reihe schmutziger Geheimnisse beherbergt. Die Londoner Unterwelt, der Geheimdienst, einige Gentlemen der feinen Gesellschaft und sogar das Königshaus haben großes Interesse daran, dass diese nicht an die Öffentlichkeit geraten. Die Jagd auf Terry und seine Jungs ist eröffnet…
(Quelle: Kinowelt Home Entertainment)
[Kommentar]
Filme über bekannte Raubüberfälle faszinierten mich bislang schon immer. Seit meinen ersten Gedanken und Möglichkeiten Filme zu schauen haben mich diese Filme stets sehr begeistert. Und ich bin ganz offensichtlich nicht alleine damit, denn Titel wie „Ocean’s Eleven“ sind nichts anderes, nur eben künstlerisch so weit perfektioniert, dass es kein großes Wunder mehr darstellt, dass sich solche Titel eines großen Publikums erfreuen. Von „The Business“ bis hin zu „The Italian Job“ und den bekannten Werken des Genres gibt es eine unglaubliche Vielzahl und einen nennenswerten Facetten-Reichtum innerhalb des Genres. Und „Bank Job“ reiht sich nahezu nahtlos in die vorgenannten Werke ein und geht als echter 70er Jahre Titel durch. Er ist praktisch eine Hommage an die Filme früherer Zeit dieses Sujets.
Und doch könnte der Titel hier und dort etwas innovativer sein, immerhin ist es ein Film von „heute“ und da sind die Anforderungen eben entsprechend höher als vor rund 35 Jahren. Immerhin wird schlechthin ein klassischer Film-Inhalt erneut restauriert und komplett-überholt. Das Ergebnis kann sich durch seinen Style und Charme ohnehin schon einmal sehen lassen. Garniert mit den darstellerischen Leistungen ergibt sich ein gutes Gesamtbild. Da ist es auf einmal ganz nebensächlich, dass die Kriminellen wirklich mehr als nur gut gesonnen dargestellt sind. Egal, manchmal ist ‚böse‘ auch einfach ‚gut‘. Inhaltlich orientiert man sich an den historischen Vorlagen, irgendwie ebenfalls charmant.
[Technik]
Ein moderner Titel, durch und durch. Die technischen Möglichkeiten wurden genutzt um einen sehr stil- und stimmungsvollen 70er Jahre-Charme zu entfachten. Und das gelingt auch sehr gut. Die Kontrastzeichnung verdient sich ebenfalls Lob. Und so hinterlässt der 2.35:1-Transfer mit anamorpher Codierung von Beginn an einen guten Eindruck. Hin und wieder erscheinen bestimmte Farben zu wenig intensiv, was wir auf die Absicht der Macher zurückführten, um den etwas älteren Stil zu unterstützen. Details gibt es in einem ausreichenden Grad und die Kantenschärfe ist ebenfalls in Ordnung. Störungen oder Kompressionsartefakte treten nicht auf.
Tontechnisch bringt „Bank Job“ einen guten Dolby Digital 5.1-Ton zustande. Der Mehrkanal-Sound steht in englischer und wahlweise deutscher Sprachfassung zur Verfügung. Optional kann der Betrachter deutsche Untertitel einblenden. Stellenweise haben wir es mit sehr ruhigen Momenten zu tun, welche sich vor allem durch feine Umgebungsgeräusche und der klaren Sprachausgabe positiv abgrenzen. Ab und an hingegen bricht dann auch echte Räumlichkeit aus, was zumeist auf die gelungenen Hintergrundgeräusche zurückzuführen ist. Alles in allem entsteht Atmosphäre – das zählt.
[Fazit]
Kommen wir zum Abschluss dieses Tests. „Bank Job“ erweist sich als inhaltlich sehr sehenswürdig und kann auf eine weitgehend einfache Art und Weise und mit viel Charme punkten. Der spannungsreiche Thriller lässt keine Langeweile aufkommen auf seiner Laufzeit von rund 107 Minuten. Die Altersfreigabe lieft bei ab 12 Jahren. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) bietet neben einem stilechten Menü-Design auch noch folgende Extras – simpel zu erreichen:
- Audiokommentar mit Cast & Crew
- Making of (2 Min.)
- Deleted Scenes (8 Min.)
- Inside the Bank Job (17 Min.)
- The Baker Street Bank Raid (15 Min.)
- Interview mit Jason Statham (7,5 Min.)
- 9 Trailer weiterer Titel
Die Extras gefallen alle durch die Bank, erweisen sich jedoch in ihrer Laufzeit nicht als besonders üppig. Wo die geschnittenen Szenen, die Materialien „Inside the Bank Job“ und „The Baker Street Bank Raid“ noch vollends überzeugen können, da versagt das sogenannte Making of kläglich. Knappe 2 Minuten; so etwas ist kein Making of, sondern eine kurze Featurette. Das ist ein wenig Schade.
Unabhängig davon handelt es sich um eine gelungene DVD. Der „Bank Job“ wechselt ab 21. November zu einem Preis von rund 19,- Euro den Besitzer. Wer Heist-Filme mag und auf einen wirklich wunderbaren 70er Jahre-Flair Lust hat, für den führt praktisch kein Weg an „Bank Job“ vorbei. Also, raus mit dem Bier und den Kartoffel-Chips!
Andre Schnack, 22.10.2008
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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