[Einleitung]
„BANKSY and the Rise of Outlaw Art“ ist eine Dokumentation über Street-Art, Outlaw Art oder Graffiti, genau weiß ich es noch nicht, doch hat es wohl mit dem Künstler zu tun, der unter dem Namen Banksy arbeitet und seit Jahrzehnten seine Werke überall auf der Welt unter oftmals besonderen Bedingungen präsentiert. Dieses Phänomen ohne Gesicht war schon häufig auch hierzulande in den Nachrichten mit seinen Werken. Diese Dokumentation von Elio Espa-as aus Großbritannien von 2020 befasst sich mit diesem Thema und entführt uns in eine Kultur, die irgendwo in den frühen 70er Jahren ihren Ursprung in den USA findet, um dann über Großbritannien auch nach Europa zu schwappen. Dann kam Banksy – und genau darum geht es hier. Diese DVD kommt von EuroVideo Medien.
[Kommentar]
Durch seine Art, die Anonymität und die Tatsache, dass die Masse der Menschen bis heute eben keinen echten Namen, kein wahres Gesicht zu und von Banksy hat, gelingt ihm ein Meisterstück. Er trennt den oftmals auf die Person fokussierten „Kult“ von der Kunst. Gerade in den Zeiten einer immer weiter zusammenrückenden Welt durch globale Technologien wie Social Media, ist das bemerkenswert. Ein Teil des Wettbewerbs geht damit hinfort, Kunst wird von elitär zu etwas, das jeden angeht, begegnen kann und dabei auch noch zum Nachdenken anregt.
Diese Sendung ist irgendwie auch eine Art Kunst-Werk. Denn immerhin enthält sich eine ganze Menge Blickfänge von bekannten und weniger bekannten Banksy-Werken und außerdem zeigt sie Menschen, die wissen _müssen_ wer Banksy im wahren Leben ist, da ansonsten eine Art Zusammenarbeit kaum möglich (gewesen) wäre. Der unbekannte Artist schafft also erneut ein Werk, in dem seine Werke, seine Taten und seine Weggefährten sowie andere Kunst-Wissende auftauchen und zu Wort kommen. Nur mit dem Unterschied eben, dass Banksy nicht selbst hinter der Kamera stand.
Wichtigster Aspekt für mich an dieser Sendung war den Hintergrund und das Thema des Ursprungs des Ganzen. Also woher kam die Graffiti-Szene, für was standen und stehen sie und wie entwickelte sich schlussendlich dieser Outlaw- Street-Art Style daraus. Alles Themen, die nicht ganz einfach zu beantworten sind, jedoch eine spannende kulturelle Reise darstellen. Auch nicht zuletzt dadurch ansprechend, dass eine Vielzahl an Aufnahmen und eben auch Bilder von BANKSY hier gezeigt werden.
[Technik]
Wenn wir uns diese DVD aus rein technischer Sicht anschauen, so bleiben vielleicht bei dem einen oder anderen Begeisterungsausbrüche aus. Klar, Amateuraufnahmen aus den 70er Jahren sehen unbearbeitet heutzutage nicht sonderlich gut aus. Doch es ist der Charme und die Tatsache, dass man es mit zeitgenössischen Materialien zu tun bekommt, die hier viel der Wirkung ausmachen. Da spielen die Kantenschärfe und der Detailgrad eine untergeordnete Rolle für den Moment. Gute Qualität im heutigen Verständnis ist natürlich auch vorhanden, da einige der Künstler oder Figuren aus der Szene auch vor der Kamera zu Wort kommen. Technisch erfolgt dies im anamorphen 1.78:1-Format.
Der Ton ist bei dieser Dokumentation hauptsächlich für den Transport der Informationen in Form von Sprache verantwortlich. BANKSYs Werke sind in der Regel still und so ist es nicht sonderlich überraschend, dass dieser Film hier keine großartigen Kapriolen im Ton schlägt. Vorrangig ertönt der englische Originalton aus den Lautsprechern, wenn jemand hier zu Wort kommt. Dies kann optional von einem deutschen Synchron-Voice-Over begleitet werden. Untertitel gibt es nicht und der Dolby Digital 2.0-Sound ist räumlich nicht gerade von Weite geprägt. Alles in allem solide jedoch auch gewissermaßen unauffällig.
[Fazit]
Die Dokumentation aus dem Hause Palatin Media im Vertrieb von EuroVide Medien bereitet nicht nur BANKSY-Fans Freude, soviel ist mir nach der Laufzeit von rund 108 Minuten neben vielen weiteren Dingen aufgefallen. „BANKSY and the Rise of Outlaw Art“ trägt die Altersfreigabe von ab 0 Jahren und hat ein angenehmes Design aufzuweisen. Eigentlich alles recht unspektakulär, so zum Beispiel auch, dass es neben einem Wendecover keinerlei Extras oder Ausstattungsmerkmale gibt. Am Ende kann ich nur festhalten: Eine tolle Dokumentation, die mich auch in Belangen der Laufzeit etwas überraschte, da anderthalb Stunden für ein solches Programm recht lang ist. Erschienen am 10. Dezember zu rund 15,- Euro.
Andre Schnack, 15.12.2020
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |